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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Hause im Arbeitszimmer liegen mindestens tausend Pfund in Zehnern und Fünfzigern im Safe«, antwortete sie. »Dazu eine noch größere Summe in Reiseschecks.«
      »Die kennt er nicht. Zunächst müssen wir das Problem lösen, wie wir zu ihm kommen. Wir werden nämlich von einem roten Lieferwagen beschattet, der draußen auf der Straße parkt. Nehmen Sie dazu die Fernmeldetechniker im Kabelkanal am anderen Straßenende, dann wissen Sie, daß Fergusons Jungen ein wachsames Auge auf uns haben. Ich gehe jede Wette ein, daß draußen auf der Rückseite auch noch jemand rumlungert.«
      Crowther sah auf die Uhr. Es war kurz nach sechs. »Ich hab ‘ne ganz hübsche Idee. Wie wär’s, wenn ihr beide dem Club der Güterzugtramper beitretet – umsonst? Hättet ihr dazu Lust?«
      »Soll das ein Witz sein?« fragte Egan.
      »Keine Spur. Güterzugfahrpläne sind neuerdings mein Hob­
    by. Einer fährt um 19 Uhr 30 ab Victoria Station nach Schott­ land. Er hält gewöhnlich um 23 Uhr 30 auf dem Güterbahnhof in Lancaster. Wie weit ist es von dort nach Heysham?«
      »Elf bis zwölf Kilometer, glaub ich.«
      »Na prima. Ich begleite euch. Bring euch die Kniffe bei. Der Ausflug wird mir guttun. Um 0 Uhr 30 geht dann wieder ein
    Güterzug nach London zurück. Gegen fünf bin ich zu Hause.«
    »Güterzugtrampen – was heißt das?« erkundigte sich Sarah.
      »Er erklärt es Ihnen, solange ich weg bin«, erwiderte Egan. »Ich möchte Webster in Heysham anrufen, aber nicht von hier aus. Meiner Meinung nach zapfen die Fernmeldetechniker im Kabelkanal am Ende der Straße das Telefon an. Und außerdem will ich das Bargeld in Ihrem Haus holen, wenn Sie mir genau sagen, wo ich den Safe finde und wie die Kombination ist.«
      Sie gab ihm die gewünschten Informationen. »Sie passen doch auf, Sean?«
      »Tu ich das denn nicht immer?«
      Er verließ das Haus und fuhr im Mini Cooper davon. Der rote Lieferwagen folgte ihm. Er hielt vor der Untergrundbahnstation Camden, ging hinein, kaufte in einem Kiosk Zigaretten und bekam etwas Kleingeld zurück, so daß er Sam Webster in Heysham von einer Telefonzelle aus anrufen konnte. Es läutete eine ganze Weile, ohne daß sich der Teilnehmer meldete, aber dann wurde plötzlich doch abgehoben.
      Eine heisere Stimme fragte: »Wer zum Teufel ist denn dran?«
      »Sean Egan, du alter Gauner, der zum Teufel ist dran.«
      »Herrje, Sean.« Webster brüllte vor Begeisterung. »Wo kommst du denn auf einmal her? Ich hab gehört, dich hat’s auf den Falklands erwischt.«
      »Ja, stimmt, aber das hab ich glücklich hinter mir. Sag mal, hast du die Jenny B noch?«
      »Na klar doch. Wieso?«
      »Ich würd sie gern chartern. Mit einer Freundin zum Fischen rausfahren.«
      »Und wann willst du sie haben?«
      »Heut abend. Bis Mitternacht könnt ich bei dir sein.«
      Webster lachte. »Zum Fischen rausfahren, sagst du? Ich bin doch nicht von gestern, Junge, aber ich verrat dir was. Weil du’s bist, knöpf ich dir keine tausend Pfund ab. Ich mach’s für
    siebenhundertfünfzig und geb dir den Sprit gratis.«
    »Topp! Dann bis Mitternacht.«
      Er kehrte zum Mini Cooper zurück, stieg ein und fuhr direkt in die Lord North Street. Er hielt sich nicht länger als drei Minuten dort auf, kam mit den tausend Pfund heraus und brau­ ste davon; dicht hinter ihm folgte der Lieferwagen.
      Beim »Bargee« parkte er sein Auto im Hof, steckte den Browning aus dem Werkzeugkasten in den Stiefel und ging ins Haus. Ida war in der Bar. Er behelligte sie nicht, sondern tele­ fonierte nur nach einem Taxi und zog sich dann rasch oben in seinem Zimmer um – Drillichanzug und Stiefel, Sweatshirt und schwarze Lederjacke.
      Er suchte eine kleine Reisetasche heraus und verstaute den Browning darin, zog dann den Teppich zwischen Bettkante und Wand zurück, nahm ein loses Fußbodenbrett heraus, unter dem ein Waffensortiment versteckt war. Er wählte ein paar zusätzli­ che Ladestreifen für den Browning und eine Walther mit Half­ ter, eine Sonderanfertigung, die um den Knöchel geschnallt wurde. Er packte alles, zusammen mit einer Sprühdose, in die Reisetasche und ging in die Bar hinunter.
      »Ich nehme einen Scotch, Ida«, sagte er, trat ans Fenster und schaute zu dem Lieferwagen auf der gegenüberliegenden Stra­ ßenseite.
      Am Nebentisch saßen zwei achtzehnjährige Muskelprotze, tranken Bier und spielten Domino. »Wie geht’s denn immer, Sean?« fragte der

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