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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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eine.
      »Nicht besonders. Der Kerl da drüben in dem roten Liefer­ wagen nervt mich schon den ganzen Abend, hängt wie ‘ne Klette an mir.« Egan nahm eine Zehnpfundnote und warf sie auf den Tisch.
      »Schlitzt ihm die Reifen auf, aber laßt euch ja nicht dabei erwischen, und trinkt ein Glas auf mein Wohl.«
      »Logo.«
      Wie der Blitz sausten sie hinaus, der eine hatte bereits das
    offene Messer in der Hand. Sie verschwanden im Dunkeln. Ida brachte ihm den Scotch. Er kippte ihn hinunter. »Ich bin ein bis zwei Tage unterwegs, Ida.«
      »Schon wieder? Wohin denn diesmal?«
      »Übers Wasser.«
      Sie packte ihn beim Arm. »Nicht wieder Belfast, Sean, du hast’s versprochen.« Ihr Gesicht verriet echte Angst.
      Er küßte sie auf die Wange, als das Taxi vorfuhr. »Bis bald, Ida.«
      Er lief hinaus und stieg ein. Der Lieferwagen versuchte, dem Taxi zu folgen, und hielt abrupt. Egan lehnte sich zufrieden zurück.

    Er ließ sich am Ende der Straße absetzen, schlenderte an den Fernmeldetechnikern vorbei und bemerkte eine Limousine, die an der Seitenfront des Hauses, neben der Einmündung des Hintergäßchens, parkte. Als er hereinkam, warteten Sarah und Crowther in der Küche, Crowther mit Wollhut, Parka und Stiefeln, wie er sie beim vorigen Ausflug getragen hatte. Sarah hatte er einen grünen Militärparka geliehen.
      »Einen bin ich losgeworden«, berichtete Egan. »Aber die Fernmeldetechniker liegen nach wie vor auf der Lauer, also probieren wir’s hinten.«
      »Da ist auch einer«, erwiderte Crowther. »Ich hab mich vor­ hin vergewissert. Er hockt in einer kleinen PeugeotLimousine.«
      »Ich gehe voran und übernehme ihn«, bestimmte Egan. »Dann ab durch die Straßen hinten direkt zur Camden Road. Von dort nehmen wir ein Taxi bis Victoria Station. Danach liegt alles in deinen Händen.«
      Er öffnete die Küchentür, überquerte den Hof und schlich an der Mauer entlang durch das Hintergäßchen. Er roch den Ziga­ rettenrauch und bemerkte den Mann, der am offenen Wagen­ fenster saß. Er holte die Spraydose aus der Reisetasche und
    ging weiter.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er.
      Der Mann blickte erschrocken hoch, und Egan sprühte ihm ins Gesicht. Der Mann stöhnte, hielt sich die Hände vor die Augen und kippte hintenüber auf den Sitz. Egan pfiff leise, und Sarah und Crowther tauchten aus dem Schatten auf.
      »Jetzt aber nichts wie raus hier«, sagte er, und sie hasteten davon.

    14

    Auf den Nebengleisen von Victoria Station herrschte ein heil­ loses Durcheinander: überall Züge, die aus dem Dunkel heran­ rumpelten, spärliche Lichtinseln passierten und wieder ver­ schwanden. Sie waren durch ein Loch in der Einzäunung ge­ schlüpft, und Alan Crowther hatte sie mit nachtwandlerischer Sicherheit geführt, bis sie in einem ausgedienten alten Signal­ häuschen nahe der Hauptlinie geborgen waren.
      Er sah auf die Uhr. »Muß jede Sekunde eintreffen. Wenn er kommt, folgt mir einfach und trödelt nicht herum. Er hält hier nur drei Minuten.«
      »Wo bleibt die Romantik? Die gute alte Dampflok?« fragte Egan.
      »Dahin, mein Sohn, vom Fortschritt überrollt.« Crowther seufzte. »Dafür entschädigen die neumodischen Monster durch Schnelligkeit. Ehe du dich’s versiehst, bist du da. Ein Auto­ transport kommt übrigens für uns nicht in Frage. Da steigt unweigerlich die Bahnpolizei zu und macht Jagd auf Jugendli­ che, die Autoradios klauen wollen.«
      »Können wir nicht in einem Güterwagen fahren?« fragte Sa­ rah.
      »Leider nein. Verriegelt und Sicherheitsschloß. Wir können äußerstenfalls auf einen Selbstentladewagen oder einen Platt­ formwagen hoffen und beten, daß es nicht regnet.« Crowther grinste. »Eigentlich stört mich das nicht so. Ich mag Regen.«
      In dem Moment ratterte der Zug aus dem Dunkel heran und hielt. Es gab mehrere Güterwaggons, dann eine Reihe von Fahrzeugtransportern, auf denen allerdings keine Autos, son­
    dern Lieferwagen verladen waren.
      »Verdammt!« schimpfte Crowther. »Zwar, es könnte schlimmer sein. Die Vehikel sind keine Attraktion. Sie haben keine Radios oder sonstige Technik, die man ausbauen könn­ te.« Er brummte zufrieden, als der hintere Zugteil kam. »Aha, das ist schon eher was.« Es handelte sich um ein halbes Dut­ zend Plattformwagen, die mit Stahlcontainern und Seilrollen beladen waren. »In dem Wust können wir uns verstecken, das ist die Masche. Kommt!«
      Er kletterte auf

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