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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kom­man­dant rief das FBI an. Zu­gleich führ­te er den Ge­ret­te­ten fern­bild­lich vor. FBI-Be­am­te stell­ten fest, daß es sich um den ge­such­ten Ex­ka­pi­tän Car­der Sund­lay han­del­te. Ich wur­de so­fort ver­stän­digt. Der Pi­lot er­hielt die Or­der, um­ge­hend Wa­shing­ton an­zu­flie­gen. Den Be­fehl zog ich aber Mi­nu­ten spä­ter zu­rück. Der Zu­stand des Kran­ken war so be­sorg­nis­er­re­gend, daß es auf je­de Se­kun­de an­kam. Des­halb er­teil­te ich die An­wei­sung, ihn hier­her­zu­brin­gen. Das wä­re al­les.«
    Ich rech­ne­te un­will­kür­lich al­le An­ga­ben durch und kam zu dem Er­geb­nis, daß sich der Vor­fall in­ner­halb ei­ner kur­z­en Zeit­span­ne ab­ge­spielt ha­ben muß­te. Es konn­te nicht län­ger als ei­ne Stun­de ge­dau­ert ha­ben. TS-19 war aber schon bei mir ge­we­sen, als der Mann noch gar nicht ge­fun­den war. Wo gab es da ei­ne Ver­bin­dung? Ich rich­te­te ei­ne ent­spre­chen­de Fra­ge an den Al­ten.
    »Sie den­ken zu­viel. Der Leut­nant ist na­tür­lich frü­her los­ge­schickt wor­den. Das hat­te zwar einen an­de­ren Grund, der je­doch mit die­sem Er­eig­nis zu­sam­men­hängt. Es kam mir des­halb sehr ge­le­gen, daß Sie schon un­ter­wegs wa­ren. So konn­te ich Sie leicht um­di­ri­gie­ren.«
    Mein Kol­le­ge zuck­te kaum merk­lich mit den Schul­tern. Mei­ne Ge­dan­ken über­stürz­ten sich. Die Ant­wort hat­te mich nicht be­frie­digt. Worum han­del­te es sich?
    Miß­trau­isch be­ob­ach­te­te ich Re­ling, der plötz­lich schweig­sam wur­de und im­mer un­ge­dul­di­ger auf die Uhr sah. So, wie ich ihn kann­te, war mein Ein­satz längst vor­be­rei­tet. Ich wä­re in dem Au­gen­blick je­de Wet­te ein­ge­gan­gen, daß be­reits ei­ni­ge hun­dert, viel­leicht tau­send Men­schen an ei­ner Auf­ga­be ar­bei­te­ten, die ei­ne sorg­fäl­ti­ge Pla­nung er­for­der­te.
    Vor­be­rei­tun­gen spiel­ten bei un­se­rem Sys­tem ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. Ein ak­ti­ver Agent der GWA hat­te schließ­lich das aus­zu­füh­ren, was von den Ka­pa­zi­tä­ten der ver­schie­de­nen Fach­ge­bie­te aus­ge­dacht und durch­ge­rech­net wor­den war. Trotz­dem tra­ten bei je­dem Fall un­vor­her­seh­ba­re Pro­ble­me auf.
    Die Ar­bei­ten un­se­rer wis­sen­schaft­li­chen Teams wa­ren zwar her­vor­ra­gend, aber letzt­lich muß­ten wir in den Ein­satz ge­hen und uns be­wäh­ren. Es fehl­ten im­mer ent­schei­den­de In­for­ma­tio­nen, die wir zu be­sor­gen hat­ten.
    So schi­en es auch dies­mal zu sein; al­ler­dings war Re­ling heu­te be­son­ders wort­karg. Er gab stets nur die wich­tigs­ten An­wei­sun­gen. Grund­sätz­lich wi­der­streb­te es ihm, die in­di­vi­du­el­le Tak­tik ei­nes Agen­ten zu be­ein­flus­sen. Er ver­trat die An­sicht, daß ein mil­lio­nen­fach ge­tes­te­ter GWA-Schat­ten mit ei­ner zwölf­jäh­ri­gen Spe­zi­al­schu­lung selbst zu den­ken hät­te.
    Ich teil­te sei­nen Stand­punkt. Au­gen­blick­lich wä­re ich al­ler­dings für nä­he­re In­for­ma­tio­nen dank­bar ge­we­sen.
    Mi­nu­ten spä­ter kam die Mel­dung durch, der Film aus der Bom­ber­ka­me­ra wä­re ent­wi­ckelt. Der Al­te wies einen Kol­le­gen an, den Strei­fen nicht, wie vor­her be­foh­len, zu ihm, son­dern di­rekt in den Vor­führ­raum zu brin­gen. Dort hät­te man zu war­ten.
    Als ich mich ge­ra­de nach mei­nem be­vor­ste­hen­den Ein­satz er­kun­di­gen woll­te, glitt hin­ter uns die Tür auf. Der mir be­reits be­kann­te Me­di­zi­ner trat ein.
    Der Al­te dreh­te sich um. Sei­ne Hand lang­te nach der Kopf­hül­le.
    »Nun?«
    In der Fra­ge schwang ein drän­gen­der Un­ter­ton. Der Arzt lüf­te­te leicht sei­nen Kopf­schutz.
    »Schlecht, aus­ge­spro­chen schlecht, Sir. Wir ha­ben ihn mit Gam­ma-ab­sor­bie­ren­den Me­di­ka­men­ten be­han­delt. Das Blut wird lau­fend er­neu­ert. Es ist aber zweck­los. Fast das ge­sam­te Zell­ge­we­be ist be­reits ab­ge­stor­ben. Da­zu kom­men noch be­strah­len­de Par­ti­kel die sich in den Lun­gen und im Ma­gen fest­ge­setzt ha­ben. Sie strah­len von in­nen. Er wird noch ein­mal auf­wa­chen, wahr­schein­lich aber nur für ei­ni­ge Mi­nu­ten geis­tig klar sein. Der

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