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Höllenbote Angela

Höllenbote Angela

Titel: Höllenbote Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erinnerst dich?«
    »Klar.«
    »Wir alle haben geatmet. Auch du, Angela.«
    »Bist du dir sicher?« erkundigte sie sich spöttisch.
    »Du mußt einfach geatmet haben, auch wenn dein Atem nicht kondensierte…«
    »Denk mal anders, Edgar. Ganz anders. Ich habe dir doch gesagt, daß ich schon gestorben bin.«
    »Unsinn, das ist…«
    »Kein Unsinn!« sprach sie hart in seinen Satz hinein und öffnete zugleich ihren Mund.
    Es war zwar düster, aber nicht dunkel. Der Killer stand nahe genug, um ihren Mund sehen zu können. Er glaubte, sich in einem Traum zu befinden, denn die Frau grinste ihn so scharf an, daß ihre Zähne freilagen. Die unteren und auch die oberen.
    Aber aus den oberen schauten die beiden spitzen Hauer hervor, wie sie für einen Menschen nicht üblich waren, wohl aber für einen verdammten Vampir.
    In seiner Denkweise änderte sich etwas. Der Agent, der noch vor einigen Stunden über ein derartiges Bild gelacht hätte, spürte plötzlich, wie ihn das Grauen erfaßte. Als wäre unsichtbares Wasser an ihn herangekommen, das jetzt über seinen Körper floß und eine kalte zweite Haut hinterließ.
    Das war echt, das war kein Scherz!
    Er holte tief Luft. »Du… du… bist…«
    »Ja, Edgar, ich bin es. Ich bin schon tot, aber ich lebe trotzdem. Hast du dir schon einmal über den Begriff untot Gedanken gemacht?«
    Der abgebrühte Agent und Killer schüttelte den Kopf. Er wollte etwas sagen, aber seine Stimme versagte plötzlich. Er tat auch nichts, als Angela einen Schritt auf ihn zukam. Er sah nur das Gesicht und die beiden langen Zähne.
    So bekam er auch nicht mit, daß Angela Sarti ihre rechte Hand senkte. Sie wollte die richtige Höhe haben, um anzugreifen.
    Sie stieß zu.
    Es ging so schnell, daß Edgar nicht reagierte. Er konnte nur fühlen. Und was er fühlte, war furchtbar. Ein Flammenschwert schien seinen Körper in Höhe des Magens durchbohrt zu haben. Dicht über der Gürtelschnalle hatte die Blutsaugerin ihm ihre Waffe in den Leib gestoßen. Und sie blieb vor ihm stehen, wie ein Denkmal, ihn anstarrend, den Blick nur auf sein Gesicht gerichtet, wobei sie das Ende der Waffe noch festhielt. Edgar tat nichts. Er glotzte. Aber in seinem Gesicht veränderte sich etwas.
    Es blieb nicht mehr normal starr. Auch die Farbe veränderte sich. Es bleichte ein, und in seinen Augen schimmerte plötzlich Tränenwasser. Dann öffnete er den Mund, stöhnte leise, und mit diesem Stöhnen sickerte ein dünner Blutfaden aus dem Mund hervor.
    Angela lachte so leise, daß nur Edgar und sie dieses Lachen hörten, die anderen nicht.
    »Ich habe gewonnen, Edgar…« Sie trat einen Schritt zurück. Dabei zog sie langsam, sehr langsam die Waffe aus dem Körper des Agenten, der nun seinen letzten unnatürlichen Halt verloren hatte.
    Er blieb noch stehen. So verdeckte sein Körper Angela. Die anderen beiden hatten nicht genau mitbekommen, was da passiert war. Erst als Edgar schwankte und Angela bis an den Rand des Brunnens zurücktrat, merkten sie, daß etwas nicht stimmte.
    Zuerst verlor der Agent sein Gleichgewicht. Danach die Waffe. Aber er drückte, wie in einem letzten Reflex noch ab, und die Kugeln wühlten den Boden auf. Dann verstummten die Schüsse schlagartig, denn der fallende Mann hatte die Mündung in den weichen Boden gerammt. Er blieb liegen. Aus der Wunde in der Körpermitte quoll das Blut wie eine dunkle Sirupmasse hervor.
    Angela stand am Brunnenrand. Sie schaute über den toten Edgar hinweg zu den beiden anderen. Sie lachte sogar. »Wolltet ihr mich nicht töten?« höhnte sie. Die beiden tauschten einen kurzen Blick. Dann schössen sie!
    ***
    Zu unserem und auch zu seinem Glück hatte Cramer sich entschlossen, mit uns zusammenzuarbeiten. Er zeigte sich kooperativ, so daß wir nicht lange nach dem richtigen Weg zu suchen brauchten.
    Er führte uns in die Karpaten, wie man so schön sagt. Der Boden verlor seine Glätte, und wir fuhren von nun an über einen holprigen Feldweg. Rechts und links bauten sich kleine Waldstücke auf, die aber schnell wieder verschwanden. Ich mußte das Lenkrad schon sehr hart festhalten, damit es mir nicht aus den Händen glitt. Wir hatten abgemacht, nicht zu dicht an das Ziel heranzufahren; den Rest der Strecke wollten wir zu Fuß gehen.
    Die Zeit brannte uns unter den Nägeln. Es war einfach das Gefühl, nicht rechtzeitig genug zu kommen, das uns so mitnahm. Ich fluchte innerlich über die verlorene Zeit. Nur war es nicht zu ändern. Ohne Licht konnten wir auch nicht fahren,

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