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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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wollte Hellami wissen. Marina
erklärte es ihr.
»Inzwischen frage ich mich«, meinte Ullrik nachdenklich, »ob
dieses grüne Gespenst nicht von Meados selbst stammte. Als du
diesem Biest im Ordenshaus begegnetest, war Meados doch
ebenfalls in der Nähe, oder nicht? Der Drachenmeister des Palastes sagte, er sei schon drei Tage zuvor aus dem Osten gekommen.«
Marina nickte nachdenklich. »Ja. Das könnte durchaus sein.«
Schweigend sah sie Ullrik an, dann wandte sie den Blick in Richtung der Pyramide. »Wenn das wirklich stimmt…«
Eine Weile starrten sie das riesige Bauwerk an. Dann meinte
Ullrik: »Wenn Meados so viel Mühe darauf verwendete, uns von
hier zu vertreiben, muss es mit der Pyramide zusammenhängen.«
»Die Angelegenheit mit diesem Meados ist wirklich seltsam.«
Hellami schüttelte verwundert den Kopf.
»Offenbar hat Cathryn schon sehr früh gespürt, dass es Schwierigkeiten geben würde. Als dann noch Nerolaan nach Savalgor
kam und uns berichtete, er habe die Nachricht erhalten, dass eure Reise nicht stattfände, kam uns das reichlich sonderbar vor.«
Marina sah Hellami erstaunt an.
»Ist das wahr? Nerolaan erhielt eine Nachricht?«
»Ja, in Malangoor. Irgendwie sah euch das nicht ähnlich – so eine Nachricht durch Weitersagen von einem Drachen zum anderen
bis nach Malangoor zu leiten. Schließlich haben wir das Stygische
Portal. Das hätte jemand benutzen können, um die Nachricht zu
überbringen. Daraufhin ist Nerolaan doch noch nach Savalgor
aufgebrochen. Leider mit zwei Tagen Verspätung.«
Marina wandte den Blick zu den Drachen auf der Ebene.
»Dann hat uns Meados sogar absichtlich von Savalgor fortgelockt!«
Hellami verschränkte die Arme vor der Brust. »Hat etwa dieser
Sonnendrache die Nachricht nach Malangoor geschickt?«
Marina kaute nachdenklich auf der Unterlippe. »Es sieht ganz so
aus. Als wir ihn auf dem Palastdach trafen, wo wir eigentlich Nerolaan treffen wollten, erzählte er uns, er habe eine Nachricht von
Nerolaan erhalten, dass er nicht kommen könne. Dann hat er
angeboten, für ihn einzuspringen.« Hellami ließ die Arme sinken.
»Was? Aber… das ist ja ein richtiger Betrug! Warum sollte ein
Drache so etwas tun?«
»Das passt doch alles bestens«, erklärte Ullrik mit finsterer Miene. »Die ganze Zeit über hat er uns bevormundet, und hier ist er
sogar richtig bösartig geworden. Er sagte uns, wir würden sterben, wenn wir diese Pyramide nicht in Ruhe ließen. Dort drin gibt
es irgendein Geheimnis, das wir nicht entdecken sollen.« Hellami
musterte das Bauwerk unschlüssig. »Und Azrani ist dort drin? Das
klingt nicht gut.«
»Ich bin sicher, es geht ihr gut«, bekräftigte Ullrik. »Dass Meados so ein Interesse daran hegte, uns von der Pyramide fern zu
halten, bedeutet nicht gleichzeitig, dass sie für Azrani gefährlich
sein muss. Eher das Gegenteil.«
Für eine Weile standen sie nachdenklich da und studierten das
Bauwerk und das Säulenmonument. Dann deutete Cathryn in die
Höhe. »Die Drachen kommen zurück.«
Bald darauf waren Nerolaan und seine vier Begleiter bei ihnen.
Marina trat sofort auf den großen, grauen Felsdrachen zu. Nerolaan, wie schön, dass du hier bist. Es tut mir so Leid, was passiert
ist. Hätten wir euch nur warnen können…
Nerolaan senkte den massigen Schädel, und Marina hob die
Hand, um den Drachen an den Nüstern zu berühren. Es war ein
vertrauensvoller Gruß, der sich zwischen ihnen eingebürgert hatte. Danke für deine Anteilnahme, Marina.
Aber wie hättest du uns warnen sollen? Ihr wusstet nicht, dass
wir kommen, und sicher auch nicht, was dieser Sonnendrache zu
tun gedachte.
Hellami trat neben Marina. Wie konnte das nur geschehen, Nerolaan? Warum hat der Sonnendrache euch angegriffen?
Für eine Weile kehrte Schweigen ein. Marina spürte nur zu gut,
dass entweder das Gespräch nun enden würde oder aber, dass
eine große Offenbarung bevorstand.
Ich glaube, das ist eine Sache, die besser wir Drachen untereinander regeln, erklärte Nerolaan. Seine sonst so feste Stimme
besaß einen leicht unsicheren Unterton. Marina schnaufte unwillig. Inzwischen standen sie und die Drachen sich so nahe wie nie
zuvor, und es gefiel ihr nicht, dass Nerolaan nicht offen legen
wollte, was hinter dieser Sache steckte.
Nerolaan, sagte sie, es sollte zwischen uns keine Geheimnisse
dieser Art mehr geben. Was heute passiert ist, was dieser Meados
uns und euch angetan hat, könnte nun unser Vertrauen erschüttern. Das darf nicht sein.
Es war eine

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