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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wah­rend ich au­to­ma­tisch auf die Tür zu­ging, mein­te Han­ni­bal:
    »Na, da bin ich nur froh, daß es einen Trieb­werk­s­in­ge­nieur na­mens Egans wirk­lich gibt. Sa­gen Sie Ih­ren Ver­bin­dungs­leu­ten, Sie soll­ten sich gut um­se­hen.«
    Na­tür­lich gab es einen Mr. Egans; nur war er pas­si­ver GWA-Agent im Ran­ge ei­nes Cap­tains. Na­tür­lich wür­den sie ihn fin­den, denn da­für hat­ten wir längst vor­ge­sorgt. Mit mei­nem Be­fehl zur Ak­ti­on »Null­punkt« trat auch Egans in Er­schei­nung. Er muß­te be­reits im Haupt­quar­tier des FBI sit­zen, aber die Kol­le­gen wuß­ten nicht, daß er ein GWA-Mit­glied war.
    In die­ser Hin­sicht konn­te al­so nichts pas­sie­ren. Trotz­dem hat­te ich das Ge­fühl, als müß­ten wir un­ver­züg­lich zu­schla­gen. Sa­ta­ra ge­fiel mir nicht! Der Mann war zu klug und im Dienst des GAS-Ge­heim­diens­tes grau ge­wor­den. Er war ein Kön­ner, und ech­te Kön­ner sind im­mer ge­fähr­lich.
     
     

12.
     
    Daroun hat­te mei­ne Ner­ven bis an die Gren­zen des Er­träg­li­chen stra­pa­ziert. Ge­schla­ge­ne sechs­und­drei­ßig Stun­den lang war er nicht von un­se­rer Sei­te ge­wi­chen, da er sich bei uns noch ziem­lich si­cher zu füh­len schi­en.
    Wir hat­ten einen ge­mein­sa­men Schlaf­raum mit vier wei­chen Bet­ten zur Ver­fü­gung ge­stellt be­kom­men und da­zu noch einen ge­räu­mi­gen Wohn­raum. Da wir vier Per­so­nen wa­ren, er­gab sich kei­ne Mög­lich­keit, sich mal für kur­ze Zeit zu­rück­zu­zie­hen und al­lein zu sein. Auch im Bad, das da­zu­ge­hör­te, konn­te ich mit Man­zo nicht un­auf­fäl­lig re­den.
    Un­se­re Spei­sen er­hiel­ten wir durch ein­ge­bau­te Lifts zu den vor ge­schrie­be­nen Zei­ten. Ei­ne Mes­se gab es nicht. Wenn die in den Fuchs­bau an­we­sen­den Leu­te nicht pünkt­lich in ih­ren Quar­tie­ren er­schie­nen, muß­ten sie ent­we­der auf die Mahl­zei­ten ver­zich­ten, oder für teu­res Geld in den Bars und Re­stau­rants es­sen.
    Ver­ständ­li­cher­wei­se ver­mied das je­der, da man es ja um­sonst er­hal­ten konn­te.
    Un­ser Quar­tier lag in ei­nem großen Wohn­block, der den Be­sat­zun­gen der zahl­rei­chen U-Boo­te vor­be­hal­ten war.
    Daroun war nur schwer zu be­we­gen ge­we­sen, un­se­ren Bau zu ver­las­sen. Er hat­te ei­ne pa­ni­sche Angst, da ihm der Vor­fall mit Le­ferts auf die Ner­ven ge­gan­gen war.
    Vor zwölf Stun­den hat­ten wir den Ver­such ge­macht, ihn bei ei­nem Streif­zug durch das so­ge­nann­te »Ver­gnü­gungs­vier­tel« des Ha­fens ab­zu­schüt­teln. Ver­geb­lich.
    An­schei­nend hat­te er aber doch zu tief in die Au­gen der zahl­rei­chen Mäd­chen ge­blickt, denn vor zehn Mi­nu­ten hat­te er es end­lich ge­wagt, das Quar­tier al­lein zu ver­las­sen. Um nichts in de Welt wä­ren wir mit ihm ge­gan­gen.
    Man­zo lag schläf­rig auf dem für sei­ne Kör­per­ma­ße zu klei­nem Bett. Ich spiel­te mit Han­ni­bal ei­ne Par­tie Po­ker.
    Wir wa­ren GWA-Schat­ten, al­so hat­ten wir sehr dar­auf ge­ach­tet, ob man uns Ab­hör­mi­kro­pho­ne oder Fern­se­hau­gen ein­ge­baut hat­te. Wir hat­ten nichts ent­de­cken kön­nen.
    An­schei­nend leg­te der In­der kei­nen Wert dar­auf, die Quar­tie­re der Be­sat­zun­gen mit sol­chen Ge­rä­ten aus­zu­rüs­ten. Wenn die Män­ner et­was be­spre­chen woll­ten, brauch­ten sie ja nur aus dem Bau ge­hen. Ei­ne hun­dert­pro­zen­ti­ge Kon­trol­le wä­re da­her so­wie­so nicht mög­lich ge­we­sen.
    Mir kam es wie ge­ru­fen. Bis­her hat­te nur Daroun ge­stört. Als wir si­cher wa­ren, daß er end­gül­tig drau­ßen war, ver­schwan­den die Spiel­kar­ten. Man­zo fuhr ruck­ar­tig von sei­nem La­ger auf. Sei­ne Au­gen fun­kel­ten auf ein­mal un­ter­neh­mungs­lus­tig.
    »Ist es so­weit?« groll­te er. »Ich hal­te es nicht län­ger ans, Sir. Das sind Un­menschen! Se­hen Sie nur in das La­ger.«
    Ich gab Han­ni­bal einen Wink, und er eil­te zur Tür.
    Man­zo dreh­te sich auf den Bauch, als ich zu ihm ging. Das dün­ne Hemd streif­te ich über sei­ne Schul­tern, Vor mir lag das so na­tür­lich aus­se­hen­de Ge­bil­de.
    Ich un­ter­drück­te mei­ne Ner­vo­si­tät und tas­te­te nach dem Öff­nungs­kon­takt des Höckers. Als

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