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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Deepdene.«
      »Weil dadurch die Verbindung zu den Frasconis rausge­ kommen wäre, und das möchte ich nicht, noch nicht. Ich möch­ te selbst mit Vito Barbera verhandeln. Sehen, was er zu sagen hat. Machen Sie mit, Sean?«
      »Ach, was soll’s, warum nicht? Wo wir’s schon so weit ge­ schafft haben …«
      »Ich zieh mich an.«
      Als sie an der Tür war, sagte er: »Da ist noch eine Sache.«
      »Was denn?«
      »Agnes lebte noch, als wir die Mühle verließen, was heißt, daß Jago sie nach unserem Weggang umgelegt haben muß.« Egan schüttelte den Kopf. »Ein mieses Schwein.«
      »Ich weiß, ich weiß«, seufzte sie und eilte nach oben.

    Jago erreichte Smith wiederum innerhalb von Minuten. »Keine guten Nachrichten, fürchte ich«, schloß er seinen Bericht.
    »Die Untertreibung des Jahrhunderts«, brummte Smith. »Zu­
    erst einmal kennt Group Four Ihre Identität.«
      »Kein Problem«, entgegnete Jago. »Sie haben keine Groß­ fahndung vor, mit meiner Visage an der Wand in jedem Poli­ zeirevier. Hier geht es um Sicherheitsinteressen, soweit die Sache für sie von Belang ist, und zwar wegen der Verbindung mit Irland. Es lohnt sich nie, sich mit diesen Leuten einzulas­ sen, das hab ich Ihnen vorher gesagt. Zu sprunghaft.«
      »Aber irgendwer wird nach Ihnen suchen. Die Talbot kennt Sie von Angesicht, die übrigen haben ein Foto.«
      »Also greife ich zu Kostüm und Maske, alter Freund.« Jago lachte. »Das hab ich schon öfter getan, glauben Sie mir – oder lieber meinem anderen Ich? Das gibt es in mehrfacher Ausfüh­ rung, fest verschlossen in meinem alten schwarzen Schminkka­ sten. Ich war ein großer Verlust für das Staatstheater.«
      »Aber Ferguson und Villiers wissen jetzt von meiner Exi­
    stenz. Sie denken bestimmt, daß sie mich über Sie finden wer­ den.«
    »Und das ist eben der Witz dabei, Alter. Nicht mal ich habe
    die leiseste Ahnung, wer Sie sind, es sei denn, Sie wollen das Geheimnis enthüllen.« Er zuckte zusammen, als er Sarahs Stimme im Lautsprecher hörte. »Ich muß gehen, sie brechen gerade auf.«
      Er veränderte sein Erscheinungsbild, vertauschte den ge­ wohnten blauen Burberry gegen eine karierte Sportjacke, Hals­ tuch, eine dunkle Sonnenbrille und eine Kamera über der Schulter. Er eilte in die Garage und stieg in den Spyder. Als er hinausfuhr, traten Sarah und Egan aus dem Haus und setzten sich in den Mini Cooper. Sie starteten, und Jago folgte.

    Das »Flamingo« in der Corley Street war nicht das bedeutend­ ste Kasino der Familie Barbera. Außerdem war es das kleinste und bescheidenste und hatte nie den Luxus der größeren Eta­ blissements nachzuahmen versucht, aber Vito Barbera hatte eine Schwäche dafür. Als er vor nunmehr fünfzehn Jahren nach London gekommen war, um die Sprache und das Metier zu erlernen, hatte er hier als Manager angefangen.
      Der Hauptspielsaal war mit erlesenem Geschmack eingerich­ tet: dicke Teppiche, Wandgemälde, die Garibaldis Marsch auf Rom darstellten. Es gab die verschiedenen Spieltische und eine Bar in Onyx und Kristall, um die sich Tische gruppierten.
      Vito Barbera saß in Hemdsärmeln an der Bar, dunkel, vital, sehr attraktiv, das Gesicht von klassischem Ebenmaß, das griechische Erbe Siziliens verratend. Er prüfte die Abrechnun­ gen vom Vortag, neben sich ein Glas Champagner mit Oran­ gensaft. Durch die Tür am anderen Ende des Saales kam einer der Portiers herein.
      »Eine Dame und ein Herr möchten Sie sprechen, Sir, eine Mrs. Talbot.« Er legte eine Karte auf die Bar. »Sie bat mich, Ihnen das zu geben, Sir.«
      Vito betrachtete die Karte, runzelte die Stirn, dann erinnerte er sich. »Natürlich, führen Sie die Lady herein.«
      Der Portier verschwand und kehrte mit Sarah Talbot und Egan zurück. Vito kam auf sie zu, um sie zu begrüßen. »Mr. Barbera, ich bin Sarah Talbot, und das ist Sean Egan. Ich neh­ me an, Ihr Großvater hat mit Ihnen über mich gesprochen?«
      »Allerdings, Mrs. Talbot.« Er küßte ihr die Hand. »Ich habe genaue Anweisungen bekommen, das können Sie mir glauben. Ich soll alles tun, was in meinen Kräften steht, um Ihnen behilflich zu sein.« Er ging wieder hinter die Bar. »Aber zuerst leisten Sie mir bitte Gesellschaft bei einem Glas – ein Sizilia­ ner trinkt nicht gern allein.«
      Er goß frischen Orangensaft und Champagner in zwei Gläser. Sarah nahm auf einem Barhocker Platz. »Das ist sehr liebens­ würdig.«
      Er prostete ihr

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