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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ner­ven­zer­mür­bend. Na­tür­lich wuß­te ich, was dort pas­sier­te. Der Ort konn­te höchs­tens sieb­zig bis acht­zig Ki­lo­me­ter in Luft­li­nie ent­fernt sein. Wenn das nicht so ge­we­sen wä­re, hät­te man mit den Radar­tas­tern der Sta­ti­on die krei­sen­den Schrau­ber nicht mehr or­ten und bild­lich dar­stel­len kön­nen. Al­so hat­ten wir ziem­lich ge­nau ge­tippt, als wir un­se­ren Stütz­punkt auf­bau­ten.
    Ich selbst hat­te den Be­fehl für die Ak­ti­on »Null­punkt« ge­ge­ben. Die Ma­ri­ne-Sol­da­ten in den Flug­schrau­bern hat­ten na­tür­lich kei­ne Ah­nung, daß die an­geb­lich ver­bre­che­ri­schen Bio­lo­gen in den klei­nen Kup­pel­bau­ten Be­am­te des FBI wa­ren. Nun wuß­te ich auch, warum der In­der von Glück ge­spro­chen hat­te.
    »Ich ver­ste­he wie­der nicht«, mur­mel­te ich. »Das sind Ma­schi­nen der Na­vy, das steht fest. Wer ist da ein­ge­schlos­sen, und warum will der Spre­cher mit ato­ma­ren Waf­fen schie­ßen las­sen?«
    Be­däch­tig mein­te er:
    »Das ist die Nie­der­las­sung der drei Wis­sen­schaft­ler, de­nen Sie an­geb­lich den Mu­tan­ten brin­gen woll­ten. Ist Ihr Vor­ha­ben et­wa ver­ra­ten wor­den, Mr. Sat­cher? Wie­so kommt es, daß aus­ge­rech­net jetzt die­se ant­ark­ti­sche Sta­ti­on an­ge­grif­fen wird? Wer au­ßer Ih­nen war dar­über in­for­miert?«
    Ich fluch­te lei­se. Plötz­lich rief Han­ni­bal da­zwi­schen:
    »Zur Höl­le, wenn das stimmt, dann kann nur Egans ge­plau­dert ha­ben.«
    »Wer ist das?« fiel ei­ner der an­we­sen­den Wei­ßen scharf ein.
    »Egans?« echo­te der Zwerg mit ei­nem hu­mor­lo­sen La­chen. »Das ist mein frü­he­rer Chef­in­ge­nieur, den ich Sat­chers we­gen ent­las­sen ha­be. Er war da­bei, als ich Man­zo aus dem Ama­zo­nas-Ge­biet hol­te. Er wuß­te auch, wo­hin ich den Mu­tan­ten brin­gen woll­te. Nur er kann die Sa­che ver­ra­ten ha­ben.«
    Der Wei­ße wech­sel­te einen Blick mit Sa­ta­ra.
    »Sie schei­nen sehr un­vor­sich­tig zu sein, Mr. Bo­part! Sol­che Mit­wis­ser ent­läßt man nicht. Man schal­tet sie recht­zei­tig aus.«
    Er fal­te­te die Hän­de auf dem Rücken und mach­te ei­ni­ge Schrit­te zur Raum­mit­te. In die­ser Hal­tung sag­te er:
    »Nun schön, wir wer­den se­hen. Ih­re An­ga­ben müs­sen nach­ge­prüft wer­den. Wir wer­den fest­stel­len, ob es einen Mr. Egans gibt. Wir wer­den auch er­fah­ren, von wann bis wann er un­ter Ih­rem Kom­man­do ge­fah­ren ist. Das dürf­te wohl in den Ak­ten der FBI-Zen­tra­le fest­ge­hal­ten sein. Der An­griff auf die Sta­ti­on könn­te na­tür­lich ein vor­züg­li­ches Ab­len­kungs­ma­nö­ver zur Ein­satz­tar­nung ei­nes fä­hi­gen GWA-Agen­ten ZBV sein.«
    »Sie phan­ta­sie­ren.« Han­ni­bals Em­pö­rung wirk­te echt.
    »Sa­gen Sie das nie wie­der, mein Freund«, warn­te er.
    »Sie wer­den sich ei­ni­ge Wo­chen ge­dul­den müs­sen. In der Zeit blei­ben Sie un­ten im Ha­fen. Sie kön­nen sich frei be­we­gen. Der Zu­tritt zum Werk ist Ih­nen Je­doch ver­bo­ten. In der Wohn­hal­le gibt es ge­nü­gend Ab­len­kun­gen, die Ih­nen die War­te­zeit ver­kür­zen hel­fen. Soll­ten die ein­tref­fen­den Nach­rich­ten ein­wand­frei sein, so wer­de ich Sie ger­ne als fä­hi­ge Mit­ar­bei­ter will­kom­men hei­ßen. Vor­läu­fig sind Sie al­so mei­ne Gäs­te. Der Mu­tant bleibt bei Ih­nen. Sie haf­ten mir da­für, daß er sich an­stän­dig be­nimmt. Ich wün­sche kei­ne Schlä­ge­rei­en oder sons­ti­ge Zwi­schen­fäl­le, die für Sie un­an­ge­nehm wer­den könn­ten.«
    »Und wenn wir nun das Pech ha­ben soll­ten, daß Ih­re In­for­ma­tio­nen ge­gen uns spre­chen? Was ist, wenn Sie Egans nicht fin­den?«
    Er wand­te mir das Ge­sicht zu.
    »Ihr Pech, Mr. Sat­cher. Ha­ben Sie die Leu­te hin­ter dem. Hoch­span­nungs­zaun ge­se­hen? Dort wer­den Sie in dem Fall lan­den. Na­tür­lich tö­ten wir Sie nicht. Ar­beits­kräf­te für die Mi­ne sind im­mer will­kom­men. Die un­ver­meid­li­che Strah­lung bei der Her­stel­lung und Ver­pa­ckung ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe for­dert ge­wis­se Op­fer. Gu­ten Tag, mei­ne Her­ren!«
    In mei­nem Rücken fühl­te ich die Mün­dung ei­nes Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ners.

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