Hölle unter Null Grad
hinter uns.
Die Klimaanlage der Druckkabine arbeitete auf vollen Touren, da der Luftreibungswiderstand bei dieser Geschwindigkeit beachtlich wurde. Eine Kühlung war unbedingt erforderlich. Das konnte ich an den Fernthermometern der Außenbord-Temperaturenermittlung feststellen.
»Gehen Sie keinesfalls tiefer«, warnte ich eindringlich. »Vor einigen Tagen ist wieder eine Maschine in den dichteren Luftschichten verglüht. Der Pilot hatte den Sicherheitsautomaten ausgeschaltet und ist mit 15 Mach auf nur zwei Kilometer gegangen.«
»Ich habe davon gehört, Sir. Offenbar eine Wette. Die Versicherung weigert sich zu zahlen, da er vorschriftswidrig die Plombe des Robotautomaten zerbrochen und das Gerät stillgelegt hatte. Ich bin nicht daran interessiert, in der Hitzemauer zu verglühen.«
Auf der Reliefkarte zuckte der Kontrollimpuls der Abwehr-Station Marietta auf. Vollautomatisch gab das Robotgerät unser Erkennungszeichen nach unten, das augenblicklich empfangen und elektronisch ausgewertet wurde. Der grüne Punkt begann zu vibrieren. Die Geräte in Marietta hatten unsere Maschine als ein GWA-Flugzeug identifiziert.
Diese etwas unangenehmen Vorschriften ließen sich nicht umgehen, da alle Maschinen mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 10 Mach laufend kontrolliert wurden.
Seitdem sich die asiatischen Staaten zu einem mächtigen, zentral regierten Bund zusammengeschlossen hatten, waren die Sicherheitsbestimmungen in den beiden Amerika, Europa, Afrika und Australien extrem verstärkt worden. Das Gespenst des »heißen« Krieges drohte seit mehr als dreißig Jahren, und oftmals hatte es so ausgesehen, als wollte es endgültig seine Fesseln sprengen und die Menschheit in ein grauenhaftes Chaos stürzen.
Wir hatten die Katastrophe bisher vermeiden können. Aber wie lange konnte das noch so weitergehen? Die Reflexe auf der Radarkarte brachten mich wieder einmal auf diese Frage, Wir konnten nur dafür sorgen, daß wir möglichst alles, der geschickt agierende Gegner jedoch nichts wußte. Das hieß mit anderen Worten Spionage und allerhärteste Abwehr.
Aus diesem Grunde war die GWA geschaffen worden. Sie war aus dem FBI und dem CIA hervorgegangen. Zur Zeit waren wir die mächtigste, mit allen Hilfsmitteln modernster Technik und Wissenschaft ausgerüstete Polizeiorganisation der Erde.
Das GWA-Hauptquartier war eine Stadt für sich. Längst war es ein offenes Geheimnis, daß die Geheime-Wissenschaftliche-Abwehr die fähigsten Wissenschaftler und Techniker der westlichen Welt beschäftigte. Zahlreiche Spezialausrüstungen, geheime Entwicklungsergebnisse und viele andere, nur der GWA vorbehaltene Erfindungen zeugten von dem Können dieser Männer und Frauen, die in supermodernen Labors und Werkstätten arbeiteten. Die Kosten waren Nebensache.
Das war unser großer Vorteil. Hinter der Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr standen nicht nur die amerikanischen Kontinente mit ihren unwahrscheinlichen Hilfsmitteln, sondern auch die Europäische Union mit ihrer leistungsfähigen Industrie. Man stattete uns mit allem aus, aber man verlangte auch alles.
Die aktiven GWA-Agenten zählten nicht mehr als fünfhundert Männer und Frauen. In den vielfältigen Forschungsanstalten arbeiteten neuerdings ungefähr fünftausend Wissenschaftler und Techniker aller Fachrichtungen.
Das waren die Leute, die uns durch ihre Arbeit den Weg zum Einsatz ebneten. Sie schufen nicht nur phantastischste Spezialausrüstungen für alle Eventualitäten, sondern
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