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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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auf­flie­gen zu las­sen. Of­fen­sicht­lich woll­te er mit sei­nem Trans­por­ter flie­hen und die bri­ti­schen Fal­kland-In­seln an­lau­fen, wo er Hil­fe ge­fun­den hät­te. So greift ein Räd­chen ins an­de­re.
    Se­hen Sie sich die Aus­wer­tung der Ro­bot-Dia­gram­me durch. Viel­leicht ha­ben Sie da­bei das Ge­fühl, als wä­re das E-Ge­hirn all­wis­send. Das ist aber nicht so, mein Lie­ber! Die Ma­schi­ne kann nur kla­rer und lo­gi­scher den­ken, wenn ich die­sen Aus­druck ein­mal für die Ar­beits­wei­se ei­ner elek­tro­ni­schen Ap­pa­ra­tur ge­brau­chen darf.«
    Ich ver­stand, was der Al­te da­mit mein­te. Ihm war kein Be­griffs­feh­ler un­ter­lau­fen. Das iro­ni­sche Fun­keln sei­ner Au­gen war wie ei­ne War­nung. Spitz­fin­di­ge Be­mer­kun­gen wa­ren ab­so­lut un­an­ge­bracht.
    »Ich sag­te Ih­nen schon, daß drei U-Kreu­zer der Na­vy und der U-Trans­por­ter ei­ner pri­va­ten Ree­de­rei ver­schwun­den sind. Die Kreu­zer ha­ben kurz vor den re­gis­trier­ten Be­ben noch Po­si­ti­ons­mel­dun­gen durch­ge­ge­ben. Der Kurs der Boo­te lag plan­mä­ßig fest, wo­nach wir ihn wei­ter ver­fol­gen konn­ten. Die Er­schüt­te­run­gen der Un­ter­was­ser-Ex­plo­sio­nen – nur um sol­che kann es sich ge­han­delt ha­ben – sind nach der Lauf­zeit be­rech­net. Als Grund­la­ge wur­den ei­ni­ge wahr­schein­li­che Ur­sprungs­punk­te an­ge­nom­men, die auf dem Kurs der Boo­te la­gen. Ins­ge­samt wur­de das Ro­bot­ge­hirn mit rund sie­ben Mil­lio­nen Mög­lich­kei­ten ge­füt­tert. Die Be­rech­nun­gen lie­fen nach den Da­ten, die wir von Sund­lay er­fah­ren ha­ben. Das Er­geb­nis ist phan­tas­tisch. Nur zwei Mög­lich­kei­ten sind üb­rig­ge­blie­ben. Bei­de kön­nen rich­tig sein, denn bei­de be­stä­ti­gen, daß die Kreu­zer und der Trans­por­ter in un­mit­tel­ba­rer Nä­he je­nes Punk­tes ver­nich­tet wur­den, wo nach Sund­lays An­ga­ben der un­ter­see­i­sche Heiß­was­ser-Tun­nel ins Meer mün­det. Das ge­sch­ah grund­sätz­lich im Wed­dell-Meer, und zwar dicht vor der Küs­te von Rich-Black-Land. Dort, et­was wei­ter süd­lich, soll der Tun­nel mün­den.«
    Ich blick­te sprach­los auf die Aus­wer­tun­gen, ob­wohl ich ge­nau wuß­te, daß wir das größ­te und leis­tungs­fä­higs­te Elek­tro­nen­ge­hirn der Welt be­sa­ßen. Es nahm prak­tisch die obe­re Hälf­te je­nes gi­gan­ti­schen Be­ton­ko­los­ses ein, den wir »Vam­pir­turm« nann­ten.
    »Zum Teu­fel, Sie müs­sen bald star­ten«, sag­te der Al­te nach ei­nem Blick auf die Uhr.
    »Ge­hen wir wei­ter, Kon­nat. Der Ro­bot be­stä­tigt un­se­ren Ver­dacht, wo­nach die vier ver­schwun­de­nen Boo­te zu­fäl­lig in die Nä­he von schwer­be­la­de­nen Trans­por­tern der Un­be­kann­ten ge­kom­men sein müs­sen. Die Ver­nich­tung der Boo­te er­scheint un­lo­gisch, da so et­was Ver­dacht er­we­cken muß. Hieraus er­rech­net der Au­to­mat ein Er­geb­nis, das ei­ne Er­klä­rung für die­se Maß­nah­me bie­tet. An­de­re Kom­man­dan­ten der Na­vy, die eben­falls ins Wed­dell-Meer vor­ge­sto­ßen sind, ha­ben näm­lich nichts von frem­den Un­ter­was­ser­schif­fen be­merkt. Al­so war man prak­tisch ge­zwun­gen, die vier Boo­te schnells­tens zu ver­nich­ten. Das Ge­hirn nimmt an, daß un­se­re Leu­te frem­de Un­ter­see-Ein­hei­ten ge­or­tet hat­ten. Ich hät­te auch schie­ßen las­sen, wenn ich ge­fähr­li­che und ver­bo­te­ne Fracht an Bord ge­habt hät­te. Ist das klar?«
    »Völ­lig klar, Sir«, be­stä­tig­te ich.
    »Gut. Wei­te­re Be­rech­nun­gen be­sa­gen, daß je­nes Berg­werk, oder was es sonst sein mag, durch­aus nicht in Küs­ten­nä­he lie­gen kann. Dort wer­den nur die Din­ge ver­schifft, die aus dem Lan­des­in­nern zur Küs­te ge­bracht wur­den. Das Ge­hirn be­rück­sich­tigt da­bei die letz­ten Mel­dun­gen des Leut­nants Schnei­der, der den Kurs der von ihm be­ob­ach­te­ten Ma­schi­ne mit ge­nau Süd er­mit­telt und per Funk durch­ge­ge­ben hat­te. Al­so gibt es zwei Punk­te, wo Sie ein­ha­ken müs­sen. Ein­mal der sa­gen­haf­te Heiß­was­ser-See tief un­ter dem Berg und an­de­rer­seits die weit ent­fern­te Nie­der­las­sung, die Sund­lay

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