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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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la­chen. Wenn er nicht mein höchs­ter Vor­ge­setz­ter ge­we­sen wä­re, hät­te ich sei­ne Hei­ter­keit be­stimmt mit ei­ner bos­haf­ten Be­mer­kung quit­tiert.
    »Zie­hen Sie nicht so ein Ge­sicht, Kon­nat! MA-23 ist der bes­te Mit­ar­bei­ter, den Sie sich nur wün­schen kön­nen. Wir ha­ben sein Ge­sicht et­was ver­än­dern müs­sen. Er heißt jetzt Ge­ne Bo­part und ist of­fi­zi­ell der al­lei­ni­ge In­ha­ber ei­ner klei­nen Ree­de­rei, die schnel­le Un­ter­was­ser-Trans­por­te aus­führt. Die Fir­ma ist ord­nungs­ge­mäß ge­grün­det und re­gis­triert. So­gar Steu­ern ha­ben wir ge­zahlt, MA-23 hat das Pa­tent als U-Boot-Ka­pi­tän, aber in den Ak­ten der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei ist er als zwie­lich­ti­ge Per­son ver­ewigt. Wir ha­ben das ge­ni­al vor­be­rei­tet. Wenn Nach­fra­gen kom­men, wird Bo­part als Übel­tä­ter her­aus­ge­stellt, dem man nur nichts nach­wei­sen konn­te. Laut FBI-Un­ter­la­gen war er we­gen Rausch­gift­schmug­gels und Men­schen­raubs an­ge­klagt. Wir ha­ben die Ak­te un­auf­fäl­lig ins Ro­bot-Ar­chiv der Bun­des­po­li­zei ein­ge­fügt. Das wä­re al­so Ihr Kol­le­ge.«
    Ob­wohl ich wuß­te, wie sorg­fäl­tig je­des Un­ter­neh­men ge­plant wur­de, war ich doch wie­der von den Vor­be­rei­tun­gen über­rascht. Man ver­mied nach Mög­lich­keit je­des Ri­si­ko.
    »Was wer­de ich sein?«
    Ein iro­ni­sches Lä­cheln um­spiel­te sei­ne Lip­pen.
    »Sie sind so­eben aus dem Zucht­haus ent­las­sen wor­den. Un­er­laub­te Aus­fuhr von Plu­to­ni­um hat Ih­nen vier Jah­re ein­ge­bracht. Sie sind Di­plom­in­ge­nieur, Fach­ge­biet kern­che­mi­sche U-Boot-Trieb­wer­ke. Aus Ih­ren Ak­ten geht her­vor, daß Sie in der Na­vy Dienst ta­ten, bis Sie we­gen gro­ber Ver­ge­hen aus­ge­sto­ßen wur­den. Ihr Fall gleicht dem von Car­der Sund­lay. Das ist nicht un­be­ab­sich­tigt. Sie sol­len mit ei­nem ›gu­ten‹ Leu­mund bei un­se­ren Geg­nern an­kom­men. Ihr neu­er Na­me lau­tet Wil­son Sat­cher. Die­sen Mann gibt es wirk­lich. Er hat auch ge­nau das ver­bro­chen, was ich so­eben an­ge­führt ha­be. Al­ler­dings ist er von uns schon fest­ge­setzt wor­den, so daß Ih­nen aus die­ser Ecke kei­ne Ge­fahr droht. Sei­ne Ak­ten beim FBI sind ge­gen die Ih­ren um­ge­tauscht wor­den.«
    Ich grins­te säu­er­lich bei dem Ge­dan­ken an die vie­len Na­men und Ti­tel, die man mir im Zu­ge mei­ner Ein­sät­ze schon ver­lie­hen hat­te.
    »Die Un­ter­la­gen in der Straf­an­stalt? Sind die auch in Ord­nung?«
    »Sie hal­ten mich wohl für ei­ne Spie­ler­na­tur, was?« ent­geg­ne­te er. »Selbst­ver­ständ­lich sind die in Ord­nung! Der Di­rek­tor muß­te vor ei­ni­gen Ta­gen er­kran­ken, und der neue An­stalts­lei­ter ist ein pas­si­ves GWA-Mit­glied. Da Sie dem ech­ten Wil­son Sat­cher in kei­ner Wei­se ähn­lich se­hen, müs­sen wir auf ei­ne Um­wand­lung Ih­res Ge­sich­tes ver­zich­ten. Es sind nur ei­ni­ge klei­ne Ab­än­de­run­gen we­gen Man­zo er­for­der­lich.«
    Ich woll­te et­was sa­gen, aber er wehr­te so­fort ab.
    »Nein, nein, las­sen Sie das! Ich weiß, daß er zu­ver­läs­sig ist. Trotz­dem wer­de ich mit un­se­ren Ge­pflo­gen­hei­ten nicht bre­chen. Wir ha­ben al­les ge­tan, um Sie ent­spre­chend zu prä­pa­rie­ren. MA-23 hat ein U-Boot von nur 850 Ton­nen er­hal­ten. Es be­sitzt ein kern­me­cha­ni­sches Trieb­werk mit Schrau­ben­an­trieb.«
    »Auch das noch.«
    »Nicht zu än­dern, Kon­nat. So klei­ne Fir­men ha­ben kei­ne su­per­mo­der­nen Boo­te mit Was­ser-Staustrahl-Ag­gre­ga­ten. Der Kahn macht sei­ne sech­zig Mei­len un­ter Was­ser. Das ge­nügt für einen Un­ter­see-Frach­ter. Sie dür­fen nicht auf­fal­len, wenn Sie im Wed­dell-Meer an­kom­men. Steu­ern Sie den be­wuß­ten Punkt an, und las­sen Sie sich fas­sen. An­schlie­ßend be­gin­nen Sie nach ei­ge­nem Er­mes­sen mit Ih­ren Er­mitt­lun­gen. Ih­re Voll­mach­ten sind un­be­grenzt.«
    Ich at­me­te schwer. Schweiß perl­te auf mei­ner Stirn. Ich wisch­te ihn un­be­wußt mit dem Handrücken ab. Wenn der Al­te nur noch in Stich­wor­ten sprach, sah er einen Be­fehls­emp­fang prak­tisch als ab­ge­schlos­sen an.
    »In die

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