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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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achtjährigen Hugo auf dem Teppich zum Schloß Neu-Zombie aufmachte. Ich konnte nicht ahnen, welches Unglück aus diesem Ausflug erwachsen würde!
    Irgendwie klappte es nie, daß man bei einem Ausflug rechtzeitig loskam. Es mußte einen feindlichen Zauber gegeben haben, der das verhinderte. So brachen wir eine Stunde zu spät auf. Wir flogen ziemlich langsam und unsicher, weil ich versuchte, Hugo beizubringen, wie er mit dem Teppich umgehen mußte. Dann stießen wir auf einige ungastliche Wolken und einen ungünstigen Wind und wurden dadurch unterwegs auch noch aufgehalten. Ich peilte einen geeigneten Windstrom nahe der Erde an und schoß auf diesem in die Höhe. Prompt verstellte ein Drache uns den Weg, und ich mußte den Flug drosseln, bis er sich davonmachte. Immer muß irgendein Idiot einem in die Quere kommen, wenn man es eilig hat! Natürlich kamen wir reichlich verspätet in Schloß Neu-Zombie an.
    Nun, dann würde ich mich eben etwas kürzer fassen müssen. Wir flogen einfach direkt durch das Fenster in den Raum hinein, wo Dor, Irene, der Zombiemeister und Arnolde Zentaur versammelt waren. »Wir haben eine neue Aufgabe«, sagte ich unvermittelt und zählte die Probleme auf. Man mußte den Spaltendrachen fassen, jedoch ohne ihn zu verletzen, denn er sollte ja die Schlucht bewachen. Zudem mußten die Vergessenswirbel mit Fixativ besprüht und nach Mundania hinüberbefördert werden, wo sie weniger Schaden anrichteten. »Zieh ihn hoch, Hugo«, rief ich dann, und schon schossen wir, mit knapper Not die Wand verfehlend, in die Höhe und segelten wieder zum Fenster hinaus.
    Im Nachhinein fürchtete ich, daß ich zu kurz angebunden gewesen war. Der Spaltendrache näherte sich nämlich dem Schloß, und in der Verwirrung, die daraus entstand, ging Klein Ivy im Urwald hinter dem Schloß verloren. Ich hätte die anderen vor der drohenden Nähe des Drachen warnen müssen, aber das hatte ich schlichtweg vergessen. Es ist schwierig, jede Kleinigkeit im Kopf zu behalten, wenn man’s eilig hat.
    Wir flogen zum Jungborn weiter und landeten ganz in seiner Nähe. Einst ein voller Brunnen, war er im Laufe der Jahrhunderte zu einem ganz normalen Quell geworden. Mag sein, daß sich auch nur die Felsen um ihn herum zu Sand verjüngt hatten. Der Zombiemeister hatte mir von ihm erzählt, und das war für mich von großem Nutzen. Selbstverständlich hatte ich es für mich behalten. Wo käme Xanth denn hin, wenn jeder einfach ein Elixier gegen das Altern benutzte und am Ende keiner mehr starb? Ich selbst hatte es nie verwendet, bis eines Tages die Gorgone darauf drang und mir gleichzeitig einen triftigen Grund gab, jünger sein zu wollen.
    Ich ließ Hugo und den Teppich in sicherem Abstand von der Quelle zurück – dem einen wäre eine Verjüngung mit Sicherheit nicht gut bekommen, und den anderen hätte sie womöglich versehentlich in ein Deckchen verwandelt. Ich holte eine Scheibe hervor, löste ihren Riegel, und sie schnellte zu einer ungefähr drei Meter langen Stange auseinander, die dafür gedacht war, unangenehme Dinge zu handhaben. Warum jemand das Bedürfnis haben sollte, irgend etwas aus drei Meter Entfernung zu berühren, war mir nicht klar, aber jedenfalls brauchte ich jetzt einen so langen Stab.
    Ich wagte mich auf den Brunnenrand, denn das Wasser der Quelle schoß nicht in die Höhe, sondern sprudelte stetig hervor – immer jung und frisch. Um die Quelle herum war der Pflanzenwuchs natürlich überaus dürftig, lauter Sämlinge, die erst in einer gewissen Entfernung älter werden konnten. Die Tiere, die zur Quelle kamen, um zu trinken, gingen um einiges jünger von dannen, als sie hergekommen waren. Die meisten waren klug genug, nur aus der Quelle zu nippen; diejenigen aber, die mit vollen Zügen tranken, mußten ihr Leben von vorn beginnen.
    Ich befestigte eine Flasche am Ende des Stabs, streckte diesen aus und tauchte ihn vorsichtig in den Quell. Als die Flasche voll war, ruckelte ich so lange, bis ihr Schnappverschluß an seinen Platz zurückfiel, schüttelte sie trocken, zog sie zu mir heran und wickelte sie anschließend in ein Tuch. Dann trat ich von der Quelle zurück. Hätte mich jemand beobachtet, er hätte mich angesichts dieser Vorsicht für verrückt erklärt. Aber Jugendelixier war nun mal gefährlich. Ich kehrte zum Teppich zurück und reichte Hugo mit einer entsprechenden Warnung die eingewickelte Flasche, so daß ich den Stab zu einer handlichen Länge zusammenschieben konnte. Nach der Art lebloser

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