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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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grüne Pyramide nicht.
Einmal ganz davon abgesehen, dass das Ornament dort oben
ist.«
»Einer der Drachen könnte dich oder mich dort hinaufbringen«,
meinte Hellami. »Die Halle ist groß genug, da könnten sie fliegen.
Allerdings… wir können Azrani nicht folgen.«
»Ich weiß nicht einmal«, fügte Marina hinzu, »ob sie nicht noch
irgendetwas mit den Glaspyramiden verändert hat. Ich meine, im
letzten Moment, bevor sie ganz oben anlangte.
Sie war in Panik, ich habe ihr alles Mögliche zugeschrien…« Unschlüssig blickte sie hinauf.
Schweigend lagen sich die beiden riesigen Kegel gegenüber, als
wären sie schon immer dort gewesen. Marina verstand nicht,
warum sie sich nicht wieder zurückzogen, jetzt, wo alles vorbei
war. Es hätte sie beruhigt, wenigstens das Ornament noch einmal
untersuchen zu können.
»Hier kommen wir nicht weiter«, seufzte sie und ließ die Schultern hängen. »Azrani ist irgendwo dort oben, über uns. Aber wie
kommen wir nur hinauf?«
Hellami legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Hauptsache, es
geht ihr gut. Ulfa hat Cathryn diese Fähigkeit verliehen, Marina.
Sie hält Verbindung zwischen uns. Vielleicht hat er damals schon
geahnt, dass wir weit auseinander treiben würden. Überleg nur,
wo Leandra inzwischen sein mag. Roya ist ein paar Tausend Meilen von hier entfernt, Alina auch… und dennoch kann Cathryn
jede Einzelne von uns spüren. Wozu sollte so etwas gut sein,
wenn es nicht verlässlich wäre?«
Marina nickte. Das war ein schlüssiges Argument, das ihr die
ärgsten Befürchtungen nahm. Es war gut zu wissen, dass Cathryn
bei ihnen war. »Ob sie Ullrik mit seiner Verletzung hat helfen
können?« Hellami nickte. »Da bin ich selbst gespannt. Wir sollten
zurückgehen und nach den beiden sehen.
Hier kommen wir im Augenblick nicht weiter.«
Marina war einverstanden und wandte sich zum Gehen. Sie
winkte Marius, der sich noch immer abseits hielt.
Als er sie erreicht hatte, fragte sie missgestimmt: »Was ist mit
dir? Du sagst fast nichts und hältst dich die ganze Zeit im Hintergrund. Hast du Angst vor uns?«
Er wirkte verlegen. »Du bist wütend auf mich, nicht? Weil ich
mit Hellami und Cathryn hergekommen bin.«
»Das hättest du dir doch denken können.«
»Ich wollte nur helfen…«
Marina konnte ihren Unmut nicht verbergen. »Dann verstehe ich
nicht, warum du Hellami nicht wenigstens von unserem Streit
erzählt hast. Du hättest ihr die Entscheidung überlassen können,
dich mitzunehmen.«
Marius sah sie betroffen an; er schien jetzt erst diese Möglichkeit zu begreifen. Verlegen wich er ihrem Blick aus – und Marina
war zusätzlich verärgert über seine Kleinmütigkeit. Dieses große
Kind konnte eigentlich unmöglich ein Spion sein. Ihm fehlte es in
jeder Hinsicht an Format, Geschick und womöglich sogar an Intelligenz. Brüsk wandte sie sich von ihm ab und zog Hellami mit
sich, auf den Portalgang zu. »Da ist ja Cathryn erwachsener«,
flüsterte sie ärgerlich. Hellami grinste frech und ließ sich fortziehen. Als sie den langen Portalgang hinter sich gebracht hatten
und ins Freie traten, war die Nacht längst hereingebrochen; das
Licht eines kleinen Feuers lenkte sie nach links, wo sie schon in
der Nacht zuvor ihr Lager aufgeschlagen hatten. Ullrik kam ihnen
die letzten Schritte entgegen, und sie sahen ihm sogleich an,
dass ein regelrechtes Wunder geschehen war.
»Unser kleiner Schatz hat verborgene Talente«, begrüßte er sie
flüsternd, als sie sich ein Stück von ihrem Lager entfernt trafen.
Er massierte sich den rechten Unterarm, sah zum Feuer und nickte in Cathryns Richtung, die dort wie ein kleines Kätzchen zusammengerollt und in eine Decke eingewickelt schlief.
Hellami schlich zu ihr, um nach ihr zu sehen, während sich Marina, Marius und Ullrik ans Feuer setzten. »Sie hat deinen gebrochenen Arm tatsächlich geheilt?«, fragte Marina staunend. »Es
juckt und brennt höllisch«, gab er mit schmerzverzerrtem Gesicht
zurück. Mit der linken Hand knetete er die Muskulatur seines
rechten Unterarms.
»Und meine Seite brennt auch.« Zur Verdeutlichung kratzte er
sich rechts am Bauch, aber er lächelte immer noch.
»Überall zwickt, brennt und juckt es, ich könnte verrückt werden. Ich werde diese Nacht kein Auge zutun.«
Hellami kam herüber und knuffte ihn gegen den Oberarm.
»Stell dich nicht so an. Das ist morgen sicher vorbei.«
»Wie hat sie es gemacht?«, fragte Marina neugierig.
Er hob beide Arme und betrachtete stirnrunzelnd seine Hände.
»Sie hat einfach

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