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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­wal­tig sein. Fer­ner hat­te er von »Ha­ckern« ge­spro­chen. Aus sei­nen Wor­ten ging her­vor, daß die­se Ha­cker wahr­schein­lich Men­schen wa­ren, die un­ter Zwang ar­bei­ten muß­ten.
    Die Schil­de­rung er­gab ein un­voll­stän­di­ges Bild. Ich soll­te nun da­für sor­gen, daß die An­ge­le­gen­heit durch­schau­bar wur­de.
    Lei­se flu­chend griff ich nach dem Hef­ter, den mir der Al­te über­reicht hat­te. Ich war der ers­te Spe­zi­al­agent ZBV der GWA, der die streng ge­hei­men Ak­ten über einen ak­ti­ven Kol­le­gen ein­se­hen durf­te. Es han­del­te sich um Un­ter­la­gen, die von un­se­rem Kar­tei-Ro­bo­ter an­ge­fer­tigt wor­den wa­ren.
    Aus dem In­halt ging her­vor, daß der Kol­le­ge vor ei­nem hal­b­en Jahr zum Son­der­ein­satz in der Ant­ark­tis be­foh­len wor­den war. Er hat­te auf ei­nem Glet­scher der Sen­ti­nel-Ran­ge im At­lan­ti­schen Qua­dran­ten ei­ne Be­ob­ach­tungs­sta­ti­on er­rich­tet, da von der ame­ri­ka­nisch-eu­ro­päi­schen Raum­sta­ti­on Ter­ra I zu­fäl­lig ei­ni­ge Flug­zeu­ge be­ob­ach­tet wor­den wa­ren, die die­ses nur flüch­tig be­kann­te in­ne­rant­ark­ti­sche Ge­bir­ge über­flo­gen hat­ten.
    Nach au­ßen hin war der Stütz­punkt mei­nes Kol­le­gen als Wet­t­er­sta­ti­on ge­tarnt ge­we­sen. Er hat­te einen Me­teo­ro­lo­gen na­mens Dr. Pinth ver­kör­pert. Da sein na­tür­li­ches Ge­sicht und auch sein wirk­li­cher Na­me in der Ak­te fest­ge­hal­ten wa­ren, wuß­te ich, daß es sich um den GWA-Leut­nant l. Klas­se, Schnei­der, han­del­te. Er war deutsch-eu­ro­päi­scher Ab­stam­mung.
    Sei­ne letz­te Mel­dung über Sup-Ul­tra-Wel­le hat­te von der Or­tung ei­nes schwe­ren Trans­port-Flug­schrau­bers ge­spro­chen, dem er un­be­dingt fol­gen woll­te. Von da an hat­te der Kol­le­ge nichts mehr von sich hö­ren las­sen.
    Wo war er ge­blie­ben? Was war mit ihm ge­sche­hen? Lag er tot in den Trüm­mern sei­ner ab­ge­schos­se­nen Ma­schi­ne?
    Es gab vie­le Punk­te, die be­ach­tet und in das Puzz­le­spiel ein­ge­reiht wer­den muß­ten. Un­se­re Ex­per­ten ar­bei­te­ten fie­ber­haft, da sie so­wohl von mir als auch von Ge­ne­ral Re­ling lau­fend mit neu­en Fra­gen kon­fron­tiert wur­den.
    Wahr­schein­lich­keits­be­rech­nun­gen wur­den von un­se­rem gi­gan­ti­schen Elek­tro­nen­ge­hirn durch­ge­führt. Die Ma­schi­ne war un­fehl­bar, wenn man ihr an­nä­hernd rich­ti­ge Da­ten ein­gab.
    Heu­te soll­te die Lö­sung kom­men. Aber dar­auf hat­te der Al­te nicht ge­war­tet. Längst wa­ren Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen wor­den, die mich in die wei­ße Höl­le der Ant­ark­tis füh­ren soll­ten! Die­sen Pla­nun­gen hat­te ich auch mei­ne Ab­be­ru­fung aus den Ur­laub zu ver­dan­ken.
    Ich no­tier­te mir noch ei­ni­ge grund­sätz­li­che Ge­dan­ken und wahr­schein­li­che Lö­sun­gen. Dann klapp­te ich die Ak­te zu. Wir hat­ten al­les ge­tan, was sich an Hand der Un­ter­la­gen über­haupt un­ter­neh­men ließ.
    Ich woll­te ge­ra­de den Al­ten an­ru­fen, als der Tür­sum­mer auf­klang. Zu­gleich leuch­te­te ei­ne klei­ne Bild­flä­che auf, die mit die vor mei­ner Tür ste­hen­den Per­so­nen zeig­te.
    Ich mus­ter­te den hoch­ge­wach­se­nen Mann, in dem ich trotz der Mas­ke TS-19 er­kann­te. Nach ei­nem Blick auf mei­ne Ka­len­der­uhr stell­te ich über­rascht fest, daß der Tag sei­ner Ab­rei­se be­reits ge­kom­men war.
    Er hielt die Hand ei­nes klei­nen, et­wa elf­jäh­ri­gen Mäd­chens, des­sen, große, aus­drucks­vol­le Au­gen selbst auf der Bild­flä­che zu bren­nen schie­nen. Das war Ki­ny Ed­wards, auf dem ir­di­schen Mond ge­bo­ren.
    Es ist be­zeich­nend für die Ar­beits­wei­se der GWA, daß die dun­kel­äu­gi­ge Klei­ne ei­ne ak­ti­ve Mit­ar­bei­te­rin un­se­rer welt­um­span­nen­den Or­ga­ni­sa­ti­on war. Der Chef frag­te grund­sätz­lich nur nach den Fä­hig­kei­ten ei­nes Men­schen.
    Ki­ny, un­ser al­ler Lieb­ling, be­saß ei­ne wert­vol­le, stark aus­ge­präg­te Pa­ra-Be­ga­bung. Ih­re El­tern wa­ren auf dem Mond um­ge­kom­men. Dort war sie auch von ei­nem un­se­rer Leu­te ent­deckt wor­den. Erst spä­ter hat­ten un­se­re

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