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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sollen sich zum Teufel scheren mit ihren dämlichen ab­
    gekarteten Spielchen! Für John le Carré wäre das ein gefunde­ nes Fressen. Ich denke, diese Typen meinen es verdammt ernst.« Er schüttelte den Kopf. »Also Smith sagt mir gar nichts, aber dafür Frasconi. Miese Schweine. Dieser Widerling Danie­ le kann von Glück sagen, daß er wieder in Sizilien gelandet ist. Dort wird er auch bleiben, was freilich heißt – für uns uner­ reichbar.«
      »Und Barbera?« fragte Sarah.
      »Dem Alten bin ich nie begegnet, aber Vito ist mir gelegent­
    lich über den Weg gelaufen. Wir sind nie aneinandergeraten. Seriöse Geschäftsleute, genau wie ich, alles strikt legal, keine krummen Touren.«
      Aziz erschien, »Ich denke, das reicht jetzt. Er braucht Ruhe.«
      »Quatsch. Was ich brauche, ist eine knusprige Kranken­
    schwester«, konterte Shelley. Er rief Sarah und Egan nach: »Haltet mich auf dem laufenden.«

    Sie aßen in einem italienischen Restaurant in der Fourth Street. Jago hatte sich aus einem Schnellimbiß in der Nähe ein Sand­ wich geholt, das er nun verzehrte, während er mit Smith telefo­ nierte.
      »Hat Barbera irgendwas über Sie in der Hand?« fragte Jago.
      »Meines Wissens gar nichts.«
      »Aber da ist doch noch die Verbindung zu Frasconi. Was ist, wenn er davon gehört hat? Und der Zusammenhang mit Ir­ land?«
      »Tja, das wäre nicht gut.«
      »Gemacht«, sagte Jago. »Ich kümmere mich darum.«

    Sarah und Egan warteten ein paar Meter vom »Flamingo« entfernt im Mini Cooper. »Es könnte etwas bringen – irgendei­ ne Lösung«, meinte Sarah.
      »Vielleicht«, erwiderte Egan. »Abwarten.« Und dann tauchte Vito Barbera auf.
      »Da ist er«, sagte Sarah, und sie stiegen aus.
      Ein gelber Lastwagen der British Telecom brauste um die
    Ecke, donnerte auf den Bürgersteig und schleuderte Barbera in die Luft. Der Laster fuhr rückwärts, und Barbera versuchte aufzustehen. Unfaßbar – der Laster kam wieder mit Karacho auf ihn zu und schmetterte ihn in die Gitterstäbe, setzte zurück auf die Straße und raste davon. Von überall stürzten Leute herbei, und als Sarah und Egan erschienen, hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge versammelt.
      »Er ist tot!« sagte jemand.
      Sarah ging einen Schritt näher, und Egan zog sie weg. »Nein, lassen Sie’s!« flüsterte er. »Wir können da gar nichts machen.«
      Er führte sie über das Trottoir zum Mini Cooper. Sie sackte auf dem Sitz zusammen, das Gesicht in den Händen bergend.

    Jago stellte den gestohlenen Laster ein paar Straßen weiter ab, lief mehrere hundert Meter zu seinem Spyder zurück und fuhr los. Als er in der Lord North Street eintraf, parkte der Mini Cooper bereits vor dem Haus. Er brachte den Spyder in die Garage und stürmte hinauf in seine Wohnung, um mitzuhören.

    »Das wär’s also«, sagte Egan.
      Sarah trank langsam ihren Tee. »Nein, nicht was mich be­ trifft. Wir können nach Sizilien fahren. Don Rafael aufsuchen. Er hat eine Villa außerhalb von Bellona, die Gegend nennt sich Cammarata.«
      »Die schlimmste in Sizilien. Jede Menge dürre Täler, weit und breit nichts als Berge und sengende Sonne. Die italienische Armee hatte dort einmal zehntausend Mann zusammengezo­ gen, die Salvatore Giuliano, den Robin Hood von Sizilien, schnappen sollten und es nicht geschafft haben. Am Ende mußten sie seinen besten Freund dazu bringen, ihn zu verra­ ten.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist nicht drin. Ich würde vieles für Sie tun, aber ich weigere mich, Sie nach Sizilien zu bringen.« Er stand auf. »An Ihrer Stelle würde ich früh zu Bett gehen. Versuchen Sie, ein bißchen zu schlafen. Ich komme
    dann morgen früh wieder vorbei.«
    »Ist gut«, sagte sie apathisch.
    Auf dem Weg zur Haustür meinte er: »Wenn Sie einen Re­
    serveschlüssel haben, könnte ich mir selber aufmachen. Falls Sie noch schlafen sollten.«
      »Natürlich.« Sie gab ihm einen. »Also dann bis morgen.«
      Egan verabschiedete sich, und sie ging in die Küche, brühte frischen Tee auf und setzte sich an den Tisch. Sie hielt die Tasse mit beiden Händen und dachte nach.

    Jago sah Egan wegfahren. »Arme Sarah«, sagte er. »So ein Jammer.«
      Er ging ins Schlafzimmer, pfiff vergnügt vor sich hin, dusch­ te und zog sich um. Er brauchte dringend eine ordentliche Mahlzeit. In der Nähe gab es ein französisches Restaurant, das man zu Fuß erreichen konnte; er hatte dort schon gegessen, und jetzt

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