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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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tauschten verwunderte Blicke.
Langsam wird mir einiges klar, meinte Marina nachdenklich.
Meados sagte, er komme aus dem Osten. Dort, wo die Drachen
ursprünglich herstammten. Er meinte, er sei gekommen, um sich
die Menschen anzusehen und die Schwestern des Windes zu treffen. Ist schon ein ulkiger Zufall, dass er als Allererstes auf Azrani
und mich stießt. Die Nachricht an dich, Nerolaan, meldete sich
Hellami zu Wort, dass eure gemeinsame Reise mit Azrani und
Marina ausfiele, war eine Täuschung, und sie stammte von ihm.
Zugleich hat er den beiden weisgemacht, du und deine Drachenfreunde wäret verhindert.
Ja, das ist wahr, bestätigte Marina. Aber er wollte mit uns hierher fliegen. Er wollte sehen, was wir hier finden!
Ullrik nickte mit ärgerlichem Gesichtsausdruck. Außerdem wollte
er uns nötigenfalls wohl daran hindern, dass wir hier unsere Nasen zu tief in Dinge stecken, die uns seiner Meinung nach nichts
angehen.
Seine Worte lenkten die Blicke aller Anwesenden auf die Pyramide. Selbst Marius sah dorthin; Marina aber bemerkte, dass er
etwas reagierte, später da er nur ihren Blicken folgte.
Offenbar verstand er die Alte Sprache tatsächlich nicht, und das
beruhigte sie ein wenig.
»Ich bekomme langsam Angst vor dem, was wir dort entdecken
werden«, flüsterte Hellami befangen. »Hoffentlich ist Azrani
nichts passiert.«
Cathryn tastete nach Marinas Hand und sah zu ihr auf. »Sie ist
gesund«, sagte sie. »Ich bin ganz sicher. Aber… sie fürchtet
sich.«
*
    Die Hoffnung war schnell dahin.
Hellami und Marina erkannten schon bald, dass es ihnen nicht
gelingen würde, einen Weg zu Azrani zu finden. Zu dritt suchten
sie den Portalgang und die Halle ab; Marius war bei ihnen, aber
auch er hatte keine zündende Idee, wie man in die Pyramide gelangen könnte.
    Nach wie vor erhob sich der steile Kegel aus dem Boden der
Halle, ebenso wie sein Gegenstück von der Decke herabragte.
»Dort ist Azrani verschwunden«, erklärte Marina und deutete hinauf. »In einer strahlenden Energieblase, die zuletzt einfach zerplatzte. Wenn Cathryn nicht so steif und fest behaupten würde,
dass ihr nichts geschehen ist…«
    Sie spürte Hellamis beruhigende Hand auf ihrer Schulter. »Du
kannst Cathryn vertrauen, glaub mir. Wenn sie meint, Azrani gehe es gut, dann stimmt das. Ganz sicher.« Marina war weniger
zuversichtlich. »Cathryn sagte, Azrani fürchte sich.«
    Hellami nickte stumm und blickte die steile Wand des Kegels hinauf. »Das ginge mir sicher auch so. Sie muss an irgendeinen
fremden Ort gelangt sein.« Marina beobachtete Marius aus den
Augenwinkeln; er schien noch immer verunsichert zu sein und
gab sich zurückhaltend. Im Stillen fragte sie sich, warum er überhaupt mitgekommen war. Große Angst vor Vorwürfen schien ihn
zu plagen, denen er entgangen wäre, hätte er Hellami und Cathryn die Landkarte einfach nur erklärt und wäre nicht selbst mitgekommen. Er schlich abseits von ihnen herum, untersuchte die
Umgebung, schien aber hauptsächlich damit beschäftigt zu sein,
sich unsichtbar zu machen. Doch dann entdeckte er etwas.
    Er bückte sich, und als er sich wieder erhob, hielt er eine Glaspyramide in der Hand – sie war violett. »Sagtest du nicht, sie
wären zersprungen?«, fragte er. »In tausend Stücke?« Verwundert trat Marina zu ihm und nahm ihm die Pyramide aus der
Hand. »Ja, ich bin mir ganz sicher! Sie sind von ganz dort oben
heruntergefallen.« Sie sah den großen, steinernen Kegel hinauf
und betrachtete dann den kleinen geometrischen Körper, der auf
ihrer Handfläche lag. Von Sprüngen oder Kratzern war nichts zu
sehen. Marius suchte weiter und fand bald darauf eine weitere
Glaspyramide; es war die gelbe. Eine dritte, die orangefarbene,
fand Hellami. Auch diese beiden waren völlig intakt.
»Ich verstehe das nicht…«, murmelte Marina, als sie die drei
    Fundstücke betrachtete.
»Vielleicht haben sie sich von selbst wieder zusammengefügt«,
meinte Marius. »Würfel. So wie die damals im Ordenshaus.«
Marina betrachtete unschlüssig die drei Glaspyramiden.
»Wenn sie eine Art Schlüssel sind, macht das auch Sinn«, fügte
Marius hinzu. »Dann dürften sie nie kaputtgehen können. Ich
meine, wie sollte man sonst aus so einem Gebäude wie diesem
hier wieder herauskommen?«
Marina blickte den steilen Kegel hinauf. »Sie hat die grüne Pyramide kopfüber in die Vertiefung mit dem Dreieck gesteckt«,
erinnerte sie. »Das heißt, dass wir dort jetzt nicht hin können,
denn wir haben die

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