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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Neuigkeiten!«
    Daraufhin schwieg sie, aber ich konnte sehen, daß sie grübelte. Dämlich wie ich war, kam ich nicht auf die Idee zu fragen, was sie beschäftigte. Der Gedanke, Nachwuchs zu bekommen, ließ mich ganz aus dem Häuschen geraten, selbst wenn dieser Nachwuchs halb dämonisch sein würde. Die Störche nahmen es in diesem Punkt sehr genau. Sie lieferten einem gemischten Paar kein gänzlich menschliches Baby.
    Leider mußte ich in nächster Zeit einige Dörfer aufsuchen. Diesmal reiste ich allein, weil Dana zu Hause blieb, um auf den Storch zu warten. Er war zwar in den nächsten Monaten noch nicht fällig, aber auf die Auslieferungstermine konnte man sich nicht verlassen. Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn die Mutter bei seiner Ankunft nicht anwesend wäre. An unserem Haus hatten wir keinen Teich mit Seerosen, so daß die Gefahr bestand, daß das Baby einfach an einem anderen Ort abgesetzt wurde. Unglücklicherweise hatte Dana in dieser Zeit wenig Ablenkung, und so verfiel sie aufs Essen. Natürlich mußte sie essen, um bei Kräften zu bleiben und um genug Milch für das Baby zu haben. Es standen zwar Milchkrautschoten zur Verfügung, aber man hielt es für besser, wenn die Milch von der Mutter kam. Sie aß jedoch mehr als nötig und wurde zunehmend dicker. Zwar sagte ich nichts, weil ich keine Szene machen wollte, die vielleicht den Storch vertreiben würde, nahm mir aber vor, sie auf Diät zu setzen, sobald das Baby sicher bei uns eingetroffen war.
    Dann kam der Storch und brachte einen hübschen menschlich-dämonischen Jungen. Damit wurde das Unglück offenbar. Wir hatten die Antwort des Orakels nicht in seinem ganzen Umfang verstanden, denn wir vergaßen zwischenzeitlich Danas ursprüngliches Anliegen. Damals hatte sie ihre Seele loswerden wollen, und nun schlüpfte diese Seele in das Baby. Dana war frei.
    Völlig übergangslos war sie von ihrem Gewissen und ihrer Liebe zu mir befreit. »Nun gut, Humfrey, es hat irgendwie Spaß gemacht. Warum, weiß ich auch nicht«, sagte sie. »Vielleicht komme ich mal wieder für einen letzten guten #### vorbei, vielleicht aber auch nicht.« Sie benutzte dabei einen Begriff, bei dem sogar die Vorhänge rot wurden, und von dem ich glaubte, daß ihn nur eine wütende Harpyie verstehen konnte. Das Wort schien auf sehr herabwürdigende Weise mit der Handlung des Storchrufens zusammenzuhängen. Kurz darauf löste sich Dana in Rauch auf, der rasch verflog.
    Ich blieb ohne Frau mit meinem Mischlingsbaby zurück. Jetzt verstand ich besser als früher, warum man Männern empfahl, sich nicht mit Dämoninnen einzulassen. Das war eine sehr schmerzhafte Lehre und meine zweite größere Enttäuschung gewesen.
     
    Nun brauchte ich eine neue Frau, denn der König mußte verheiratet sein. Außerdem konnte man das, was ich über die Pflege von Kleinkindern wußte, an den Zehen eines Fußes abzählen. Und so geschah es, daß ein Mädchen auftauchte, das gerade das heiratsfähige Alter erreicht hatte, und das über alle Maßen von den Verlockungen des Hoflebens angezogen wurde. Jedesmal, wenn ich durch das Süddorf kam, lächelte sie mir zu und lüftete den Saum ihres Kleides auf eine Weise, die bewies, daß sie von mir gerne etwas über das Rufen des Storches lernen wollte. Zwar war ich zu jener Zeit auf Störche irgendwie schlecht zu sprechen, aber ich brauchte schnell eine Frau.
    »Würdest du meinen Sohn adoptieren, wenn ich dich heirate?« fragte ich sie.
    »Ich würde sogar einen Oger adoptieren, wenn das der Preis für die Heirat mit Euch wäre, Majestät«, antwortete sie.
    So heiratete ich die Jungfer Taiwan, und sie kümmerte sich um meinen Sohn Dafrey. Das konnte sie wirklich gut, und ich mochte sie allmählich ganz gern, auch wenn ich nicht sagen kann, daß ich sie liebte. In der folgenden Zeit riefen wir einige Male zusammen den Storch, aber dieser weigerte sich, uns zu hören. Vielleicht war er noch beleidigt wegen der Sache mit Dana. Ich kann nicht behaupten, daß ich deswegen übermäßig aufgebracht gewesen wäre. Vielleicht hatte ich auch Angst, daß sie mich ebenfalls verließ, wenn sie ein eigenes Baby bekam.
    Auch ging ich weiterhin auf Reisen, weil ich zu Hause ständig gedankenversunken zwischen Windeln herumlief, die man zum Trocknen aufgehängt hatte. Außerdem war meine Frau froh, wenn ich auf Reisen war, denn dann hatte sie mehr Platz im Haus.
    Im Norddorf entdeckte ich etwas ausgesprochen Bedeutendes. Es handelte sich um einen sechs Jahre alten Jungen,

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