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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hörnern und dem langen peitschenden Schweif. Seine riesigen Fangzähne gaben seinem Gesicht einen immerwährend grimmigen Ausdruck.
    »Ich bin Professor Zwölferschlag«, stellte er sich vor. »Wir werden jetzt mit der Erforschung der Grundlagen zur Metamagie fortfahren. Was ist die grundlegende Definition dieses Konzepts?« Er blickte von einem zum anderen. »Beauregard!«
    Beauregard sprang auf und stotterte: »Ich, äh, nun ja, äh, ich bin mir über die Sache noch nicht ganz im klaren, Sir.« Er wirkte beschämt und verlegen.
    »Metria!«
    »Wen interessiert das schon?« fragte sie gelangweilt und zuckte mit den Schultern. »Ich jedenfalls bin hier nur Gasthörer.«
    Die gnadenlosen Augen des Professors fixierten nun meine Wenigkeit. »Humfrey!«
    »Ich, äh, bin davon überzeugt, daß es sich hierbei um etwas handelt, das praktisch Seite an Seite, also mit Magie einhergeht, beziehungsweise etwas, was dahinter steht, also sozusagen die Grundlage bildet«, brachte ich eifrig hervor, um ja nicht den Eindruck zu erwecken, ich hätte von der ganzen Sache nicht die leiseste Ahnung. »Vielleicht etwas in der Art…«
    »Schwachsinn!« röhrte der Professor und schnitt mir damit das Wort ab. Wieder ließ er seinen unbestechlichen Blick durch den Seminarraum schweifen. »Ihr tauben Nüsse kommt mit nichts als dickflüssigem Brei im Kopf hierher« – an dieser Stelle bedachte er ausdrücklich Beauregard, der hinter seiner Bank Deckung suchte, mit einem niederschmetternden Blick.
    »… oder mit schlechten Manieren.« Hierbei wandte er sich an Metria, die sich gerade ungerührt die Nägel manikürte. Und mit einem Seitenblick auf mich fügte er hinzu: »Na ja, wenn ihr es überlebt, lernt ihr vielleicht das eine oder andere über Magie.« Elektrisiert saß ich auf meinem Stuhl: ich hatte eine Ahnung eines Anflugs von Anerkennung gespürt!
    Gleichermaßen fasziniert wie schockiert, lauschten wir seinen Worten. Was für eine Kreatur!
    »Kurz gesagt, ist Metamagie die Zauberei, die wirkliche Macht besitzt oder, in ihren eigenen Worten definiert, die Magie an sich«, setzte der Professor seine Vorlesung fort und gab sich alle Mühe, unsere breiartigen Gehirne mit Wissen zu füllen. »Der einstige König des Menschenreiches in Xanth, König Roogna, benutzte lebendige Magie für seine Zwecke. Ein späterer Herrscher, König Ebnez, machte sich die Magie des Unbelebten für die gleichen Zwecke zunutze. Beides sind Beispiele für Metamagie. Eine Person, die die magischen Talente anderer nachahmen oder aber sie beeinflussen kann, frönt der Metamagie.« Der Professor fuhr in seinen Ausführungen fort. Am Ende fühlte ich mich wie gerädert. Er wußte mehr über Magie, als ich mir jemals hätte träumen lassen!
    Viele Stunden später und erschöpft von den anstrengenden Kursen des Tages, fanden wir – Metria, Beauregard und ich –, uns wieder in meiner Bude ein.
    »Welch ein Ungeheuer«, brach es ungehalten aus Beauregard hervor.
    »Welch ein Langweiler«, fügte Metria hinzu.
    »Welch ein Genie!« schloß ich.
    Die beiden sahen mich erstaunt an. »Jetzt verstehe ich, warum Professor Zwölferschlag solch einen Narren an dir gefressen hat«, sagte Beauregard.
    »Ich sehe nur, daß ich hier ständig von meiner Arbeit abgehalten werde«, seufzte Metria, während sie sich in einen Sessel fallen ließ.
    »Was für eine Arbeit?« fragte Beauregard unschuldig.
    Sie spreizte die Beine und gab ihm einen tiefen Einblick unter ihren Rock auf ihr Höschen. »Diese Hohlniete von ihrem Studium abzulenken.«
    Woher auch immer die Information stammte, Dämonen wären mit allen Wassern gewaschen und somit auch vollständig aufgeklärt. Auf Beauregard traf das offenbar nicht zu. Seine Brille beschlug rosig und nahm genau die Farbe von Metrias Unterhöschen an. Es gab eben kleine Unterschiede zwischen Dämonen! »Was?« fragte er lahm.
    »Holzkopf, Schlafmütze, Armleuchter, Weichei, Einfaltspinsel…«
    »Schlappschwanz?« hatte er schließlich begriffen.
    »Egal. Jedenfalls habe ich gewonnen, wenn er seinen Magister nicht schafft.« Sie legte die Beine wieder anmutig übereinander.
    Beauregards Brillengläser klärten sich. »Ich, äh, ich glaube, ich muß jetzt gehen«, murmelte er verlegen.
    »Die Toilette ist nebenan«, gab sie Auskunft. Die Tür in der Wand wurde erneut sichtbar.
    »Nein, äh, das will ich doch gar nicht«, stotterte er, nun vollkommen verwirrt. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich wollte.« »Ha, ha, ha«,

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