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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Ulla sind völlig allein.
Die Technos sterben aus, das hast du mir selbst gesagt, aber du
hättest weiterdenken sollen. Tatsächlich ist es so, dass sie etwa
so viele Frauen wie Männer haben, aber die Alten überwiegen. Es
gibt auch ein paar Kinder und Babys, aber es sind kaum junge
Leute da. Die drei Mädchen sitzen völlig allein herum. Das ist der
Grund für Lauras Verbitterung und für ihren Hass gegen die Relies. Ein ganzes Dorf voller Männer, die in einer völlig verbohrten
Gesellschaft leben, in der das Lachen verboten ist und sie als Frau
so etwas wie ein Ungeheuer ist. Ich meine, als eine Frau, die
nicht auf Okaryn lebt. Die Abon’Dhal haben den Relies das so eingetrichtert.«
»Ach du lieber Himmel!«, ächzte Ullrik und fasste sich an die
Stirn. »Deswegen hat sie so…«
»Ja. Und dann kamst du.«
»Ich?«
»Ja. Du hast ihr den Braten damals abgejagt, auf der kleinen
Lichtung hinter dem Dorf, weißt du noch? Sie war erschrocken,
weil sie dich nicht kannte und du eine fremde Sprache sprachst.
Aber dann hast du da irgendeinen wilden Tanz aufgeführt, und sie
hat irgendwo im Gebüsch gehockt und hat sich halb krankgelacht
über dich.
Sie verstand kein Wort, aber sie fand dich einfach süß.«
»Was? Süß?«, rief er.
»Ja. Wir Frauen finden euch Männer meistens süß, wenn wir
euch mögen. Ich finde dich auch süß.« Sie schenkte ihm ihr nettestes Lächeln.
Ullrik blickte entgeistert an sich versuchte herab und zu verstehen, was süß an ihm sein sollte.
Azrani kicherte vergnügt. »Nun ja, und du warst eben ein Mann.
Ein richtiger Kerl, mit Witz und Humor, Geschick und Saft und
Kraft im Leib.« Sie boxte ihn wieder auf den Arm, was sie offenbar gern tat. »Nicht einer von diesen dummen Dörflern, die sie so
sehr verachtete. Und da hat sie sich in dich verliebt.«
Ullrik holte tief Luft und stieß sie mit einem eindringlichen Seufzen wieder aus. »Bist du sicher? Verliebt?«
Azrani nickte verbindlich. »Ganz genau.
Herzzerreißend verliebt.«
»Warte mal«, horchte er auf. »Woher weißt du das alles überhaupt? Mit der Lichtung und diesem Braten – und dass sie sich
krankgelacht hätte? Hat sie dir das erzählt?«
Azrani wirkte verlegen. »Sei mir nicht böse. Ich hab sie ein bisschen ausgehorcht.«
Ullrik brummte verärgert.
»Entschuldige«, sagte Azrani leise. »Aber ich konnte nicht anders. Sie war so großartig und hat mir dabei so Leid getan. Sie
liebt dich wirklich. Von ganzem Herzen. Ich mag sie sehr gern
und komme mir einfach schrecklich vor. Und dann ist da noch
Marina. Wir würden die beiden furchtbar enttäuschen. Das haben
sie nicht verdient. Marina hat für mich das Gleiche getan wie du.
Sie ist mir gefolgt, um mich zu retten, völlig ohne zu wissen, wohin sie dabei geraten würde. Sie hat sich in Lebensgefahr begeben, nur für mich – um mir zu helfen. Ich kann ihr das nicht antun. Außerdem liebe ich sie.«
Ullrik sagte nichts darauf, er focht einen inneren Kampf aus.
Was Azrani ihm da klar zu machen versuchte, ergab Sinn, sehr
viel Sinn, aber der Gedanke, auf sie zu verzichten, zerriss ihn
förmlich. Wieder fiel sein Blick auf ihren nackten Körper; sie war
so schön, und sie war ihm so nahe, es ging fast über seine Kräfte.
Sie atmete schwerer, als sie seine Blicke spürte. »Sieh mich nicht
so an, Ullrik«, bat sie ihn verzagt. »Du müsstest dir ganz bestimmt keine große Mühe geben, mich herumzukriegen. Ich würde alles dafür geben, jetzt mit dir zu schlafen.« Sie schlang wieder die Arme um seinen Hals. »Aber wir dürfen es nicht tun. Es
wäre so gemein Laura und Marina gegenüber.«
»Azrani«, keuchte er, »ich verstehe, dass du Marina nicht enttäuschen willst. Aber… wie kommst du darauf, dass ich… Laura…
dass ich sie…«Er stöhnte und schüttelte den Kopf. »Ich liebe sie
nicht. So einfach ist das. Ich liebe dich.«
»Bist du sicher? Ich meine, dass du Laura nicht liebst?«
»Aber ja! Wie kommst du denn darauf, dass ich es täte!«
»Du redest den ganzen Tag von ihr. Laura hier und Laura da.
Dass sie genial wäre, wunderschön, mutig, unglaublich…«
»Was?« Es war das dritte oder vierte Mal, dass er dieses Wort
ausstieß.
Azrani schmiegte sich wieder an ihn; er konnte ihre weichen
Brüste spüren, und ihm wurde fast schwindelig. Mit sanfter, leiser
Stimme flüsterte sie in sein Ohr: »Wissen wir nicht schon längst,
was dein Problem ist, Ullrik?«
Neugierig hob er die Brauen. »Mein Problem?«
»Ja. Du liebst uns alle. Jedes süße Mädchen, das dir

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