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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­fach als ›Werk‹ be­zeich­net hat­te. Was kann noch dort er­zeugt oder bes­ser ge­för­dert wer­den?«
    Ich sah ihn schwei­gend an, bis er mich an­fuhr:
    »Ich ha­be Sie ge­meint, Mr. Kon­nat! Was wird Ih­rer Mei­nung nach in dem so­ge­nann­ten Werk ge­för­dert? Das E-Ge­hirn weiß die Ant­wort.«
    »Ich auch«, gab ich ge­las­sen zu­rück.
    Mei­ne Ant­wort schi­en ihn zu über­ra­schen.
    »Ach nein! Tat­säch­lich? Ich bin neu­gie­rig.«
    »Nur ein Groß­staat hat die Macht­mit­tel und Mög­lich­kei­ten, in un­se­ren ant­ark­ti­schen Ter­ri­to­ri­en Stütz­punk­te von ge­wal­ti­ger Aus­deh­nung und un­ter Wah­rung strengs­ter Ge­heim­hal­tung zu er­rich­ten. Das kos­tet vie­le hun­dert Mil­lio­nen, Ar­beits­kräf­te und einen tech­ni­schen Auf­wand, der gi­gan­tisch sein muß. Al­so kommt – wie be­grün­det – nur ein Groß­staat in Fra­ge, zu­mal auch der Un­ter­see­trans­port ei­ne Rol­le spielt.«
    »Man soll­te bei­na­he mei­nen, Sie hät­ten bei der GWA das Den­ken er­lernt«, warf er ein. »Wei­ter!«
    »Ich tip­pe auf den Großasia­ti­schen-Staa­ten­bund. Die ver­schwun­de­nen Häft­lin­ge und die U-Boot-Trans­por­te pas­sen aus­ge­zeich­net zu mei­ner Theo­rie.«
    »Ih­re Ver­mu­tung stimmt. Na los! Den­ken Sie et­wa, Sie könn­ten mir mei­ne kost­ba­re Zeit steh­len? Ich will ver­nünf­ti­ge und lo­gi­sche Äu­ße­run­gen.«
    Der Al­te gönn­te mir kei­ne Über­le­gungs­pau­se. So war er nun ein­mal.
    »Es steht fest, daß un­se­re Freun­de von drü­ben tief im In­land et­was ge­fun­den ha­ben, das weitaus kost­ba­rer als Öl oder Kup­fer sein muß. Noch nicht ein­mal we­gen um­fang­rei­cher Gold­vor­kom­men wür­den die asia­ti­schen Macht­ha­ber ein der­art ge­fähr­li­ches Rie­sen­un­ter­neh­men star­ten. Es muß al­so et­was sein, das weitaus kost­ba­rer und macht­po­li­ti­scher ent­schei­dend ist. Ich den­ke an Sund­lays Aus­druck ›Stoff‹. Zu Gold wür­de ich bei­spiels­wei­se nicht Stoff, son­dern eben Gold sa­gen. Viel­leicht Staub, aber nie­mals Stoff. Es gibt et­was, wor­auf das Wort sehr gut paßt. Ich ha­be es selbst schon ge­braucht.«
    »Das wä­re?« dräng­te er.
    »Uran, Sir. Rei­nes Uran. Kein Uran­erz! Des­halb hat er viel­leicht von ei­nem ›Werk‹ ge­spro­chen, weil das uran­hal­ti­ge Erz an der Fund­stel­le ver­hüt­tet wird. Es wä­re un­sin­nig, Zehn­tau­sen­de von Ton­nen tau­bes Ge­stein zu trans­por­tie­ren. An­ders ist es mit dem rei­nen Ura­ni­um, dem wert­volls­ten Grund­stoff un­se­rer Zeit. Man wird zu­fäl­lig ei­ne er­trag­rei­che Mi­ne ent­deckt ha­ben. In Asi­en wird das Ura­ni­um durch den Raub­bau der letz­ten Jahr­zehn­te schon knapp. Man ist aber drin­gend dar­auf an­ge­wie­sen, da die west­li­che Welt kein Uran an den Großasia­ti­schen-Staa­ten­bund lie­fert. Al­so be­sorgt man sich den Atom­brenn­stoff, aus dem man ne­ben­bei auch spalt­ba­re Iso­to­pe ge­win­nen kann. Wir wis­sen, daß un­ter dem ewi­gen Eis rie­si­ge Ura­ni­um-Vor­rä­te la­gern. Der Ge­dan­ke liegt na­he, daß ge­hei­me For­schungs­ex­pe­di­tio­nen des GAS sol­che Mi­nen ge­fun­den ha­ben. Man be­gann mit der Aus­beu­te, und wir wuß­ten es nicht. Das wä­re al­les, was ich da­zu zu sa­gen hät­te.«
    Er sah mich nach­denk­lich an und klapp­te die Ak­te zu­sam­men.
    »Okay, Kon­nat. Das hat auch der Ro­bot er­mit­telt. Sie wis­sen al­so, wo Sie an­zu­set­zen ha­ben und worum es geht. Die Sa­che kann uns Kopf und Kra­gen kos­ten, wenn wir die Leu­te nicht er­wi­schen. Sie wer­den ein­ge­schleust, al­ler­dings nicht mit großem Pres­se­ge­schrei, son­dern ganz un­auf­fäl­lig. Je­der Fall ver­langt ei­ne be­son­de­re Be­hand­lung. Sie ge­hen so­fort in die Bio-Chir­ur­gi­sche Ab­tei­lung, da­mit Ihr Ge­sicht nach den vor­lie­gen­den Bil­dern um­ge­formt wird. Es sind nur klei­ne Ein­grif­fe er­for­der­lich, da Sie bei dem Un­ter­neh­men ru­hig mit Ih­rem an­nä­hernd na­tür­li­chen Ge­sicht in Er­schei­nung tre­ten kön­nen. An­schlie­ßend flie­gen Sie nach New Or­leans, wo Sie Man­zo und Ih­ren al­ten Freund MA-23 tref­fen.«
    Bei mei­nem tie­fen Seuf­zer be­gann er herz­haft zu

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