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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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grausigen, dunklen Ödnis, die vor kurzem aus dem zurückweichenden Schwarzen Nichts aufgetaucht war.
Nacht lag über dem Land, doch am östlichen Horizont zeigte
sich eine erste Ahnung des kommenden Tages. Der Mhorad Mhor
versank gerade langsam in seinem Kratersee; die Wassermassen
des über zwei Meilen tiefen Gewässers wurden zum Glück talabwärts gedrängt, sonst hatte es gefährlich für Ullrik und Laura
werden können. Noch immer konnte Azrani sie in der Dunkelheit
nicht entdecken.
Ich sehe sie!, rief Tirao übers Trivocum, haltet euch fest, ich
lande!
Rasch klammerte sich Azrani an einem Hornzacken von Tiraos
Rückenkamm fest und machte sich auf eine turbulente Landung
gefasst. Aber jetzt würde sie alles in Kauf nehmen, nur um Ullrik
und Laura so schnell es ging wiederzusehen. Dass sich Burly getäuscht haben könnte, wagte sie gar nicht erst in Betracht zu ziehen. Dann hatte Tirao auch schon eine kurze Wende vollführt,
sank mit voll ausgebreiteten Schwingen flott auf den Talgrund
hinab und setzte federnd auf. Kurzzeitig sackte Azrani der Magen
in die Knie, und ihr war schwindelig. Mit einem Gurgeln rutschte
sie von Tiraos Rücken und taumelte ein paar Schritte ziellos umher. Pete musste sie packen und drückte sie fest an sich, bis sie
sich wieder gefangen hatte. »Da sind sie, Mädchen«, lachte er,
»da vorn. Ganz ruhig, ja?«
Azrani drehte sich um, blieb stehen und wollte zuerst ihre Sinne
davon überzeugen, dass sie keinem Trugbild unterlag.
Aber es konnte kein Zweifel bestehen, sie waren nur ein paar
Dutzend Schritt entfernt. Ullrik kam auf sie zu; er trug Laura, die
die Arme um seinen Hals geschlungen hatte und ihnen entgegensah. Rechts von Azrani landete gerade Nerolaan.
Azrani stieß einen Freudenschrei aus und rannte los.
Sie kannte kein Halten mehr, verfiel noch im Laufen in einen
Weinkrampf, taumelte und rannte die beiden einfach um. Am Boden liegend fand sie sich wieder, quer über Ullriks Oberkörper, an
ihn geklammert, als wäre er die letzte Rettung auf dieser Welt. Er
selbst lag kichernd da, alle viere von sich gestreckt. Laura hatte
er verloren, sie saß lächelnd neben ihm auf dem Boden. Marina
kam herbei, und weil sie gerade niemand anderen hatte, setzte
sie sich zu Laura, umarmte sie und drückte sie fest an sich – auch
wenn die beiden sich noch gar nicht recht kannten und nicht einmal eine gemeinsame Sprache hatten.
Glücklicher konnte ein Wiedersehen nicht sein – nein, völlig
unmöglich, dessen war sich Azrani sicher.
Sie weinte und weinte, diesmal vor Glück, dann sprang sie auf,
eilte zu Laura und erdrückte sie fast vor Dankbarkeit. »Du hast
mich gerettet«, schluchzte sie und küsste sie ungehemmt, »du
hast dein Leben für mich eingesetzt, du verrücktes Biest!«
Laura deutete grinsend auf den noch immer kichernd daliegenden Ullrik und meinte: »Dafür hast du mir ja auch einen zuverlässigen Lebensretter geschickt. Weißt du was? Dieser Wahnsinnige
ist mir hinterhergesprungen! Drei Meilen oder mehr in die Tiefe!«
Burly, Mandal, Pete und Azizh knieten nun auch bei ihnen. »Wie
habt ihr das nur überleben können?«, fragte Burly kopfschüttelnd.
Laura schüttelte ebenfalls den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.
Fragt ihn.«
Ullrik stemmte sich auf die Ellbogen. Sein Gesicht war von einem Lächeln überzogen, das unzerstörbar schien. »Der verdammte Meados hat mir selbst…« Er unterbrach sich mit erstaunter Miene, wandte den Kopf in Richtung des gigantischen Mhorad
Mhor, der bereits zur Hälfte im See versunken war, und wandte
sich dann wieder ihnen zu. Er nickte verstehend. »Er ist tot,
stimmt’s? Irgendwie habt ihr dieses Monstrum von Meados erledigt. Sonst wäre das hier nicht möglich.«
Die anderen nickten und lächelten, alle außer Laura, die zu ihm
kroch und sich fest an ihn drückte. Ullrik legte den Arm um ihre
Schulter, mit dem anderen hielt er Azrani.
»Oder habt ihr ihn etwa zur Abkehr von allen seinen Sünden
überredet?«
Das rief lautes Gelächter hervor. »Nein, bestimmt nicht«, sagte
Azrani laut. »Ich glaube nicht einmal, dass ich das überhaupt versucht hätte!« Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich, halb gespielt
und halb ernst. »Tot ist er mir lieber. Dann kann er einen wenigstens nicht anschließend wieder verraten, diese verfluchte Missgeburt!«
Gespenstisches Schweigen legte sich über sie; dann aber schüttelte Burly die Faust und rief: »Recht hast du!
Dieses Monstrum hätte ein neues Zeitalter des Terrors und

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