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Höllenbote Angela

Höllenbote Angela

Titel: Höllenbote Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekannt, daß Personen, die von einem Vampir angefallen wurden, ebenfalls zu Blutsaugern werden. Wissen Sie das?«
    »Das gibt es im Film und in Horrorgeschichten.«
    »Klar. Dort auch. Aber leider nicht nur. In der Wirklichkeit haben wir oft genug damit zu tun gehabt. Und jetzt raten Sie mal, weshalb man uns eingeschaltet hat, um die Sarti zu finden? Wenn alles normal gewesen wäre, hätte es für die NSA kein Problem gegeben. Leider ist es nicht normal. Es gibt Ärger mit der Sarti, denn sie ist nicht so leicht zu töten wie ein normaler Mensch.«
    Cramer hob die Schultern. »Ich weiß davon nichts.«
    »Aber Sie wissen sicherlich, wo die Sarti hingeschafft werden sollte. Wo wollte man sie umbringen? In einem eurer konspirativen Quartiere oder wo?«
    Der Agent schwieg. Er sperrte sich gegen eine Aussage, das sahen wir auch an seiner Haltung.
    Abe Douglas mischte sich ein. »Wenn du nicht redest, ist alles verloren!« flüsterte er. »Wir haben vorhin vom Chaos gesprochen, und das kann dich sehr schnell ereilen.«
    »Sie sind nicht nach London hinein.«
    »Wo dann?«
    »In der Nähe.«
    »Ach, wie schön«, sagte Douglas sarkastisch. »Es gibt hier eine alte Ruine. Ein einsamer Platz. Ziemlich dicht bei einem der Seen.«
    »Aber nicht Windsor – oder?« fragte Abe. »Nein, natürlich nicht.«
    »Kennst du den Weg?« Cramer nickte.
    Abe Douglas stieß ihn an. »Dann wirst du mit uns fahren und uns führen, Cramer. Und bete, falls du es noch kannst, daß wir nicht zu spät kommen…«
    ***
    Der Van hätte auch sechs Personen aufnehmen können, aber es waren nur vier, und so gab es Platz genug. Drei Männer und eine Frau. Die Männer hatten es nicht mehr für nötig gehalten, sich auch weiterhin zu maskieren. Die Mützen hatten sie von den Köpfen gerissen, so konnte Angela sie sehen, wie sie normal aussahen.
    Männer mit starren Gesichtern und harten Augen. Bewaffnete, die in ihrem Job über Leichen gingen.
    Nur einer saß vorne, der Fahrer. Die anderen beiden verteilten sich im Rückraum. Angela hockte allein auf der Sitzbank. Die Bewacher saßen ihr gegenüber und bedrohten sie mit ihren Waffen, deren Mündungen immer auf sie gerichtet waren.
    Die Sarti lächelte. Hin und wieder huschte dieses Zucken um ihre Mundwinkel. Das gefiel ihren Bewachern nicht, und sie wurde gefragt, warum sie einen derartigen Spaß hatte.
    »Ich freue mich.«
    »Auf den Tod?«
    »Nein, auf ein Leben, das immer währt.«
    Beide Agenten kamen mit dieser Antwort nicht zurecht. Sie waren mehr Killer als Philosophen. Der ihr gegenüber sitzende Agent fragt: »Willst du uns verarschen?«
    »Uberhaupt nicht. Ich freue mich auf ein Leben, das immer währt. Da wiederhole ich mich gern.«
    »Wie schön für dich.« Der Sprecher schaute sie an. Er sah eine hübsche Frau, die zwar etwas angeschlagen wirkte, aber ihre Energie nicht verloren hatte.
    Die Unsicherheit der Männer gab Angela eine gewisse Sicherheit. »Man hat euch nicht über mich informiert – oder?«
    »Doch. Du bist eine Verräterin. Und Verräter können wir bei uns nicht brauchen.«
    »Ich sehe das anders.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Was wißt ihr noch?«
    »Daß du verdammt gefährlich bist und wir dich an einem Ort umlegen sollen, wo man dich so leicht nicht findet. Dabei ist es ganz einfach. Wir werden deine Leiche in einen Brunnenschacht werfen. Da wirst du dann verrotten.«
    Angela Sarti nickte so gelassen, als hätte man ihr soeben den Weg zu einem bestimmten Ziel erklärt. Dann fragte sie: »Hat man euch eigentlich gesagt, daß ich schon tot war?«
    »Hä – wie?«
    »Ja, ich war schon tot.«
    Beide lachten, aber es hörte sich nicht lustig an. »Wie kannst du nur so einen Mist erzählen?«
    »Es stimmt.«
    »So siehst du auch aus«, sagte der zweite Mann, ein gedrungen wirkender Typ mit bösen Augen. »Ich habe das ewige Leben.«
    Der Gedrungene schaute seinen Freund an. »Was meinst du, Edgar, sollen wir es ausprobieren?«
    »Nicht hier. Wir warten noch einige Minuten. Weit kann es ja nicht mehr sein.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Die Sarti schwieg. Sie senkte den Kopf und schaute auf ihre zusammengefalteten Hände, die sie in ihren Schoß gelegt hatte. Sie sah aus wie jemand, der sich seine bestimmten Gedanken macht, sie aber nicht aussprechen will.
    Der Wagen hatte die normale Straße verlassen. Die Reiten rollten nicht mehr über glatten Asphalt hinweg, sondern über einen schlechten Weg mit kleinen Schlaglöchern und Buckeln, so daß der Van oft ins Schaukeln

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