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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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schlüpfte Daniele Frasconi aus dem Gebüsch und ballerte wild drauflos, eine Kugel drang in die Balken neben dem Fenster und zersplitterte das Holz. Egan riß den Arm hoch und feuerte zweimal. Frasconi wurde auf den Rücken geschleudert, seine
    Beine zuckten noch etwas, und dann lag er still.
      Jacopo näherte sich der Leiche, ließ sich neben ihr aufs Knie nieder und untersuchte sie. Er blickte hoch. »Zwei Schüsse ins Herz, kein Fingerbreit dazwischen. Ein Meisterstück«, fügte er bewundernd hinzu.
      Sarah stand auf, kreidebleich und zitternd. »Wie sind Sie hergekommen, Sean?«
      »Man könnte sagen, ich bin einfach hereingeschneit.«
      »Mr. Egan, wie unglaublich das Wunder auch sein mag, das Sie hergebracht hat, so bleibt doch die Tatsache unbestritten, daß ich Ihnen mein Leben verdanke. Unter den gegebenen Umständen müssen wir als erstes darauf anstoßen, also kom­ men Sie bitte herein.«

    Nino Scacci drohte der Schädel zu bersten, er war völlig ver­ ängstigt; trotzdem bahnte er sich vorsichtig den Weg durch die Sträucher, ein bis zwei Minuten, nachdem die Schießerei ver­ stummt war. Er fand die Leichen von Bernardo und Cesare als erste. Aus dem Haus drang Gelächter. Er ging weiter und sah zu seinem Schrecken unter dem anderen Ende der Terrasse die Leiche von Daniele Frasconi liegen.
      Nino kroch rasch davon und lief dann die Zufahrt hinunter. Den Mercedes zu nehmen, war sinnlos. Sie würden ihn abfah­ ren hören und ihm nachjagen. Er lief die zweihundert Meter bis zu dem Pinienwäldchen und fand den Alfa darin geparkt. Zum Glück steckte der Zündschlüssel. Er ließ den Motor an.
      Er fuhr durch das Dorf, wo die Feier noch in vollem Gange war, und raste in einem angesichts der Straßenverhältnisse geradezu mörderischen Tempo weiter, bis er eine halbe Stunde später auf die Hauptstraße einbog, die von Agrigent nach Pa­ lermo führt. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Café, das rund um die Uhr geöffnet war. Er ging hinein und fand ein Telefon.
    »Du kannst unmöglich nach Bellona zurück, man würde dich sofort entdecken«, sagte Salvatore Frasconi. Er stand am offe­ nen Flügelfenster seines Schlafzimmers, ein Handtuch um die Hüften geschlungen. »Bleib, wo du bist. Wer Bellona verläßt, hat keine andere Wahl, er kommt genau dort auf die Hauptstra­ ße.«
      »Okay, Don Salvatore. Ich werde tun, was Sie sagen.«
      »Sobald du die Frau und diesen Engländer oder auch Don Rafael selbst unterwegs nach Palermo siehst, rufst du mich an.«
      Frasconi legte den Hörer auf und blickte hinaus aufs Meer. Die junge dunkelhaarige Frau, die nackt im Bett saß, fragte: »Was ist denn, Salvatore? Was ist passiert?«
      »Sie haben Daniele umgebracht.« Seine Stimme klang ge­ quält.
      »Heiliger Himmel!« Sie bekreuzigte sich. »Wer war’s?«
      »Don Rafael Barbera und seine Leute.«
      »Was hast du nun vor?«
      Frasconi drehte sich um, sein Gesicht war furchterregend. »Was denkst du wohl?«

    Don Rafael stand vor dem Kamin, Egan und Sarah saßen ge­ genüber auf einer Couch. »Ich werde Ihnen jetzt genau erzäh­ len, was ich Vito am Telefon gesagt habe. Alles, was ich weiß.«
      »Wir wären Ihnen dafür sehr dankbar«, erwiderte Sarah.
      »Keine Ursache. Damit trage ich nur etwas von meiner Dan­
    kesschuld ab. Wie ich Ihnen schon bei unserer letzten Begeg­ nung im Flugzeug sagte, Mrs. Talbot, habe ich mich nie mit Rauschgifthandel abgegeben. Tatsächlich mache ich es denen, die ihn betreiben, so schwer, wie ich nur kann.«
      »Den Frasconis zum Beispiel?« fragte Egan.
      »Genau. Ich bin jahrelang in einen Kampf mit der Familie Frasconi verstrickt gewesen. Ich habe sie in New York vernich­ tet, ihr Geschäft in London ruiniert. Sie haben versucht, mich umzubringen, jedesmal ohne Erfolg und dank Ihnen, Mr. Egan, heute abend wiederum. Ich befinde mich kurz vor dem Ziel. Nur Salvatore steht mir bis zur völligen Vernichtung der Fami­ lie Frasconi noch im Wege.« Er lachte. »Wie in einer griechi­ schen Tragödie.«
      »Was ist mit Smith?« erkundigte sich Sarah. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
      »O ja. Mehrere Mitglieder der Familie Frasconi haben das Menetekel an der Wand gesehen und sich an mich gewandt. Es gibt kaum etwas, das ich über ihr Unternehmen nicht weiß. Der Name Smith ist häufig gefallen. Sie machen sehr viele Ge­ schäfte mit ihm, das steht fest, aber seine Identität bleibt für mich genauso ein Geheimnis

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