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Höllenengel

Höllenengel

Titel: Höllenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thrainn Bertelsson
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dir aus?«
    »Alles wie immer.«
    »Wie geht es voran?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Randver und
seufzte.
    »Man fühlt sich manchmal, als wäre man bei einem
Computerspiel in einem Level stecken geblieben und das Spiel
würde nie aufgehen. Dann passiert etwas und schwupps ist man
im nächsten Level gelandet.«
    »Computerspiel?«, fragte Randver. »Spielst du
Computerspiele?«
    »Manchmal«, sagte Víkingur. »Einige sind
richtig genial.«
    »Ich lege Patiencen«, sagte Randver.
    »Ja.«
    »Am Computer.«
    »Ja.«
    »Es ist aber nicht dasselbe Gefühl, wie wenn man
Patiencen mit echten Karten legt.«
    »Nein.«
    »Und Schach? Hast du Schachspielen
ausprobiert?«
    »Meinst du Computerschach?«
    »Ja.«
    »Nein.«
    Nur Ja und Nein. Was für eine Art Gespräch war das
eigentlich? Randver beschloss, das Risiko einzugehen und
herauszufinden, ob er Víkingur aus der Reserve locken
konnte.
    »Guðrún Sólveig ist der Meinung, dass es
eventuell eine Geheimgesellschaft im Internet ist, die hinter dem
Ganzen steht. Sie ist auf irgendeine Website gestoßen, die
>Wohlverdiente Strafe< heißt.«
    »Aha«, sagte Víkingur, als wäre er mit den
Gedanken woanders und hätte nicht gehört, was Randver
gesagt hatte.
    »Sie hat dir die Website per E-Mail
geschickt.«
    »Mir?«
    »Ja.«
    »Wozu?«
    »Ich würde mich freuen, wenn du sie dir anschaust und
mir sagen würdest, was du davon hältst.«
    »Ja«, sagte Víkingur zögernd. »Ich
mache zurzeit nicht viel am Computer.«
    Er stand dennoch auf und ging zu seinem Rechner.
    »Und dann kam Terje heute zu mir.«
    »Ja?«
    »Er hat sich da reinverbissen, dass Magnús keinen
Selbstmord begangen hat.«
    Víkingur schaute vom Computer auf. Die Website
»wohlverdientestrafe.com« schien von jemandem gemacht
worden zu sein, der begrenzte Computerkenntnisse und noch
begrenztere Isländischkenntnisse hatte.
    Das Netz ist ein Versammlungsort für alle Sonderlinge,
Scharlatane, Schaumschläger und Neurotiker der
Welt.
    »Na ja«, sagte er. »Terje ist nicht so
verkehrt.«
    »Er behauptet, der Junge sei erwürgt und dann mit dem
Gürtel aufgehängt worden.«
    »Warum glaubt er das?«
    »Er sagt, dass es fast ausgeschlossen ist, Selbstmord zu
begehen, indem man sich an einer Türklinke in einhundertzehn
Zentimetern Höhe über dem Boden
erhängt.«
    »Das stimmt nicht. Es gibt Beispiele dafür, dass
Menschen sich an Leitungen von Zentralheizungen erhängt haben,
die noch niedriger sind.«
    »Ja«, sagte Randver. »Ich habe ihm auch gesagt,
dass das völliger Blödsinn ist.«
    »Warum hast du das gesagt?« Víkingur schaute
Randver fragend an.
    »Ach, du weißt, wie er ist, der Terje. Hat immer neue
Einfälle.«
    »Nun, das ist seine größte
Stärke.«
    »Das stimmt vielleicht, aber er kann auch sehr ermüdend
sein mit seinen Geistesblitzen.«
    »Was wichtig ist, ist die Idee selbst. Die muss man
beurteilen, ohne sich davon stören zu lassen, von wem sie
stammt.«
    »Das sehe ich ganz genauso«, sagte Randver. »Ich
fand die These nur recht weit hergeholt.«
    »Welche These?«, fragte Víkingur. »Dass
Magnús keinen Selbstmord begangen hat? Was findest du an der
Vermutung weit hergeholt?«
    »Also, das mit dem Selbstmord war nicht alles. Er hatte noch
weitere Theorien.«
    »Welche denn?«
    »Terje behauptet, dass alle Morde, die wir untersucht haben,
miteinander in Verbindung stehen. Er ist der Meinung, dass
Magnús an dem Mord an Sæli in Holland beteiligt war
und auch bei dem Brand im Amphetaminlabor in Estland mitgemacht
hat.«
             
    »Terje hat schon verrücktere Vermutungen als diese
angestellt«, sagte Víkingur. »Um ehrlich zu
sein, habe ich mir auch überlegt, ob Magnús der
zentrale Punkt in diesem Fall gewesen sein könnte. Terje muss
doch irgendwelche Anhaltspunkte haben. Er wird wohl kaum einfach
ins Blaue geraten haben.« »Er sagt, Magnús sei
zum passenden Zeitpunkt im Ausland gewesen«, antwortete
Randver. »Das allein heißt noch nicht viel, aber er hat
einen Mann ausfindig gemacht, von dem er sagt, dass er mit
Magnús unterwegs war.«
    »Was ist das für ein Mann? Jemand, den wir
kennen?«
    »Nein. Ich habe seinen Namen noch nie gehört. Karl
Viktor Ágústsson. Hast du schon mal von ihm
gehört?«
    Víkingur dachte nach.
    »Karl Viktor Ágústsson. Irgendetwas sagt mir
der Name. Ja, von da unten. Es wird aber kaum derselbe Mann
sein.«
    »In Rangárvellir. Aus Steinkross.«
    »Das ist unfassbar«, sagte Víkingur. »Du
weißt, dass ich aus der Gegend

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