Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Groß­hirn durch­trenn­te, die prak­tisch als Ver­bin­dungs­strang von der grau­en Rin­de zum Be­wußt­seinszen­trum diente. An­de­re GWA-Agen­ten wa­ren nach die­ser Ope­ra­ti­on dem Wahn­sinn ver­fal­len. Wir hat­ten den Ein­griff knapp über­stan­den.
    Es war na­tür­lich ver­ständ­lich, daß der Al­te sei­ne bei­den ein­zi­gen im­mu­nen Leu­te für die schwie­rigs­ten Fäl­le ein­setz­te. Nie­mand konn­te mich hyp­no­ti­sie­ren, we­der geis­tig noch me­cha­nisch. Sämt­li­che Rausch- und wil­lens­aus­schal­ten­de Dro­gen hat­ten bei Ver­su­chen ver­sagt. Mir war nur übel ge­wor­den, aber aus­ge­sagt hat­te ich nichts.
    So­gar Ra­low­gal­tin, das stärks­te Mit­tel die­ser Art, hat­te sich bei mir als ab­so­lut un­wirk­sam er­wie­sen.
    Die­se Tat­sa­che hat­te mir schon das Le­ben ge­ret­tet und die Durch­füh­rung mei­nes Auf­tra­ges erst er­mög­licht. Wenn Sie als Spe­zi­al­agent un­ter ei­nem an­de­ren Na­men in ei­ne ver­bre­che­ri­sche Or­ga­ni­sa­ti­on ein­ge­schleust wer­den, müs­sen Sie trotz al­ler Ge­schick­lich­keit ver­sa­gen, wenn man Sie – viel­leicht miß­trau­isch ge­wor­den – un­ter der Ein­wir­kung sol­cher Dro­gen ver­hört.
    Ich war des­halb dank­bar, daß Pro­fes­sor Ho­ram mein Groß­hirn et­was ver­än­dert hat­te. Der Klei­nen ge­fiel mei­ne Im­mu­ni­tät nicht. Sie er­wähn­te bei je­der pas­sen­den Ge­le­gen­heit, daß sie mich und MA23 für tot hielt.
    Ich fuhr ihr über das dunkle Haar. So­fort kehr­te der kind­li­che Aus­druck in ih­re bren­nen­den Au­gen zu­rück. Er­staun­lich, wie wand­lungs­fä­hig die­ses Kind war!
    »Ach­ten Sie dar­auf, TS-19, daß Sie un­ter kei­nen Um­stän­den ei­ne Pan­ne ha­ben«, sag­te ich ein­dring­lich. »Wir sind auf Sie an­ge­wie­sen. Sind schon Mel­dun­gen vom FBI ein­ge­lau­fen?«
    »Der Chef wird Sie gleich ru­fen las­sen, Sir. Wir ha­ben nicht ge­nü­gend Spe­zi­al­agen­ten, die wir mit der Auf­ga­be be­trau­en kön­nen. Der Al­te hat aber da­für ge­sorgt, daß un­be­dingt zu­ver­läs­si­ge und er­fah­re­ne Kol­le­gen der Ge­hei­men-Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei die Sa­che über­neh­men. Im Edith-Ron­ne-Land, dicht vor der Küs­te des Wed­dell-Mee­res, ist ei­ne Sta­ti­on er­rich­tet wor­den. Bun­des­po­li­zis­ten mit Son­der­schu­lung spie­len die Rol­len von drei Wis­sen­schaft­lern, die sich mit ver­bo­te­nen Ex­pe­ri­men­ten be­schäf­ti­gen. Sie er­zeu­gen Mu­ta­tio­nen von Tie­ren und so­gar Men­schen, wo­zu sie sich in die Ein­öde des Süd­pols ver­kro­chen ha­ben. Wir ha­ben ein voll­stän­di­ges La­bor zur Sta­ti­on ge­schafft. Falls der La­den aus­ge­ho­ben wird, könn­te nicht ein­mal ein her­vor­ra­gen­der Bio­lo­ge auf den Ge­dan­ken kom­men, daß dort kei­ne Gen-Ex­pe­ri­men­te vor­ge­nom­men wur­den. Laut Plan des Al­ten sol­len Sie Man­zo zu die­sen Leu­ten brin­gen, da die an ei­nem ech­ten Mu­tan­ten in­ter­es­siert sind.«
    »Der ar­me Man­zo«, sag­te Ki­ny. Ein mit­lei­di­ger Blick traf mich.
    »Ru­hig, Klei­nes«, trös­te­te ich sie. »Das ist doch al­les nur ein Spiel, das wir ver­an­stal­ten müs­sen. Nie­mand wird Man­zo et­was an­tun. Er dient nur als Rücken­de­ckung, ver­stehst du?«
    Sie nick­te, aber ih­re Au­gen blick­ten ab­wei­send.
    Der Leut­nant sah auf die Uhr.
    »Ich star­te in ei­ner Stun­de, Sir. Hof­fent­lich kom­men Sie klar, denn auf Ih­nen liegt die Haupt­last. Wir ar­bei­ten dies­mal mit sehr un­si­che­ren Fak­to­ren.«
    »Si­cher ge­nug, um ei­ni­ge Leu­te in die Höl­le zu be­för­dern«, ent­geg­ne­te ich. »Pas­sen Sie al­so auf. Ich ge­be Ih­nen mög­lichst oft Peil­si­gna­le, da­mit Sie den Stand­ort Ih­rer Spe­zial­ma­schi­ne da­nach ver­än­dern kön­nen. Nach den te­le­pa­thi­schen Nach­rich­ten Man­zos kön­nen Sie sich ja wohl nicht rich­ten, oder ir­re ich mich?«
    »Es geht nicht«, er­klär­te Ki­ny. »Dem Flug der Ge­dan­ken ist kei­ne Gren­ze ge­setzt. Sie sind im­mer gleich stark ver­nehm­bar. Wenn sie schwä­cher wer­den, liegt das nicht an ei­ner grö­ße­ren Ent­fer­nung, son­dern an ei­ner psy­chi­schen Er­schöp­fung des sen­den­den

Weitere Kostenlose Bücher