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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Lä­cheln, das aber so­fort ver­schwand, als ich frag­te:
    »Sie wis­sen wirk­lich nicht, was pas­siert ist? Mir scheint, ich ha­be mit mei­nen we­ni­gen Ur­laubs­ta­gen ein un­ver­schäm­tes Glück ge­habt. Ge­nau be­se­hen, bin ich noch nie­mals da­zu ge­kom­men, die be­wil­lig­te Zeit­span­ne voll aus­zu­kos­ten. Sie müß­ten doch et­was wis­sen.«
    »Kei­ne Ah­nung, Sir, wirk­lich nicht«, be­teu­er­te er. »Sie wis­sen doch, wie es im Haupt­quar­tier zu­geht. Sie müs­sen schleu­nigst nach Wa­shing­ton. Viel­leicht wer­den wir un­ter­wegs so­gar um­di­ri­giert. Der Al­te hat ei­ne ent­spre­chen­de Be­mer­kung fal­len­las­sen. Darf ich Ih­nen hel­fen?«
    Er wuß­te so gut wie ich, daß je­de wei­te­re Fra­ge sinn­los war. Ich hat­te kei­ne Zeit mehr zu ver­lie­ren, zu­mal ich die ge­lie­he­ne Ma­schi­ne noch zum Ho­tel zu­rück­brin­gen muß­te.
    Has­tig raff­ten wir mei­ne Ang­ler-Aus­rüs­tung zu­sam­men, die ich eben­falls nur leih­wei­se über­nom­men hat­te.
    Wie Ih­nen si­cher be­kannt ist, kann man in ame­ri­ka­ni­schen Lu­xus­ho­tels al­les lei­hen und pach­ten. Im Suns­hi­ne-Ho­tel wa­ren sol­che Ein­rich­tun­gen be­son­ders po­pu­lär. Es gab Leu­te, die zum Wo­chen­en­de hin­aus­ka­men, oh­ne mehr als ihr Wasch­zeug in der Ta­sche zu ha­ben. Sie er­hiel­ten ge­gen Leih­ge­bühr al­le er­denk­li­chen Din­ge und Genüs­se, die das Herz be­gehr­te.
    TS-19 zwang sei­ne schwe­re Ma­schi­ne schon in die Luft, als die Ga­stur­bi­ne mei­nes klei­nen Hub­schrau­bers noch an­lief. Es war ei­ne zwei­sit­zi­ge Voll­kunst­stoff-Ma­schi­ne mit ei­nem Paar ge­gen­läu­fi­ger Ro­to­ren. Die Ma­schi­nen konn­te man ab 1.150 Dol­lar in je­dem Fach­ge­schäft kau­fen.
    Ich stieß den Schub­he­bel nach vom und kup­pel­te die Ro­to­ren ein. Schrill auf­heu­lend glitt der Schrau­ber senk­recht nach oben. Die stei­len Schlucht­wän­de lie­ßen kei­nen an­de­ren Start zu.
    Mein Kol­le­ge über­flog in­zwi­schen be­reits die Big­horn-Ber­ge, die mir mit ih­ren schnee­be­deck­ten Kup­pen ein Le­be­wohl zu­zu­win­ken schie­nen. Ich hat­te das un­be­stimm­te Ge­fühl, als soll­te ich die herr­li­che Berg­welt für län­ge­re Zeit nicht wie­der­se­hen.
    Ich riß die Ma­schi­ne her­um und drück­te den Schub­he­bel bis zum An­schlag durch. Mehr als 450 km/h war nicht her­aus­zu­ho­len.
    Auf dem vor mir ein­ge­bau­ten Bild­schirm des nor­ma­len Bild­sprech­ge­rä­tes er­schi­en das Ge­sicht des Leut­nants. Da wir nun über die all­ge­mei­ne UK-Wel­le in Ver­bin­dung stan­den, hü­te­te er sich, mich mit »Sir« an­zu­spre­chen oder ei­ne sons­ti­ge Be­mer­kung zu ma­chen, die nach un­se­ren Dienst­vor­schrif­ten gleich­be­deu­tend mit ei­ner un­ver­zeih­li­chen Sün­de ge­we­sen wä­re.
    »Geht es nicht et­was schnel­ler? Das Ho­tel liegt noch hun­dert Mei­len ent­fernt.«
    »Sie hö­ren doch, daß ich die Müh­le heu­len las­se«, ant­wor­te­te ich ge­reizt. »Flie­gen Sie vor und ver­la­den Sie mein Ge­päck. Be­glei­chen Sie auch die Rech­nung. Ich ru­fe mitt­ler­wei­le das Ho­tel an, da­mit man Ih­nen die Ge­gen­stän­de aus­hän­digt.«
    »In Ord­nung.«
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken ver­schwand er aus mei­nem Blick­feld. Da wir uns oh­ne­hin be­reits mehr als drei­tau­send Me­ter über dem Mee­res­s­pie­gel be­fan­den, konn­te er es wa­gen, sein Haupt­trieb­werk ein­zu­schal­ten.
    Ich be­ob­ach­te­te noch, wie aus dem Heck sei­ner Ma­schi­ne ei­ne grell­wei­ße Gas­zun­ge her­vor­brach. TS-19 be­schleu­nig­te wahr­schein­lich mit un­ge­heu­ren Wer­ten. Gleich dar­auf hat­te die BX-P-85 mei­nen Sicht­be­reich ver­las­sen.
    Ich rief über Bild­sprech das Ho­tel an und gab die ent­spre­chen­den An­wei­sun­gen. An­schlie­ßend be­nutz­te ich den Peil­strahl der dor­ti­gen Funk­sta­ti­on. Der Ro­bo­t­au­to­mat quäl­te mit ble­cher­ner Laut­spre­cher­stim­me sein »Über­nom­men«, so daß ich mich be­ru­higt in den Schaum­stoff­sitz sin­ken las­sen durf­te.
    Der Al­te hat­te al­so wie­der ein­mal einen Ku­ri­er ge­schickt. Da wir im Jah­re 2003, al­so im Zeit­al­ter ei­ner hoch­ste­hen­den

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