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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schließlich fündig. Ich stöberte ihn auf und fing ihn mit dem Netz ein. Wie verrückt sprang er hin und her. Es stellte sich heraus, daß er von übermäßiger Hek-Tick befallen war und darum ständig herumraste. Jeder andere Tick, den er zufällig berührte, nahm sofort seine Eigenschaft an, wies also einen genauso hohen Grad an Hek-Tick auf. Hier hatte ich einen Tick vor mir, den man auf jeden Fall beseitigen mußte.
    Ich stopfte ihn in eine der Flaschen, verstaute sie in meinem Gepäck und flog dann nach Hause zurück. Ich besaß eine Kammer, die ich als magisches Laboratorium ausgerüstet hatte und in der ich auch den Hauptteil meiner Sammlung an magischen Objekten lagerte. Hier konnte ich arbeiten, ohne gestört zu werden.
    Zuerst holte ich die Flasche hervor. Von dem Hek-Tick bekam man inzwischen wegen seines Herumsausens nur einen verschwommenen Eindruck. Nun gut, dagegen besaß ich ein Mittel. Ich holte meine Phiole mit Kriechöl hervor und ließ etwas davon auf die Flasche tropfen. Der Hek-Tick wurde sofort langsamer, denn nichts kann sich schnell bewegen, sobald ein Tropfen Kriechöl darauffällt. Ich mußte sehr vorsichtig sein, damit ich selbst nichts davon abbekam, denn sonst wäre der betroffene Körperteil sofort verlangsamt worden. In meiner Zeit mit der Jungfer Taiwan war uns einmal ein wenig davon auf das Bett getropft. Das hatte zur Folge, daß wir zwei Tage und Nächte benötigten, um nur eine Stunde zum Schlafen zu kommen. Ich war gezwungen, die Wirkung mit etwas Schnellreiniger zu neutralisieren, denn das Öl war schon in die Matratze gekrochen. Verständlicherweise ging ich jetzt viel vorsichtiger damit um, die Erfahrung war mir wirklich ein guter Lehrer. Deshalb benutzte ich eine Zange, um die Flasche zu entkorken, und ließ den Hek-Tick auf den Tisch springen. Dort hatte ich eine Pfütze Kriechöl ausgeschüttet. Ich bewegte mich immer noch mit gewohnter Geschwindigkeit, aber der Tick war verlangsamt.
    Mit seinem runden Körper und seinen kleinen Beinen sah er aus wie ein ganz normaler Tick. Der einzige Unterschied bestand darin, daß er sich in Zeitlupe hin und her warf, als sei er wahnsinnig.
    Nun holte ich einen normalen Tick aus der Flasche. Der saß einfach da und zuckte in seiner üblichen Weise. Wenn man ihn in eine Uhr legte und er dort mit einem Tack zusammenkam, dann wurden beide hörbar, aber gleichzeitig unsichtbar.
    Worin bestand nun der Unterschied zwischen beiden Sorten? Mir stellte sich also die Aufgabe, herauszufinden, mit welchem Trick man den gestörten in einen ganz normalen Tick zurückverwandeln konnte. Ich hatte angenommen, daß der eine längere Füße oder kürzere Fühler hätte, aber beide sahen genau gleich aus. Nur in ihrem Verhalten unterschieden sie sich voneinander.
    Da begriff ich, daß es wenig nutzte, nur einen einzelnen Tick zu heilen, denn es befanden sich draußen noch Dutzende von der Sorte, die sich emsig vermehrten und über ganz Xanth ausbreiteten. Ich konnte sie wohl kaum alle einfangen! Also mußte ich einen Weg finden, jeden einzelnen unwirksam zu machen, ohne ihn in mein Labor zu holen. Das hieß, ich mußte eine Möglichkeit finden, sie auf dem Feld zurückzuverwandeln. Das war eine weit größere Aufgabe, als ich mir vorgestellt hatte.
    Einige Tage lang schlug ich mich mit dem Problem herum. Ich analysierte die beiden Ticks sehr genau auf jede erdenkliche Art und Weise. Der einzige Unterschied schien in ihrer Persönlichkeit zu liegen. Keiner von beiden verstand meine Sprache, deswegen war ich nicht in der Lage, mich mit dem Hek-Tick zu unterhalten. Ich konnte ihn nicht dazu bringen, sich zu ändern und andere seiner Art davon zu überzeugen, es genauso zu halten.
    Dann begann ich mit verschiedenen Elixieren zu experimentieren, und hier fand ich schließlich die Lösung. Ich mischte Heilelixier mit etwas Bremsflüssigkeit und verabreichte dem Hek-Tick davon eine satte Dosis. Das verlangsamte ihn, und er wurde zu einem normalen Tick. Daraufhin fügte ich ein bißchen Matritzenlösung hinzu, so daß sich die Mischung vervielfältigte und ständig mehr daraus wurde. Dann ließ ich den so behandelten Hek-Tick frei. Er würde sich mit anderen Ticks seiner Art zusammentun und dabei gleichzeitig die anderen Ticks wegen der Vervielfältigungslösung zurückverwandeln. Jedenfalls hoffte ich das. Es dauerte bestimmt sehr lange, aber so würden im Laufe der Zeit alle Hek-Ticks abgebremst werden.
    Dann machte ich mich wieder auf die Reise. Diesmal fing

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