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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aber es war ge­nau um­ge­kehrt ge­kom­men.
    Die Wär­me al­lein wä­re noch er­träg­lich ge­we­sen, wenn die Luft nicht einen sehr ho­hen Feuch­tig­keits­ge­halt be­ses­sen hät­te. Ich glaub­te mich in ein mäch­ti­ges Treib­haus ver­setzt.
    Als Hae­fert ne­ben mir auf­tauch­te, trug er be­reits kur­ze Ho­sen und ein är­mel­lo­ses Som­mer­hemd. Auch ihm rann der Schweiß von der Stirn.
    »Mensch, wie hal­ten Sie das aus?« seufz­te ich. »Gibt es hier kei­ne Kli­ma­an­la­gen?«
    »Si­cher gibt es die, aber nur in den Häu­sern. Den Dom kön­nen wir un­mög­lich kühl hal­ten. Die Fels­wän­de strah­len lau­fend Wär­me aus, und das Was­ser sorgt für die Feuch­tig­keit. Wie wol­len Sie die­se Men­gen ab­sor­bie­ren? Wir ha­ben es pro­biert, aber es brach­te kaum ei­ne Lin­de­rung.«
    Er schrie et­was nach un­ten. Man­zo er­schi­en in Be­glei­tung von zwei be­waff­ne­ten Leu­ten. Stau­nend blick­te sich un­ser Freund um. Ich stell­te ver­wun­dert fest, daß auf sei­ner selt­sa­men Haut nicht ein Schweiß­trop­fen glänz­te.
    Hae­fert gab ei­ni­ge Be­feh­le über ein klei­nes Funk­sprech­ge­rät. Wei­ter vom schob sich das La­de­schott des Kreu­zers aus dem Was­ser. Es wur­de hy­drau­lisch aus­ge­fah­ren, so daß es prak­tisch in der Form ei­nes Schach­tes aus den flu­ten auf­tauch­te. Das Boot hat­te Le­bens­mit­tel und Be­darfs­gü­ter ge­la­den, aber ich hat­te nicht er­fah­ren kön­nen, wo die­se Wa­ren über­nom­men wor­den wa­ren. Höchst­wahr­schein­lich war das im of­fe­nen Ozean jen­seits von Kap Hoorn ge­sche­hen.
    Da Hae­fert ziem­lich ab­ge­lenkt wur­de, fand ich end­lich ei­ne Ge­le­gen­heit, mit Man­zo ei­ni­ge Wor­te zu wech­seln. Han­ni­bal rea­gier­te so­fort. Er trat auf die bei­den be­waff­ne­ten Pos­ten zu und ver­wi­ckel­te sie in ein Ge­spräch, auf das sie auch arg­los ein­gin­gen.
    Der Mu­tant füll­te fast die klei­ne Brücke aus. Ich muß­te et­was auf den Lauf­steg aus­wei­chen, da­mit er mich nicht über die nie­de­re Re­ling drück­te.
    »Al­les durch­ge­ge­ben?« frag­te ich lei­se. Mei­ne Lip­pen be­weg­ten sich, da­bei nicht. Mit ei­ni­ger Übung kann man die­se Kunst be­herr­schen.
    »Al­les«, kam es tief aus sei­ner Brust. »Die Au­to­ma­ten-Bo­je ha­be ich ge­nau be­zeich­net, auch die Plu­to­ni­um-Trans­por­te. Vor fünf Mi­nu­ten kam ei­ne Nach­richt vom Chef durch.«
    »Und …?«
    »Er läßt an­fra­gen, wo nun ei­gent­lich das be­wuß­te Werk wä­re. Ob es in der Nä­he des Pols zu fin­den sei oder di­rekt hier. Ki­ny sagt, un­se­re Ex­per­ten wä­ren auf­merk­sam ge­wor­den, da über­haupt kei­ne Luft­trans­por­te be­ob­ach­tet wer­den könn­ten. Es hän­gen mehr als zehn schwe­re Radar­bom­ber über dem be­tref­fen­den Ge­biet.«
    Ich be­gann laut­los zu su­chen. Na­tür­lich hat­te auch der Chef er­kannt, daß die Sa­che einen Ha­ken ha­ben muß­te. Un­ser E-Ge­hirn hat­te uns ziem­lich ge­naue Er­geb­nis­se ge­lie­fert, die aber nicht voll­kom­men sein konn­ten, weil wir es mit falschen Un­ter­la­gen ge­füt­tert hat­ten. Das ist eben der Nach­teil ei­nes je­den Ro­bots.
    »Sonst noch et­was?«
    »Ja. Zwan­zig schwe­re U-Kreu­zer der Na­vy sind klar zum Aus­lau­fen. Sie lie­gen im In­sel­ha­fen von Süd-Ge­or­gi­en. Groß­raum-Luft­trans­por­ter mit Spe­zi­al­trup­pen ste­hen zum Ab­flug be­reit. Es sind zehn­tau­send Mann un­ter dem Ober­kom­man­do von pas­si­ven GWA-Of­fi­zie­ren. Ich …!«
    Er un­ter­brach sich, da so­eben der Chi­ne­se sicht­bar wur­de. So­fort nahm der Mu­tant wie­der sei­ne stumpf­sin­ni­ge Hal­tung an.
    Er ach­te­te kaum auf den Asia­ten, der nach ei­nem prü­fen­den Blick den Lauf­steg be­trat.
    »Sie blei­ben noch hier, bis ich mit dem Chef per­sön­lich ge­spro­chen ha­be«, er­klär­te er. »Sie wer­den an­schlie­ßend ab­ge­holt. Was will er von Ih­nen?«
    Er deu­te­te auf Man­zo. Ich lach­te är­ger­lich.
    »Es er­scheint nur selbst ei­gen­ar­tig, daß er sich aus­ge­rech­net zu mir hin­ge­zo­gen fühlt. Er sagt, er hät­te Angst. Et­was scheint ihn zu be­drücken, aber es wird nicht klar er­sicht­lich, wie er das meint.«
    »Das Licht«, groll­te der

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