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Höllenbote Angela

Höllenbote Angela

Titel: Höllenbote Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand da und konnte nichts tun. Die Mündung der Waffe berührte meinen Hals. Hätte der Vermummte seinen Zeigefinger nur um eine Idee nach hinten bewegt, wäre mein Kopf in Fetzen davongeflogen. Das wußte er, das wußte ich, und deshalb gab ich ihm keine Veranlassung, abzudrücken.
    Er funkelte mich an. Der erste Schock hatte sich bei mir gelegt, und ich holte auch wieder normal Luft. Nicht durch den Mund, sondern durch die Nase.
    »Okay, du hast gewonnen«, sagte ich. »Dann kannst du mir auch sagen, wer du bist?«
    »Jemand, der es gut mit dir meint«, hörte ich ihn antworten. »Sogar sehr gut.«
    »Ach ja?«
    »Klar, sonst wärst du tot. Wir haben alles geregelt. Wir haben das Spiel begonnen und führen es auch bis zum Ende durch. Das ist alles, und wir sind so etwas durchaus gewohnt.«
    »NSA?«
    »Kann sein.«
    »Ich denke schon. Ihr wollt eure Killerin zurückhaben und sie zum zweitenmal exekutieren, nicht?«
    »Das weiß ich nicht so genau. Zumindest sind wir daran interessiert, gewisse Rätsel aufzulösen. Man hat uns Schaden zugefügt, und das können wir nicht hinnehmen.«
    »Sie ist nicht hier, verstehst du? Sie war aber hier. Hast du schon in den Nebenraum geschaut?«
    »Flüchtig.«
    »Was ist dir aufgefallen?«
    »Im Krieg gibt es immer Opfer. Wir leben nun mal im Krieg, Sinclair.«
    »Sehr schön. Man muß nur daran glauben.« Ich lächelte kantig. »Aber freut euch nicht zu früh. Auch ein Verein wie die NSA kann sich mal eine Laus in den Pelz setzen.«
    »Stimmt. Nur sind wir Menschen, die diese Läuse dann zerknacken. Damit ist für mich das Thema erledigt.«
    Das war es für mich nicht. Ich ließ ihm zwar etwas Zeit und fragte dann: »Glaubst du an Vampire?«
    »Hä? Was soll das denn?«
    »Glaubst du daran?«
    »Ja, wie an den Osterhasen.«
    »Es gibt sie.«
    »Habe ich schon im Kino gesehen.«
    »Angela gehört auch dazu.«
    In den Augen funkelte Wut. »Ich habe dir gesagt, daß du dein Maul halten sollst, Sinclair. Okay, du hast es nicht getan, und ich will mir dein Gelabere nicht anhören. Bei dir ist jetzt Schweigen angesagt.« Er trat zurück, damit er die Waffe anheben konnte, und genau darauf hatte ich gewartet.
    Von unten her rasten meine Hände so schnell in die Höhe, daß der Maskierte zu keiner Abwehrbewegung mehr kam. Die Waffe flog hoch, als wollte sie in die Decke rammen. Der Maskierte selbst verfolgte ihren Weg mit den Augen, von mir war er abgelenkt, und sein Kinn lag wunderbar frei vor mir.
    Ich schlug nicht mit der Faust zu. Ich erwischte ihn mit dem rechten Ellbogen. Ein dumpfer Schrei erklang, als sein Kopf zurückflog, als wollte er sich vom Körper lösen. Der Maskierte selbst taumelte mit weichen Bewegungen nach hinten. Die MPi war ihm aus der Hand gerutscht, noch gegen seinen Kopf geprallt und von dort zu Boden gefallen. Zum Glück ging sie nicht von allein los.
    Ich setzte nach. Aus Erfahrung wußte ich, daß Agenten dieser Preisklasse hart im Nehmen waren, und auch der Maskierte vor mir versuchte, sich wieder zu fangen.
    Die Wand gab ihm eine Stütze. Aber er schwankte. Ich hörte unter dem Stoff sein Keuchen und holte noch einmal aus, um ihn ins Reich der Träume zu schicken.
    Diesmal fegte ihn der Treffer von den Beinen, und er rollte bis an die Tür des Anbaus heran, wo er liegenblieb. Ich riß ihm die Strickmütze ab, durchsuchte ihn nach weiteren Waffen, fand aber keine. Weder eine Pistole noch ein Messer.
    Der Kerl war vorerst ausgeknockt. Er lag auf der Seite und stöhnte vor sich hin. Seine Maschinenpistole nahm ich an mich, überlegte es mir dann anders, entlud sie und schleuderte die Waffe in den Anbau hinein zu den Toten.
    Dann kümmerte ich mich um den Knaben, dessen glasiger Blick mir klarmachte, daß er noch immer nicht voll da war. Ich schätzte ihn auf Ende Zwanzig. Er wirkte durchtrainiert, hatte einen breiten Kopf und blondes kurzes Haar. Aus Sicherheitsgründen legte ich ihm Handschellen an.
    Das Klicken schien ihn wieder zurück in die Gegenwart zu bringen. Er begrüßte mich mit einem Fluch und zerrte an seinen auf dem Rücken gefesselten Händen.
    »Die kriegst du nicht auf!«
    Er stoppte seine Versuche und starrte mich an. »Und jetzt? Was ist jetzt? Was hast du vor?«
    »Ich stelle hier die Fragen.«
    »Okay.«
    »Bist du allein gekommen?«
    Er grinste bissig. »Was denkst du denn?«
    »Daß noch einige Typen bei dir gewesen sind.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Und wenn sie dich finden, schneiden sie dir deine Ohren vom Kopf.«
    »Klar,

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