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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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dir dienen, wenn du doch schläfst?«
    Wollte er denn niemals aufgeben? »Geh auf mein Schloß. Dort wirst du einen Weg finden.«
    Endlich ließ er den Deckel sinken, und ich zischte zurück zur Vorhölle. Welch Erleichterung! Nichts wies darauf hin, daß der Dämon inzwischen dagewesen war. Ich hatte ihn nicht verpaßt.
    Natürlich erhielt Grey Murphy seine Antwort. Schließlich war es ihm ja bestimmt, mein Lehrling zu werden. Seine Magie bestand im Aufheben von Magie, was keineswegs dasselbe war wie Informationsmagie, aber mein eigener Magierstatus beruhte ebenfalls auf etwas anderem, als nur dem angeborenen Talent. Er konnte seiner Aufgabe entsprechen, wenn er sich nur zusammenriß und durchhielt. Außerdem war Ivy bei ihm, die ihn verstärken konnte, und das war nicht zu verachten. So würde er der stellvertretende Gute Magier sein, bis ich meine Angelegenheiten hier geregelt hatte. Über den Dienst bei Com-Puter brauchte er sich keine Sorgen zu machen, denn sein Dienst bei mir ging vor. Er durfte in Xanth bleiben, bis ich zurückkehrte, und würde dann von mir erfahren, wie er sich seiner Verpflichtungen gegenüber Com-Puter entledigen konnte. So einfach war das.
    Er kehrte aufs Schloß zurück und ergriff die Gelegenheit beim Schopf, mit Hilfe seines Vaters, sein Vorhaben durchzuführen. Nach seinem Verzicht auf den Thron war Greys Vater nämlich nach Xanth zurückgekehrt. Seine Gabe hatte bekanntlich darin bestanden, alles schiefgehen zu lassen, was nur schiefgehen konnte. Er verwünschte Com-Puters Bemühungen, mit dem Ergebnis, daß ihm alles auf die verrückteste Art und Weise schiefging. So entkam Grey Murphy der Verpflichtung, einer feindlichen Wesenheit zu dienen, zum Wohle von Xanth. Das machte nebenbei auch Ivy glücklich, die die feste Absicht hegte, Grey zu heiraten.
    So kam es, daß Ivy sich um meinen Stellvertreter kümmerte und wieder Leben in mein Schloß brachte. Das war ihr größter Einfluß auf mein Leben, und letztendlich nicht einmal der schlechteste.
    Die Geschichte Xanths zog eilig an mir vorüber. Drei Jahre später hatte Prinz Dolph Electra geheiratet und Prinzessin Nada Naga ihre Unabhängigkeit zurückgegeben. Das war das Anständigste, was er tun konnte. Zur gleichen Zeit tauchte in Xanth ein neues Wesen auf, die zwölfjährige Elfe Jenny aus der Welt der zwei Monde. Sie half Che Zentaur zu retten, das geflügelte Füllen von Cheiron und Chex. Zusammen mit Gwendolyn Kobold war sie Pflegekind in der Zentaurenfamilie. Große Dinge bahnten sich im Koboldreich an, und ich war mir klar darüber, daß es Zeit für mich wurde, zurückzukehren und die Dinge in die Hand zu nehmen. Grey Murphy war zwar guten Willens, aber noch relativ unerfahren und konnte möglicherweise alles verpfuschen. Inständig hoffte ich auf die Ankunft des Dämons X(A/N) th , da ich noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hatte. Aber das gehört ins nächste Kapitel.

16
DIE ERINNERUNG
    So komme ich nun zu der Schilderung, wie ich Xanth im Jahre 1080 verließ. Ich muß zugeben, es war eine Überraschung, da ich einen Abschnitt meines Lebens vollständig vergessen hatte, und das war nicht von ungefähr geschehen.
    Der Tag begann ganz gewöhnlich, das hieß, so ziemlich alles ging daneben. Ein regionaler Fluch, Snafu genannt, lastete auf allen Haushalten. Ihm waren die alltäglichen Beschwernisse zuzuschreiben. Doch mit der Zeit lernte man, damit zu leben.
    Ich saß wie immer an meinen Studien und brütete inmitten meines angesammelten Bücherschatzes. Die Gorgone war in der Küche und bereitete Gorgonzola-Käse zu, indem sie die Milch durch ihren Schleier anstarrte. Ich hatte ihr Gesicht nach der Nächstwelle Invasion nicht wieder unsichtbar gemacht. Wir hatten beschlossen, ihren Kopf in einen dichten Schleier zu hüllen, der mit einem Zauber an sie gebunden war. Hugo, inzwischen sechzehn Jahre alt, leitete das Aufstellen eines Käfigs voller kleiner Drachen auf der Zugbrücke über dem Stadtgraben. Er hatte einen Elf dabei, der ihm zu Diensten war. An diesem Tag baute der Elf den heiligen Rauch-Generator auf. Ich benötigte diesen Rauch für eine nette neue Prüfung. Der Fragesteller würde dabei herausbekommen müssen, daß er den Rauch nur durchschreiten konnte, wenn er eines der Löcher im Rauch fände. Für gewöhnlich führten sie irgendwohin, doch Hugo wollte es so einrichten, daß alle Löcher im Innern des Schlosses mündeten. Wem im Rauch unheimlich zumute wurde, der ergriff ohnehin die Flucht, und das ersparte

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