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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wed­dell-See hin­ein­zu­kom­men, Sir, ist nicht schwer. Her­aus­zu­kom­men dürf­te ent­schie­den pro­ble­ma­ti­scher sein. Das Boot ist un­be­waff­net. Wenn wir ge­or­tet wer­den, was zwei­fel­los ge­sche­hen wird, ha­ben wir viel­leicht schnel­ler einen Fern­lenk­tor­pe­do im Rumpf, als uns lieb ist.«
    »Der Fak­tor ist uns ge­nau be­kannt«, räum­te er frei­mü­tig ein. »Es läßt sich aber nichts dar­an än­dern. Ir­gend­wie müs­sen Sie mit den Leu­ten in Ver­bin­dung tre­ten. Wir ha­ben für Ihr Re­nom­mee im schlech­ten Sin­ne ge­sorgt. Aus­schlag­ge­bend für die­se Art der Ein­si­cke­rung ist die Tat­sa­che, daß der eben­falls un­be­waff­ne­te U-Trans­por­ter nicht an­ge­grif­fen wor­den ist. Sie wis­sen, daß kei­ne Be­ben re­gis­triert wur­den. Wenn frem­de Boo­te er­schei­nen, tau­chen Sie schleu­nigst auf und stre­cken die Hän­de über den Kopf. Wie Sie zu schau­spie­lern ha­ben, brau­che ich Ih­nen nicht zu sa­gen. Ih­re Ge­hir­ne sind prä­pa­riert. Man kann Sie ge­gen Ih­ren Wil­len nicht aus­fra­gen. Wenn das aber ge­schieht, spie­len Sie eben mit. Das kön­nen Sie ja.«
    Ich starr­te ver­bis­sen auf den von Ge­rä­ten über­la­de­nen Schreib­tisch. Lei­se fuhr Re­ling fort:
    »Kon­nat, ich weiß, daß ich Sie in ei­ne Höl­le schi­cke. Ich kann für nichts ga­ran­tie­ren.«
    »Schon gut, Sir«, un­ter­brach ich ihn. »Wir wer­den al­les tun, was in un­se­rer Macht steht. Sonst noch et­was?«
    »Nein, nichts. MA-23 ist ge­naues­tens in­for­miert. Da­ten über das Boot, die Schein­fir­ma und so wei­ter er­hal­ten Sie von ihm. Wenn Ih­nen die Ver­bin­dung zu den – sa­gen wir – Un­be­kann­ten ge­lingt, sind Sie gut ab­ge­si­chert. Sie sind ins Wed­dell-Meer vor­ge­drun­gen, weil Sie von ei­ni­gen ver­bre­che­ri­schen Wis­sen­schaft­lern an­ge­heu­ert wur­den, einen na­tür­li­chen Mu­tan­ten aus dem ver­seuch­ten Ama­zo­nas-Ge­biet zu Ver­suchs­zwe­cken zu über­brin­gen. Man­zo ist prak­tisch Ihr Ge­fan­ge­ner. Das zieht be­stimmt, zu­mal man dort un­ten ga­ran­tiert Leu­te mit aus­ge­zeich­ne­ten Fach­kennt­nis­sen ge­brau­chen kann. Ih­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung für die­sen Ein­satz ist be­reits in New Or­leans. Sie star­ten in vier Stun­den. Noch­mals, Kon­nat, Sie ha­ben al­le er­denk­li­chen Voll­mach­ten und al­le Hilfs­mit­tel. Ih­re Be­feh­le wer­den so­fort und oh­ne Rück­fra­gen be­folgt. Die Sa­che ist erns­ter, als Sie an­neh­men mö­gen. Uran im asia­ti­schen Be­sitz kann den Un­ter­gang der west­li­chen Mensch­heit be­deu­ten. Be­rei­ten Sie dem Spuk ein En­de. Ich wün­sche Ih­nen ei­ne glück­li­che Heim­kehr. Das wä­re al­les, Ma­jor!«
    Mit die­sen Wor­ten entließ mich der Al­te in den Ein­satz.
     
     

5.
     
    Der plan­mä­ßi­ge Li­ner war auf die Mi­nu­te pünkt­lich. Ich hat­te die nor­ma­le Flug­ver­bin­dung des­halb ge­wählt, um nicht un­nö­tig Ver­dacht zu er­we­cken.
    Im letz­ten Au­gen­blick war ei­ne Nach­richt von MA-23 ein­ge­trof­fen. Er be­auf­trag­te mich, einen Mann sei­ner U-Boot-Be­sat­zung auf dem Flug­ha­fen von New Or­leans ab­zu­ho­len.
    Die Schluß­wor­te der In­for­ma­ti­on lau­te­ten:
    »Äu­ßers­te Vor­sicht! Jim Akrul hat ein um­fang­rei­ches Vor­stra­fen­re­gis­ter. Zu al­len Schand­ta­ten fä­hig. Un­be­dingt den gleich­ge­sinn­ten Cha­rak­ter spie­len, aber Di­stanz wah­ren. Er ist über Wil­son Sat­cher ori­en­tiert.«
    Nun, Wil­son Sat­cher war ich. In mei­ner Ta­sche be­fan­den sich die Ent­las­sungs­pa­pie­re der Straf­an­stalt. Sie wa­ren mit dem Stem­pel des Wa­shing­to­ner FBI ver­se­hen, wo ich mich an­geb­lich nach der Ent­las­sung noch­mals zu mel­den hat­te. Da­mit war auch mein Kom­men aus die­ser Stadt er­klärt. Au­ßer­dem be­saß ich ein­wand­freie Pa­pie­re als Di­plom-In­ge­nieur mit dem Zu­las­sungs­zeug­nis der staat­li­chen Prüf­stel­le. Ich durf­te al­so je­der­zeit als Chef­in­ge­nieur auf ei­nem ato­mar an­ge­trie­be­nen Trans­port-U-Boot ein­stei­gen. Mei­ne an­geb­li­che Zucht­haus­stra­fe war da­bei nicht ent­schei­dend, da es je­dem Un­ter­neh­mer frei­ge­stellt war, ob er einen

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