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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschonten Zimmer zu flüchten, um Atem zu schöpfen. Ich zerbrach mir die ganze Zeit den Kopf und versuchte wie verrückt, den Zauberspruch aus dem hintersten Winkel meines Gehirns herauszuwringen.
    Wir drängten uns in der Mitte des Zimmers zusammen. Der Rauch wußte, daß wir in der Falle saßen. Lächelnd umschloß er uns mit einem Rauchkringel, den er zusehends enger zog. Ich versuchte, mir den verflixten Zauberspruch ins Gedächtnis zu rufen. Ein kleiner Kunstgriff sollte mir auf die Sprünge helfen. In kürzester Zeit würde ich uns dann befreien können und den Rauch unter Kontrolle bringen.
    In selben Augenblick verließ mich das Vergessen, das ohnehin kaum noch Gewalt über mich hatte. Mit einer letzten Anstrengung holte ich die Erinnerung hervor. »Rose!« rief ich erleichtert.
    »Ich habe eine Banane und keine Rose«, antwortete Hugo.
    »Die Liebe meines Lebens!«
    Die Gorgone sah mich an. »Wie bitte?« hakte sie mit ungewöhnlicher Anteilnahme nach, gerade als der Rauch uns in einer engeren Luftblase einkreisen wollte. »Meine dritte Frau. Sie ist in der Hölle!«
    »Meinst du deine erste Frau, die Dämonin?«
    »Nein. Rose war ein Mensch. Eine Prinzessin. Ich muß zu ihr!«
    »Wenn du gehst, dann gehe ich auch«, begehrte die Gorgone auf. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, warum sie so ein Interesse zeigte.
    »He, laßt mich nicht zurück!« protestierte Hugo.
    Der Rauch schickte sich an, uns die letzte Luft zu rauben. Aber das war jetzt kein Problem mehr. Ich sprach einen Zauber, um das nächstbeste Loch ausfindig zu machen. Rasch ergriff ich die Hand meiner Frau und meines Sohnes, und gemeinsam schritten wir durch das Loch. Eines der größten Zeitgeheimnisse Xanths sollte hier durch unser plötzliches Verschwinden seinen Anfang nehmen.
     
    Wir fanden uns auf einem nahezu ausgetrockneten Stück Land wieder. In der Nähe hörten wir die tosende Brandung mächtiger Ozeanwellen. Um uns herum standen nur wenige Bäume, dafür aber jede Menge Unkraut. Vor uns entdeckten wir eine baufällige Hütte.
    Die Gorgone spähte umher. Sie war jedoch in ihrer Sicht behindert, weil sie ja durch den dichten Schleier blicken mußte. »Wo sind wir hier?«
    »Das ist die Insel der Illusion«, klärte ich sie auf. »Sie ist unbewohnt, seit die Zauberin Iris sie verließ, um König zu werden.«
    »Und ihre sagenhafte Residenz? Soll das alles sein?«
    »Ja, mehr bleibt nicht übrig, wenn der Zauber der Illusion genommen wird. Vor langer Zeit schickte ich sie hierher, und sie nutzte ihre Fähigkeit, um ein Idyll voller Wunder hervorzubringen.«
    »Aber du wolltest doch deine dritte Frau treffen! Ist sie hier?«
    »Ich bin hierher gekommen, um einen geschützten Ort für meinen Körper zu finden«, erklärte ich. »Er muß gut versteckt sein, damit ich nicht gestört werde, während ich in der Hölle bin.«
    »Ich will nicht in die Hölle gehen«, begehrte Hugo auf.
    »Niemand hat dich darum gebeten, mein Sohn«, betonte ich. »Es steht dir frei, zum Schloß zurückzukehren oder zu gehen, wohin du möchtest.«
    Er schaute mißmutig drein.
    »Habe ich dich recht verstanden?« fragte die Gorgone. »Du willst deinen Körper hier zurücklassen und deine Seele in die Hölle schicken?«
    »So ist es.«
    »Etwa, um wieder mit deiner dritten Frau zusammenzusein, die vor einiger Zeit gestorben ist?«
    »Rose ist nicht gestorben. Sie wurde im Jahre 1000 in einem Korb in die Hölle geholt. Mir fehlten damals die Mittel, sie vor diesem Schicksal zu bewahren. Aus Kummer trank ich meinen ganzen Vorrat an Vergessenstrank, der eigentlich für achtzig Jahren reichen sollte. Ich habe damit gerechnet, lange vor Ablauf der Wirkung zu sterben.«
    »Da hast du dich wohl verrechnet«, bemerkte sie spitz. »Verfügst du denn jetzt über die Mittel, um Rose zu retten?« Das versetzte mir einen Tiefschlag. »Also, äh, keine bestimmten, aber ich habe jetzt immerhin mehr Erfahrung und müßte in der Lage sein, einen Ausweg zu finden.«
    »Wenn du sie ins Reich der Lebenden zurückbringst und sie wieder die deine ist, was geschieht dann mit mir?«
    Langsam dämmerte mir, was sie befürchtete. »Warum? Du bist doch auch meine Frau. Ich würde dich nie aufgeben.«
    »Na, das ist ja nett zu erfahren«, versetzte sie, ohne jemanden direkt anzuschauen.
    »Ihr beide könnt euch doch die Aufgaben teilen. Die eine kocht, während die andere die Socken stopft.«
    »Eine faire Einteilung«, erwiderte sie mit verstecktem Spott.
    »Wir werden schon zu

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