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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gründen, die die meisten Männer verstanden, die meisten Frauen aber nicht, war eine unberührte Frau von achtunddreißig Jahren nicht annähernd so attraktiv wie eine neunzehnjährige. Aber ich hatte sie geliebt und liebte sie noch immer – Tendenz fallend. Wäre es damals anders gelaufen…
    Wo mochte Schloß Roogna am ehesten stehen? Nun gut, wenn niemand etwas darüber wußte, entzog es sich wahrscheinlich den Blicken aus der Luft und war vom Land her unzugänglich. Wenn Peggy und ich über dem Südlichen Xanth kreuzten, würden wir entweder auf das Schloß selbst stoßen oder zumindest dabei eine Gegend entdecken, in die wir nicht eindringen konnten. So mußte es geschehen sein, als ich damals Xanth durchforschte. Wahrscheinlich hatte ich ein Gebiet ausgelassen, ohne es zu bemerken. Jenen Ort galt es nun genauer in Augenschein zu nehmen.
    Wir machten uns wieder auf den Weg. Peggy genoß es sichtlich, denn sie lebte nur fürs Fliegen. Ich dagegen empfand es weniger erfreulich, zumal mein Hintern von der langen Reise schon wund und mir ein Großteil der abgesuchten Gebiete bereits vertraut war.
    Peggy wechselte die Flugrichtung. Normalerweise hätte ich davon nichts bemerkt, da ich ihrem Urteilsvermögen traute, aber meine jüngste Erfahrung mit dem… dem… Etwas oder Anderen hatte gerade meinen Sinn für die unmerklichen Dinge geweckt und meine Aufmerksamkeit geschärft. Wieso war sie abgedreht, obwohl unser eigentlicher Weg geradeaus weiterführte? Weder Sturmwolken noch gefährliche Gebirgszüge waren auszumachen, und es flog auch kein Drache über uns.
    Einen Augenblick dachte ich daran, sie aufzufordern, wieder die alte Richtung einzuschlagen und geradeaus zu fliegen. Doch ich wollte nicht mit ihr streiten, schließlich gab es vor uns auch nichts Bemerkenswertes.
    Der alte Nörgler in mir schlug Alarm und warnte mich. Ich war doch sonst an allem interessiert! Wie konnte ich jetzt irgendein unbekanntes Ding belanglos finden? Mein Talent war die Neugier. Das paßte einfach nicht zusammen.
    »Peggy, flieg mal über diesen langweiligen Urwald da unten links«, forderte ich sie beiläufig auf. Sie drehte sich mit einem Pferdeseufzen und nahm die Richtung dorthin auf, fiel aber von dem neu eingeschlagenen Kurs unversehens wieder ab.
    Kein Zweifel: hier wirkte ein Abwehrzauber, genauso wie der Vergessensbann über der Spaltenschlucht (vgl. Notizbuch). Zwar erinnerte ich mich nicht an eine solche Schlucht, aber ich vertraute meiner Notiz. Ein Abwehrzauber übte eine ähnliche Wirkung aus: Reisende würden sich nicht an die Gegend erinnern können, weil sie diese nie betreten hatten.
    Abermals versuchte ich, Peggy dorthin zu lenken, doch sie begann zu schwitzen, und ihre Ohren legten sich nach hinten. Da wußte ich, daß es ihr äußerst unangenehm wurde. Sie hatte nicht meine reizbare Natur; sie war ein vergleichsweise unschuldiges Wesen der Wildnis, das sich aus Schwierigkeiten heraushielt, indem es alles Unangenehme vermied. Es wäre nicht sehr nett von mir gewesen, sie anzutreiben.
    »Geh runter. Ich werde allein weiterwandern«, beruhigte ich sie. »Falls ich nicht zurückkomme, kannst du deiner Wege gehen. Für all die Jahre deiner treuen Hilfe danke ich dir.«
    Sie warf mir einen verständnisvollen Blick zu, war aber nicht ganz einverstanden mit dem, was ich gesagt hatte. Dann segelte sie zur Erde hinunter und ließ mich absteigen. Schließlich legte sie ihre Schwingen zusammen und wartete. Ich schulterte meine Ausrüstung, die Peggy bisher getragen hatte. Die Vorstellung, zu Fuß in einen verhexten Urwald einzudringen, gefiel mir ganz und gar nicht. Doch hegte ich die Hoffnung, daß Drachen und andere Ungeheuer diesem Urwald ebenso aus dem Wege gingen. »Viel Spaß beim Grasen«, wünschte ich der Stute.
    Peggy sah mich noch einmal sinnend an, dann senkte sie den Kopf zum Gras, das hier am Rande des Urwalds üppig wuchs. Hier gab es reichlich zu fressen. Doch das war bestimmt nicht ihre Sorge. Sie war sich darüber im klaren, daß ich eine Dummheit beging, und fühlte sich schuldig, mich allein ziehen zu lassen. Aber sie wußte, daß ich diese harte Schule durchmachen mußte, um weiteres Wissen zu erlangen. Peggy war eine sehr fürsorgliche Stute.
    Ich wandte mich ab und drang in den Urwald ein. Ich kannte mein Ziel, weil ich mich danach richtete, wohin ich am ungernsten gehen wollte. Es war schon lange her, daß ich etwas getan hatte, was mir weniger behagte. Gerade deshalb mußte ich es aber tun.
    Meine

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