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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kör­per­lich schwa­cher Mensch kaum lan­ge am Le­ben blei­ben, wenn man ihn nicht sorg­fäl­tig pfleg­te.
    Wenn die­se mensch­li­chen Wracks oben­drein noch in ei­nem Berg­werks­be­trieb ar­bei­ten muß­ten, so ließ sich ei­ne ho­he Sterb­lich­keits­zif­fer gar nicht ver­mei­den.
    Hae­fert ge­hör­te al­so zu den ge­wis­sen­lo­sen Män­nern, die die­sen Stütz­punkt mit Nach­schub ver­sorg­ten.
    Er sah mich er­neut an, da ihm mein Schwei­gen an­schei­nend an­omal vor­kam.
    »Woll­ten Sie et­was sa­gen?« frag­te er auf­for­dernd.
    »O nein«, wich ich ei­ner di­rek­ten Ant­wort aus, »kaum! Es wür­de mich nur in­ter­es­sie­ren, was die­se Leu­te hier sol­len und wie man sie ein­stuft. Oder gibt es so et­was nicht?«
    »Pas­sen Sie nur auf, daß Sie nicht auf die glei­che Stu­fe kom­men«, er­klär­te er hei­ser. Mir schi­en, als bil­li­ge er das Vor­ge­hen in die­ser Form auch nicht un­ein­ge­schränkt. Aber das än­der­te nichts dar­an, daß er den Trans­port aus­ge­führt hat­te.
    »Wie mei­nen Sie das?« fiel Han­ni­bal ein.
    Er zuck­te mit den Schul­tern und steck­te die Hän­de in die Ho­sen­ta­schen.
    »Wer­den Sie schon se­hen. Es fragt sich, ob der In­der auch da­mit ein­ver­stan­den ist. Sie auf ein Boot zu schi­cken. Es könn­te ge­sche­hen, daß Sie zu Ha­ckern wer­den.«
    Das Wort ließ mich zu­sam­men­zu­cken. Auch Car­der Sund­lay hat­te von »Ha­ckern« ge­spro­chen. Wir hat­ten an­ge­nom­men, daß es sich um ei­ne Be­zeich­nung für Zwangs­ar­bei­ter han­del­te. Hier er­hielt ich Jetzt den Be­weis.
    Mehr als hun­dert die­ser Leu­te wa­ren an Bord ge­we­sen. Als der letz­te Wa­gen mit sum­men­der E-Ma­schi­ne ver­schwun­den war, be­gann man mit dem Lö­schen der ei­gent­li­chen La­dung.
    Han­ni­bal sah mich starr an, ehe er kaum hör­bar mur­mel­te:
    »Ver­dammt, das Werk kann nur hier sein.«
    An­schlie­ßend wand­te er sich wie­der an die bei­den Wa­chen und gab mir so Ge­le­gen­heit, noch ei­ni­ge Au­gen­bli­cke mit Man­zo zu spre­chen.
    »Gut ge­macht vor­hin«, raun­te ich ihm zu. »Du mußt da­für sor­gen, daß du in un­se­rer Nä­he bleibst, Schon neue Nach­rich­ten durch­ge­kom­men? Woll­test du noch et­was sa­gen?«
    »Ja, ich bin un­ter­bro­chen wor­den. TS-19 fragt nach Be­feh­len. Das wä­re al­les.«
    Ich über­leg­te schnell, ob­wohl es nichts mehr zu über­le­gen gab. Es war noch nie die Art ak­ti­ver GWA-Schat­ten ge­we­sen, un­ab­wend­ba­re Maß­nah­men un­nö­tig lan­ge hin­aus­zu­schie­ben. Wir wa­ren in dem Fuchs­bau und hat­ten nun da­für zu sor­gen, daß wir auch wie­der hin­aus­ka­men. Vor­her muß­ten wir aber et­was un­ter­neh­men, um die­sen Ver­bre­chern das Hand­werk zu le­gen.
    »Gib an TS-19 durch: Ak­ti­on ›Null­punkt‹ so­fort star­ten. Luft­lan­de­trup­pen ver­wen­den. Star­ken Funk­ver­kehr auf­recht­er­hal­ten und viel Lärm ver­ur­sa­chen. Den Men­schen­trans­port er­wäh­nen und durch­ge­ben, daß ich kei­nes­falls von ato­ma­ren Waf­fen Ge­brauch ma­chen kann. Er­su­che noch­mals um so­for­ti­ge Be­stä­ti­gung mei­ner Son­der­voll­mach­ten. Be­rich­te ab­schlie­ßend, daß uns wahr­schein­lich noch ein sehr pein­li­ches Ver­hör be­vor­steht. Ich rech­ne da­mit, daß wir erst ei­ni­ge Mo­na­te lang in dem Stütz­punkt fest­ge­hal­ten wer­den, ehe wir viel­leicht auf ein Boot kom­men. So lan­ge will ich nicht war­ten. Das Werk mit­samt den Brut­re­ak­to­ren scheint mit neun­zig­pro­zen­ti­ger Ge­wiß­heit nicht am Pol, son­dern di­rekt bei dem Ha­fen zu lie­gen. Das ist al­les. Ver­giß nichts.«
    Man­zo sank in sich zu­sam­men. Ich ging die we­ni­gen Schrit­te zu Han­ni­bal hin­über, um dem Mu­tan­ten Ge­le­gen­heit für die te­le­pa­thi­sche Ver­bin­dungs­auf­nah­me zu ge­ben. Der Zwerg ris­kier­te ein großes Mund­werk, was den bei­den Män­nern aber zu im­po­nie­ren schi­en. Wahr­schein­lich hat­te er mehr er­fah­ren als ich.
    Ein Blick zu Man­zo ge­nüg­te ihm. Als ich mich auch noch an der Un­ter­hal­tung be­tei­li­gen woll­te, wur­de Hae­fert stut­zig. Er schi­en mich für weitaus ge­fähr­li­cher zu hal­ten, doch dar­in hat­te er sich er­neut

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