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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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monströs großen Brücke der MAF-1 hatte
aufbauen lassen. Um ihn herum stand ein halbes Dutzend Drakken mit Waffen im Anschlag, in der Mitte auf dem Boden eine
reglose Gestalt, übel zugerichtet, tot.
Wenn du jedes Mal einen deiner Leute umbringst, nur weil er
eine schlechte Nachricht überbringt, bist du bald allein auf diesem
Schiff, bemerkte er.
Und wenn du jedes Mal einen deiner verfluchten Sprüche dazu
aufsagen musst, antwortete Rasnor zornglühend und mit geballten Fäusten, werde ich nur noch mehr von ihnen umbringen!
Rasnor hatte sich erst vor kurzem vorgenommen, ruhiger zu
werden, aber angesichts all der schlechten Nachrichten, die er
soeben vernommen hatte, schwappte sein Zorn nur umso heißer
hoch. »Er hat mich verraten!«, schrie er mit erhobenen Fäusten
in die Brücke hinaus. »Er hat den Rang, den ich ihm verliehen
habe, schamlos ausgenutzt, um mich zu hintergehen!«
Von diesem Rang hat er gar nichts gewusst, wandte Chast ärgerlich ein. Du bist ein Narr! Wie kannst du ausgerechnet ihm den
Rang eines uCetu zugestehen?
»Es musste sein!«, rief Rasnor laut aus. Vor lauter Wut gab er
sich gar keine Mühe mehr, den Disput mit seiner inneren Stimme
nur auf der gedanklichen Ebene auszutragen. »Ich habe ihm
nichts gesagt, um ihn nicht auf dumme Gedanken zu bringen!
Aber was hätte er ohne einen Rang hier schon befehlen können?«
Dieses Mal schwieg Chast, womöglich erkannte er es als Argument an. Doch Rasnor geißelte sich selbst. Ein Rang als uCetu
war zu hoch gewesen – damit hatte er Quendras die Macht eines
Sektorkommandanten verliehen, von denen es nur drei auf der
MAF-1 gab.
»Verflucht soll er sein!«, weiter. schrie er zornig »Ich habe ihm
seine Schau mit Roya abgekauft! Es muss ein hinterhältiger Trick
gewesen sein! Ich hätte schwören können, dass er drauf und dran
war, sie zu töten! Aus Eifersucht und enttäuschter Liebe!«
Was verstehst du schon von Liebe..., höhnte Chast. »Ach Verstehst du etwa was davon?«, rief Rasnor wütend.
Seine Blicke flogen im Raum umher. Die sechs Drakken in seiner Umgebung ignorierten seine Selbstgespräche vollständig, und
von seinen Brüdern war kein Einziger mehr da. Kein Vandris oder
Cicon war zu sehen, keiner seiner Magister oder Großmeister. Sie
haben sich verpisst, diese Feiglinge!
Komm wieder zu dir!, herrschte die Stimme von Chast ihn an.
Was erwartest du, so wie du dich aufführst! Etwa, dass dich Dutzende deiner Brüder umgeben und darauf warten, wen du als
Nächsten tötest?
Gib mir lieber einen Rat, was ich tun soll! Er hat Roya und Munuel befreit! Was hat er vor? Von hier kann er niemals fliehen!
Lass ihn von deinen Drakken suchen!
Rasnor stöhnte. Dieses Schiff ist gigantisch groß! Selbst wenn
ich ein paar hundert Männer hier habe, müssten sie viel zu lange
suchen.
Dann lass die wichtigsten Orte bewachen. Dort, wo sie irgendwann einmal hin müssen, wenn sie fliehen wollen...
Chasts Stimme brach ab, als das große südliche Brückenschott
aufglitt und zwei bewaffnete Drakken im Laufschritt hereinkamen.
Rasnor stieß ein Stöhnen aus. Die nächste üble Nachricht war in
Anmarsch, das spürte er schon. Sein Zorn schwoll aufs Neue an.
Noch nie hatte er einen der Drakken angegriffen, aber das mochte sich bald ändern. Sie brachten ihm andauernd schlechte
Neuigkeiten, diese hässlichen Echsenwesen.
Drei Schritt vor ihm machten die beiden, die im Gleichschritt
nebeneinander hergelaufen waren, wie auf ein unhörbares Kommando hin Halt – in perfekter Abstimmung zueinander. »Es hat
sich ein Überfall ereignet, Sir!«, meldete der Rechte der beiden,
noch während er salutierte.
»Die Leitstelle der Verdichterhalle wurde überfallen, die Täter
sind flüchtig.«
»Was?«, ächzte Rasnor. »Überfallen?«
»Ja, Sir.«
»Aber... was soll das bedeuten? Wurde etwas zerstört?
Jemand getötet?«
»Die Wolodit-Produktion ist unbeeinträchtigt, Sir. Aber es wurden zwei Offiziere und zwei Soldaten getötet. Aus dem Lagertresor wurden fünfhundertvierundfünfzig Woloditscheiben entfernt.«
Rasnor stieß ein Röcheln aus. »Entfernt?«, rief er. »Du meinst –
gestohlen? Jemand hat unsere Amulette gestohlen?«
»Jawohl, Sir.«
Diesmal war er so fassungslos, dass ihm die Wut ausblieb und
er regelrecht vergaß, jemanden aus seiner Umgebung zum Opfer
seiner Raserei zu machen. Hilflos sah er sich um. Er hätte jetzt
viel dafür gegeben, jemanden hier zu haben – jemandem mit klarem Kopf, der ihm klarmachte, dass er sich nicht

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