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Hölle mit Vollpension

Hölle mit Vollpension

Titel: Hölle mit Vollpension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Das war irgendwann am Vormittag, glaube ich .« Crespin sah immer verhärmter aus. »Ich möchte ja nicht brutal erscheinen, aber Warren ist jetzt gar nicht mehr so wichtig. Für seine Rettung ist es zu spät. Aber man muß doch die anderen irgendwie vor diesem Schicksal bewahren! Sie von dieser üblen Besessenheit befreien, die ihr Leben zerstört. Falls es uns nicht gelingt, bevor sie an dieser geplanten Zeremonie teilnehmen, wird es — das spüre ich — zu spät sein .«
    »Was schlagen Sie also vor ?«
    »Ich habe keine Vorschläge zu machen, Mr. Baker«, flüsterte er. »Deshalb bin ich ja zu Ihnen gekommen. Irgendwie hoffte ich, daß einer von Ihnen — oder beide — eine Lösung finden könnten. Ich verlange natürlich Unmögliches, das weiß ich .«
    »Tja...« Ich versuchte, mich zuversichtlich zu geben. »Auch wenn Sie sonst nichts erreicht haben sollten, Mr. Crespin, so haben Sie es ihnen doch ungemein erschwert, diese Zeremonie wirklich abzuhalten — mit uns dreien als ständigen Beobachtern .«
    »Ich weiß Ihr Lob zu schätzen«, meinte er gedrückt, »und ich wünsche von Herzen, ich könnte Ihre Zuversicht teilen, Mr. Baker. Aber wenn die Zeit der Zeremonie gekommen ist, werden auch wir sie nicht daran hindern können. Sie brauchen uns nur etwas in den Kaffee zu schütten oder — «, er warf Boris einen kurzen Blick zu, »in unsere Drinks. Dann schlafen wir drei tief und fest, bis alles vorbei ist .« Abrupt erhob er sich. »Vielen Dank, daß Sie mich angehört haben, und vor allem, daß Sie mir glauben. Adieu, meine Herren.«
    Lautlos schloß sich die Tür hinter ihm, und ich sah Boris an. »Was hältst du davon ?«
    »Das will ich dir gern sagen, Brüderchen«, erwiderte er langsam. »Was hatten wir eigentlich gegen das Fernsehen? Wenn dies der einzige Weg ist, wie wir ins Filmgeschäft kommen können — auf einer Insel mit Satansanbetern zusammengesperrt zu werden — , dann sage ich bloß: wozu? Gib mir fünf Minuten zum Kofferpacken, und wir fliegen nach New York zurück und hören, was für TV-Bonbons unsere werte Agentin Selma Bruten für uns parat hält .«
    »Aber jetzt können wir doch nicht kneifen !« rief ich. »Wo wir doch Crespin unsere ganze Unterstützung versprochen haben !«
    »Wer hat das versprochen? Ich nicht, Brüderchen!«
    »Täte mir wirklich leid, mich von dir zu trennen, alter Freund«, sagte ich im Brustton der Überzeugung. »Denn im Falle wir es tatsächlich schaffen, diesen Dämon platzen zu lassen, wäre uns Trudi für die Befreiung von ihrem Trauma unendlich dankbar und würde nur so darauf brennen, für uns filmen zu dürfen .« Ich hob den Arm. »Da, ich sehe es direkt vor mir: den größten Hit in der Geschichte Hollywoods! >In wilder Gier< — dieser herrliche Titel von dir, in Neonschrift strahlend auf allen Kino-Fassaden der Welt !« Ich seufzte tief auf. »Und innen im Saal steigt und steigt die Spannung der Zuschauermassen, als der Vorspann über die Leinwand zu flimmern beginnt: Produktion und Regie: Boris und Slivka !< «
    »Du vergißt nur eines, Larry«, unterbrach er mich schnell. »Ich bin nur der Produzent. Das Studio, die Bankfritzen und alle anderen waren sich in diesem Punkt völlig einig .«
    »Aber du kehrst doch im Triumph zu ihnen zurück, der Welt begehrtesten Star am Arm — Trudi Lambert! Sie ist ihrem Retter in Ewigkeit dankbar, seit er ihr den Dämon ausgetrieben hat. Deshalb hat sie in England vor der Abreise nach Hollywood mit dir persönlich einen Vertrag geschlossen, wonach sie in all ihren zukünftigen Filmen nur Boris Slivka als Regisseur duldet !«
    Er war so von Rührung überwältigt, daß er seine Stimme erst nach einem langen Zug aus der Flasche wiederfand. »Mir ist gerade eine ganz einfache Lösung eingefallen, Brüderchen«, sagte er dann. »Warum schleichen wir uns heute abend nicht an Mara Lennay an und schmeißen sie in den Fluß? Wie du schon sagtest, sie ist nur eine gebrechliche alte Frau und würde sich bestimmt nicht heftig wehren .«
    »Ich will’s mir merken«, versprach ich feierlich. »Aber in der Zwischenzeit sollten wir uns vergewissern, ob Amantha nicht aus Donavan irgend etwas herausgequetscht hat — wo sie sich doch die ganze Zeit so intensiv mit ihm beschäftigt .«
    »Warum gehst du dich nicht erkundigen, Larry ?« fragte Boris aalglatt. »Ich habe nämlich zufällig gerade eine dringende Besorgung zu machen .« Er packte die leere Flasche und wandte sich zur Tür. »Und ich bin natürlich

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