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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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wenn du nur Flammen erzeugen kannst…?«
Augenblicke später erstrahlte unter ihnen ein helles Licht. Es
schien aus dem Wasser leuchtend blau zu ihnen herauf. »Laura!«,
rief er begeistert, »du bist einfach unglaublich!« Er drückte sie an
sich. Endlich sah er ihr Gesicht wieder, im blauen Schein, von
unten. Sie litt und war durchgefroren bis ins Mark, aber ihr Gesicht war dennoch das Schönste, das er je gesehen hatte. Sie
lächelte.
»Wenigstens sterben wir mit hellen Füßen«, meinte sie.
Er lachte laut auf, küsste sie. »Was tun wir nun?«, fragte er und
blickte in die Runde.
Viel zu sehen war dennoch nicht – im Gegenteil. Das Licht seiner Magie, ein gleißender weißer Punkt im Wasser, ein paar Ellen
unter ihren Füßen, endete abrupt in Höhe des Wasserspiegels.
Lauras Kinn war gut zu erkennen, ihre Stirn hingegen verschwand
in der ewigen Nacht. Mithilfe dieses Lichts würden sie das Ufer
nicht sehen, auch wenn es nur fünf Schritt entfernt war.
»Wir müssen uns ans Wasser halten«, bibberte sie.
»Du meinst, wir müssten nahe am Ufer sein? Am Ufer wird’s
gewöhnlich flach.«
»Ja, und?«
»Ich kann ganz gut tauchen. Wenn du mir leuchtest, kann ich
versuchen herauszufinden, ob ich irgendwo Grund zu sehen bekomme und in welche Richtung er aufsteigt.«
»Schaffst du das noch? Du bist schon halb steifgefroren!« Er
rubbelte sie so fest er konnte. Laura seufzte laut, dann glitt sie
hinab, während Ullrik ihr sein Licht vorausschickte. Nach einer
Weile tauchte sie hechelnd wieder auf, schüttelte den Kopf, holte
tief Luft und tauchte wieder unter. Beim nächsten Mal ließ sie ihm
ihr Hemd da, das sie nicht wärmte, dafür aber behinderte.
Wieder tauchte sie tief hinab, und endlich hatte sie Erfolg.
Atemlos kam sie hoch. »Ich hab was gesehen!«, keuchte sie aufgeregt. »Ich hab was gesehen!«
Sie atmete heftig, wollte gleich wieder hinab, aber Ullrik hielt sie
fest. »Langsam! Bevor noch etwas passiert!« Er drückte sie an
sich, Laura wurde langsam wieder ruhiger.
Es gab wohl keinen Ort und keinen Zeitpunkt, der unpassender
gewesen wäre, aber als er sie hielt, spürte Ullrik eine Wärme in
sich aufsteigen, die sein Herz schneller schlagen ließ. Lauras Körper fühlte sich wundervoll an. Er spürte ihre kleinen Brüste, ihre
schlanken Arme und ihren weichen Bauch und konnte sie sich
zum ersten Mal wirklich als Frau vorstellen, nicht nur als ein Mädchen, das er nicht anrühren durfte. Wenn sie das hier überlebten,
nahm er sich vor, würde er es darauf ankommen lassen und ihr
genau das sagen – und auch, wie sehr er sie mochte. Vielleicht
passierte dann ja etwas, womit sie beide nicht gerechnet hatten.
»Los, runter mit dir«, befahl er. »Bring uns endlich an Land,
kleine Prinzessin!«
Das gefiel ihr, und mit einem Lächeln tauchte sie davon.
Ullrik folgte ihr, so tiefer konnte, und dann sah er es selbst: Unter ihnen stieg ein hellbrauner, mit Felsen durchsetzter Lehmboden an. Laura kam ihm entgegengetaucht, umarmte ihn noch
unter Wasser, dann strampelte sie sich in die Höhe. Er sah ihr mit
Herzklopfen hinterher – ihr gertenschlanker Körper war anmutig
und wunderschön. Aber eigentlich wusste er das seit langem.
Sich einen Dummkopf scheltend, kämpfte er sich hinauf.
Beinahe hätte er sich übernommen, weil er ihr so lange hinterher gestarrt hatte… Keuchend durchbrach er die Wasseroberfläche.
Laura nahm ihm augenzwinkernd ihr Hemd wieder weg.
»Dort entlang leuchten!«, ordnete sie an und schwamm los.
Ullrik hatte eine seltsame Hochstimmung ergriffen, er hätte jedem ihrer Befehle bedingungslos gehorcht. Er leuchtete und folgte ihr, und kaum zwei Minuten später hatten sie es tatsächlich
geschafft. Das Licht endete an einem bestimmten Punkt, nämlich
dort, wo das Wasser aufhörte und an das Ufer stieß.
Laura kletterte schwankend an Land, mehr als ihre Füße sah er
bald nicht mehr, dann waren auch sie verschwunden.
»Verdammt. Jetzt haben wir kein Licht mehr«, fluchte sie.
An den Geräuschen hörte er, dass Laura ihr nasses Hemd auswrang und es wieder anzog. Er kletterte ans Ufer und wrang wie
sie seine Kleider aus.
»Au!«, rief sie aus der Dunkelheit und gleich darauf noch einmal.
Ullrik verstand bald, warum. Der Boden war steinig und mit
scharfkantigen Felsen durchsetzt – in völliger Dunkelheit war das
Gehen hier fast unmöglich. Man musste sich Handbreit für Handbreit vorantasten.
»Komm zu mir, ich kann etwas sehen!«, sagte er. »Durchs Trivocum. Ein paar

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