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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Name?«
      »Im Paß steht Henderson, aber Ihr Bruder Daniele wird mich aus seiner Londoner Zeit als Jago in Erinnerung haben.«
      »Daniele ist tot.« Salvatore bestrich ein Brötchen mit Butter.
    »Also was wünschen Sie?«
      »Zunächst mein aufrichtiges Beileid zu Ihrem Verlust. Er war ein großartiger Mensch. Zweitens handelt es sich um die Talbot. Mr. Smith hat seine Meinung geändert. Er möchte keinesfalls, daß ihr etwas zustößt.«
      »Das bleibt ihm unbenommen«, entgegnete Salvatore. »Sie und dieser englische Freund von ihr tragen eine unmittelbare Verantwortung für den Tod meines Bruders. Deshalb ist das jetzt meine Sache. Sie gehören mir. Sie werden heute nach Palermo zurückfahren, das müssen sie zwangsläufig, wenn sie die Insel verlassen wollen, und wenn sie …« Seine dunkel umschatteten Augen funkelten wild.
      Jago erhob sich lächelnd. »Nun ja, dies ist eine völlig verän­ derte Situation. Ich bin sicher, daß Mr. Smith dafür Verständnis aufbringt. Ich werde Ihre Zeit nicht länger in Anspruch neh­ men.«
      Er entfernte sich rasch und ging zum Taxi zurück. Der Fahrer empfing ihn bekümmert: »Aus bestimmten Gründen bezweifle ich, Signor, ob Sie tatsächlich ein Freund der Frasconis sind. Kann ich mein Geld bekommen und weiterfahren?«
      »Erst wenn Sie mich zum nächsten Autoverleih gebracht ha­ ben«, beschied ihn Jago.
      In fünf Minuten erreichten sie eine entsprechende Firma, weitere fünfzehn Minuten waren für die benötigten Papiere erforderlich, so daß er dreißig Minuten nach seinem Gespräch mit Frasconi in einem roten Ford auf der anderen Straßenseite gegenüber der Villa saß.

    Nino, der auf dem Parkplatz neben dem Café an der Kreuzung wartete, wurde sein Auftrag dadurch erleichtert, daß Egan, Sarah und Jacopo in seinem eigenen Mercedes auftauchten und auf die Hauptstraße abbogen. Nino stürzte zum Telefon.
      In seiner Villa hörte sich Salvatore den Bericht an und sah auf die Uhr. »Okay, sie dürften schätzungsweise in einer Stun­ de und fünfzehn Minuten hier vorbeifahren. Du bleibst ihnen auf den Fersen. Wir werden sie irgendwo in Palermo abfangen. Halt dich bereit.«
      »Ja, Don Salvatore.« Nino legte auf, rannte hinaus zum Alfa und brauste hinterher.
      Salvatore wandte sich an Paolo: »Sie kommen, Paolo, sie sind unterwegs. Jetzt bin ich dran.« Und er ging ins Schlaf­ zimmer und zog sich um.
      Fünfzehn Minuten später fuhr er in einem blauen Maserati, den Paolo steuerte, durch das Haupttor der Villa. Als sie auf die Straße einbogen, startete Jago den Ford und folgte ihnen.

    »Zumindest fliegen Sie stilvoll zurück«, sagte Egan zu Sarah. Er saß vorn neben Jacopo, der fuhr, Sarah auf dem Rücksitz.
      »Ferguson dürfte doch mittlerweile höchstwahrscheinlich entdeckt haben, daß sein kostbarer Lear Jet abgehauen ist, meinen Sie nicht auch?« fragte sie.
      »Ich könnt’s mir vorstellen.« Egan schaute aus dem Fenster. Sie befanden sich mitten in Palermo auf dem Weg in Richtung Hafen.
      »Demnach wäre wohl unzweifelhaft mit einem Empfangs­ komitee zu rechnen«, bemerkte Sarah.
      »Eine logische Schlußfolgerung, würde ich sagen«, pflichtete Egan bei.
      »Was werden sie tun? Sie verhaften?«
      »Abwarten.«
      »Und informieren wir sie über Ballycubbin und die Sons of Ulster?«
      »Auch das werden wir abwarten müssen.«
      Sie durchquerten eine ruhige Straße – rechts von ihnen La­
    gerhäuser, jenseits der Hafen –, als plötzlich ein blauer Masera­ ti daherbrauste und vor ihnen anhielt, so daß Jacopo scharf bremsen mußte. »Idiot!« knurrte er. Ein Mann lehnte sich aus dem Beifahrerfenster und schoß auf sie.
      »Mein Gott, das ist Frasconi!« Jacopo riß das Steuer herum und dirigierte den Mercedes in eine Seitenstraße, die zwischen hohen Lagerhäusern zum Hafen hinunterführte.
      Egan drehte sich um und sah nicht nur den Maserati ihnen folgen, sondern auch einen Alfa, und in dem Moment entdeck­ te Jacopo fluchend am Ende der Straße eine Mauer. Er bog ab in einen engen Torweg, der sie auf ein verlassenes Dock brach­ te. Als er in raschem Tempo am anderen Ende anlangte, ging es nirgends weiter, nur eine dunkle Einfahrt links, für die er sich wohl oder übel entscheiden mußte.
      Es war ein riesiges Gebäude, düster und unheimlich, in der Mitte verlief ein breiter, mit grünem Wasser gefüllter Kanal, der früher offenbar für den Bootsbau benutzt wurde. Der Mer­

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