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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Unter Okaryn, da war auch einer. Der Krater
füllt sich mit Wasser. Darauf habe ich gehofft.«
»Ein See?«, rief sie. Der Lautstärke nach zu urteilen musste sie
noch zwanzig oder dreißig Schritt entfernt sein. »Ich bin langsamer gefallen. Nicht viel, aber…«
»Das war ich, Laura!«, rief er voller Glück und auch Stolz über
seine Idee. »Meados hat mich daraufgebracht. Mit seiner Feder!«
»Feder?«
»Ja. Er hat doch von einer Feder gesprochen.«
»Ich weiß nicht… Hat er dich auch hinabgeworfen?«
Ullrik schwamm mit kräftigen Zügen, die Richtung war jetzt
unmissverständlich, Lauras Stimme wurde stetig lauter.
»Nein«, rief er zurück. »Ich bin dir… gefolgt.«
»Was? Gefolgt?«
Ullrik suchte nach Worten. Dass er gesprungen war, hörte sich
so irrsinnig an, dass es ihm selbst unglaubwürdig erschien. Dennoch hatte er es getan, und… nein, er hatte Laura um keinen
Preis im Stich gelassen.
»Ullrik?«
»Sprich weiter, ich bin gleich bei dir.«
Diesmal seufzte sie nur, sagte dann schließlich: »Hier bin ich,
hier. Hörst du mich?«
»Ja. Ich hab dich gleich. Noch ein paar Züge…« Für Momente
hörte er nichts mehr, dann rief sie: »Jetzt bist du an mir vorbei.
Hier! Komm zu mir!« Er hielt an, drehte herum… und stieß Momente später mit ihr zusammen.
»Ullrik!« Sie weinte herzzerreißend, klammerte sich so fest an
ihn, dass er beinahe unterging.
Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, und er fühlte, wie
eiskalt sie war, aber dennoch verspürte er neue Kraft.
Sie strömte von Laura auf ihn über, und er hoffte, dass er ihr
das Gleiche gab.
»Mein kleiner Schatz«, flüsterte er liebevoll und küsste ihre
Wange. »Was bin ich froh, dich wiederzuhaben.«
Sie weinte noch immer. »Du darfst mich nie mehr loslassen.«
»Nein, bestimmt nicht.«
Sie hob den Kopf, dann spürte er ihren Kuss auf seiner Wange.
»Versprichst du es?«
»Ich schwöre es. Verlass dich auf mich.«
So lange er konnte, gestattete er sich, in dieser Umarmung mit
ihr im Wasser zu treiben – es war anstrengend, aber er schöpfte
Kraft daraus.
»Mir ist kalt«, klagte sie.
»Wir müssen von hier fort«, sagte er leise. »Ans Ufer.«
Laura hob den Kopf; er spürte es nur, sehen konnte er es nicht.
»Ja«, meinte sie. »Aber wo ist es?« Ullrik wusste darauf keine
Antwort. Ihnen blieb nur eine Möglichkeit – es in irgendeiner
Richtung auf gut Glück zu versuchen.
»Was ist mit Licht?«, fragte sie. »Wenn wir ein Licht hätten –
ein magisches Licht…?«
»Geht nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe es probiert.
Dieses Dunkel… es ist ja selbst eine Magie. Es unterbindet alles,
was Licht schaffen will. Hoffnungslos.«
Laura hatte den Kopf erhoben; es schien ihm, als versuchte sie
in die Dunkelheit zu spähen, um ihr doch ein Quäntchen Licht
abzuringen.
»Das Ufer kann nicht allzu weit von hier entfernt sein«, meinte
er. »Wir sind vom Rand des Mhorad gesprungen, und der Krater
muss genau darunter liegen. Also…«
»Mein Gott, Ullrik!«, rief sie aus. »Gesprungen? Du bist wirklich
gesprungen? Es war gar nicht Meados, der dich hinabgeworfen
hat?«
»Nein, Laura, ich konnte dich doch nicht…«
»Ullrik, du bist ja völlig verrückt! Jetzt wirst du hier an meiner
Seite sterben…«
»… langsam«, beruhigte er sie. »Ich bringe dich hier heraus. Du
kannst mich beim Wort nehmen!« Sein Überlebenswille war wieder erwacht, seit er sie gefunden hatte, und nun dachte er angestrengt nach. »Vielleicht versuchen wir es mit Rufen! Es könnte
eine Felswand an einem Ufer geben, die ein Echo zurückwirft.«
Sie hob den Kopf. »Meinst du wirklich?« Sie reckte sich und begann damit, Hallo-Rufe auszustoßen, immer lauter, in alle Richtungen, in regelmäßiger Folge. Angestrengt lauschten sie – doch
sie hörten nichts.
Ihm war wieder ein wenig wärmer geworden, weil er Laura die
ganze Zeit über festhielt und dabei kräftig mit den Füßen paddeln
musste, um nicht unterzugehen. Laura aber kühlte gleichzeitig
immer mehr aus. Sie hatte nichts als sein Hemd an; er rieb ihr
über den Rücken, während ihr Zittern immer ärger wurde.
»Hast du auch alle Tricks probiert?«, fragte sie bibbernd.
»Ich meine, mit dem Licht? In der Magie gibt es doch bestimmt
eine Menge Tricks.«
»Ich fürchte ja. Nichts hat funktioniert.«
»Und unter Wasser?«
Ullrik stutzte. »Unter Wasser?«
»Ja. Unter Wasser. Diese Magie-Dunkelheit kommt doch… irgendwie von da oben, nicht wahr? Von den schwarzen Monden.
Allerdings –

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