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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Vaters?«
    »Ja.«
    Erleichterung erhellte die Züge des alten Mannes. Er lehnte sich zurück und trommelte nachdenklich mit den Fingern auf einem Knie. »Ich wusste, dass irgendetwas los ist, aber ich konnte es nicht klar erkennen. Simon lag an dem Abend im Tabernakel im Sterben, da war ich mir sicher, aber am nächsten Tag war er wieder auf dem Weg zur Besserung. Ich hatte mich schon gefragt, wer da seine Hand im Spiel hatte.« Er beugte sich wieder zu ihr vor. »Was verlangt der Himmel von dir?«
    Das wird er mir nie glauben . »Ich soll den Weltuntergang verhindern.« Sie rechnete damit, dass er sie eine Lügnerin nennen und sie sitzenlassen würde, damit sie zusah, wie sie allein mit den Jägern klarkam.
    Stattdessen seufzte der Meister tief.
    »Sie glauben mir?«, fragte sie.
    »Natürlich. Du weißt es vielleicht nicht, aber deine Lügen sind keinen Pfifferling wert. Außerdem ergibt jetzt alles Sinn.«
    »Für mich nicht«, murmelte Riley.
    »Sonst noch irgendetwas, das ich wissen sollte?«
    Riley brachte ihn auf den neusten Stand ihrer Nachforschungen zum Weihwasser und berichtete, was sie letzte Nacht getrieben hatte. »Mein Freund Peter hat alle Fotos und Videos. Ich kann Ihnen seine Nummer geben.«
    Stewart zog sein Handy heraus und speicherte die Nummer ein, die sie ihm diktierte. Dann lehnte er sich zurück, starrte eine Weile an die schlichte weiße Decke und ordnete seine Gedanken. Sie hütete sich, ihn dabei zu stören, obwohl die Anspannung ihre Eingeweide in das reinste Knotengewirr verwandelte.
    Schließlich beugte er sich wieder dicht zu ihr vor. »Erzähl ihnen alles, außer, dass du mit dem gefallenen Engel geschlafen hast.«
    »Auch das mit Luzifer?«, fragte sie überrascht.
    »Aye.«
    »Sie werden mir Fragen über Ori stellen. Sie werden wissen wollen, was zwischen uns passiert ist. Ich kann unmöglich darüber reden.«
    »Ich glaube, sie werden keine Fragen stellen. Vertrau den Instinkten eines alten Schotten«, erwiderte Stewart.
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun.«
    Der Meister grinste schief. »Ich auch, mein Kind, das hoffe ich auch.«

8.
    Kapitel
    Man ließ sie weitere dreißig Minuten warten, als wollte man sie dafür bestrafen, dass sie sich dem Befehl des Priesters widersetzt und sich nicht sofort hatte befragen lassen. Wenn Stewart ihr nicht beigestanden hätte, wäre Riley völlig durchgedreht. Um die Zeit totzuschlagen und sie von ihren Sorgen abzulenken, erzählte der Meister ihr Anekdoten über seine Kindheit in Schottland.
    »Mit zehn habe ich angefangen, Dämonen zu fangen«, erklärte er. »Meinen ersten Solo-Einsatz hatte ich in der Bäckerei meines Heimatortes.«
    »Es hat perfekt geklappt, oder?«, fragte sie. Bei anderen klappt es immer perfekt .
    » Nay , Kind, der Dämon hat den Laden auseinandergenommen. Ich stolperte zur Vordertür raus, das winzige Biest in der Hand, über und über bedeckt mit Mehl und Brotteig. Mein armer Vater war entsetzt.«
    Riley lachte, als sie sich die Szene ausmalte. »Mein erster Einsatz ist immerhin besser gelaufen.«
    Die Tür wurde geöffnet, und ein Jäger winkte sie heraus.
    »Es wird Zeit«, sagte der Meister sanft.
    Wie viele Menschen hatten diese Worte im Laufe der Jahrhunderte gehört? Wie viele von ihnen hatten der sicheren Gewissheit ins Auge geblickt, dass ihre Fehler sie alles kosten konnten, was sie hatten?
    Riley warf Stewart einen ängstlichen Blick zu. »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich habe solche Angst.«
    Er legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Du bist eine Blackthorne«, sagte er leise. »Sei stark, und du wirst deine Sache gut machen.«
    Er hatte genau das Richtige gesagt. Ihr Vater würde von ihr erwarten, dass sie Mut zeigte und sich dem, was vor ihr lag, offen stellte. Für ihn werde ich es schaffen .
    Als Stewart sich absichtlich gemächlich bewegte, passte sie sich auf dem Weg den Korridor hinunter seinem Tempo an. Zwei Jäger begleiteten sie. Der Raum, den sie betraten, wirkte eher wie ein Konferenzzimmer für Geschäftstreffen als wie ein Ort zum Schlafen. Drei Männer saßen an einem ovalen Konferenztisch – Hauptmann Salvatore, der bullige blonde Leutnant, der so gemein zu ihr gewesen war, und Vater Rosetti, der Repräsentant des Vatikans. Sein dunkles, silbriges Haar war kurzgeschoren.
    Riley nahm Platz, verschränkte die Hände im Schoß und gab sich Mühe, nicht wie ein Reh im Scheinwerfer eines herannahenden Lastwagens zu wirken. Stewart setzte sich links von ihr hin, zu ihrer

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