Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar
sie und breitete die Arme nach ihm aus.
Ullrik stieß ein genießerisches Seufzen aus.
Zwischen ihren ausgebreiteten Schenkeln ließ er sich auf die
Knie sinken und setzte sich auf seine Fersen.
Dann beugte er sich, auf die Arme gestützt, über sie und küsste
sie. Seine letzte Unsicherheit verflog, als sie die Arme um seinen
Hals schlang und seine Küsse erwiderte. Sie überdeckte sein Gesicht damit, wie es Marina zuvor getan hatte, und er seufzte leise
und schloss die Augen vor Glück und Erleichterung. Sein Traum
war nicht von kurzer Dauer gewesen, wie er es befürchtet hatte,
sondern er hielt an!
Ullrik richtete sich auf und zog sie mit sich, sodass sie auf seinen Knien zu sitzen kam. Nun schlang sie die Arme ganz eng um
seinen Hals, und drückte sich fest an ihn. »Du bist ein großer
Held«, flüsterte sie und küsste sein Ohr.
»Nun hör auf«, meinte er gutmütig. »Nicht heldenhafter als irgendeiner der Männer hier. Und besonders nicht als du oder Laura. Ihr beide habt das erst möglich gemacht.«
Sie richtete sich wieder auf, behielt ihre Hände aber hinter seinem Hals verschränkt. »Ich spreche nicht nur von dem Kampf
heute. Ich meine alles… von dem Zeitpunkt an, als du die Suche
nach uns aufgenommen hast, in Veldoor. Du wusstest nicht mal,
wohin es dich verschlägt. Du hast dein Leben riskiert und zuerst
mich und heute noch mal mich und Marina vor Meados gerettet.
Und zwischendrin hast du noch Hellami und Cathryn das Leben
gerettet. Und davor schon mal Alina… und sicher auch schon Laura und ein paar anderen… Soll ich weitermachen?«
Er sah verlegen zur Seite.
»Außerdem hast du einen guten Charakter, bist klug, kannst
mich zum Lachen bringen und hast einen wundervollen runden
Bauch. Den mag ich auch. Ich mag alles an dir.«
»Wirklich?«
»Ich liebe dich, Ullrik«, sagte sie glücklich, »ich habe noch nie
einen Mann so sehr geliebt wie dich.« Sie umarmte und küsste
ihn. Er fühlte sich wie auf Wolken. Konnte das wahr sein? Er erwiderte ihre Küsse, spürte eine heiße Lust auf sie in sich aufsteigen. Seine Küsse wurden verlangender; er hob seitlich ihr Hemd
an, und nach kurzem Zögern hob Azrani die Arme und ließ es sich
über den Kopf streifen. Dann saß sie nackt auf seinen Beinen, und
Okayar meinte es gut mit ihm; er schien auf ihren Körper, sodass
ihre Drachentätowierung leuchtete.
Wieder küsste er sie leidenschaftlich. Als er aber begann, ihren
Körper zu streicheln, und sie an ihrem Hals entlang bis hinab zu
ihren Brüsten küsste, setzte sie ihm einen sanften Widerstand
entgegen. »Warte, Ullrik, warte!«, flüsterte sie. Für einen Moment
setzte sein Herzschlag aus. Er hielt sie von sich, starrte sie verwundert an.
Tränen sammelten sich plötzlich in ihren Augenwinkeln.
»Azrani! Was ist los?«, fragte er verstört.
Sie setzte ein wehmütiges Lächeln auf; ihre Tränen waren keine
der Trauer, aber welcher Natur sie waren, vermochte er im Moment nicht zu sagen. Wieder umarmte sie ihn. »Glaubst du mir,
dass ich dich liebe?«
Er bemühte sich, ruhig zu atmen, wollte ihr Gesicht sehen,
drückte sie sanft von sich. Er war völlig verwirrt. »Natürlich! Ich
meine… wir sind uns so nah…«
Sie nickte eifrig und wischte sich die feuchten Augenwinkel trocken. »Ja. Damit will ich dir zeigen, dass ich dich wirklich liebe.
Glaube mir, ich würde nichts lieber tun, als jetzt mit dir zu schlafen. Ich schwöre es dir.«
Er schluckte. »Aber…?«
Sie holte tief Luft und schmiegte sich fest an ihn. Er spürte, wie
sie zitterte, als sie sagte: »Wir dürfen es nicht tun.«
»Was?«, fragte er entsetzt.
Diesmal war sie es, die von ihm abrückte und ihm in die Augen
sah. »Wir dürfen es nicht, weil wir damit zwei Menschen ganz
furchtbar enttäuschen würden. Die beiden, die wir am meisten
lieben.« Ullrik stieß ein ungläubiges Ächzen aus.
Azrani wirkte jetzt, da sie es ausgesprochen hatte, ganz erleichtert. Ein Lächeln leuchtete hinter ihren Tränen auf, und immerhin
– er sah die Liebe, die sie für ihn empfand.
»Du… du meinst… Marina?«, stammelte er.
»… und Laura«, ergänzte sie.
»Laura?« Es war fast ein Schrei, den er ausstieß. »Ja, natürlich!
Laura!«, sagte sie eindringlich. »Ist dir das nicht klar?«
Er atmete schwer. »Du meine Güte… Laura!« Er blickte kopfschüttelnd zur Seite. »Ja, mir war schon klar, dass sie irgendwas
hat. Aber…«
»Was?« Azrani sah ihn forschend an, wie eine fürsorgliche gro
ße Schwester.
»Azrani! Das Mädchen ist sechzehn«,
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