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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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die Hölle arbeitete.« Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie bekam nur mit Mühe Luft. Stewart spürte ihre Anspannung, schenkte ihr ein Glas Wasser ein und stellte es vor sie auf den Tisch. Riley murmelte einen Dank und nahm es mit zitternden Händen. Sie ließ sich Zeit, langsam zu trinken, so dass sie überlegen konnte, was sie als Nächstes sagen sollte.
    Ein falsches Wort, und es ist aus mit mir .
    Mit bebenden Händen stellte sie das Glas wieder ab. »Ich war mit Ori im Centennial Park, als jemand mich anrempelte. Ich fühlte mich ganz merkwürdig, und als Nächstes sah ich, dass Ori Flügel hat.« Sie schüttelte den Kopf, als sie daran dachte. »Damit war ziemlich klar, dass er seine Klamotten nicht bei Walmart kauft.«
    »Pardon?«, fragt Rosetti verwirrt.
    Der Priester hatte keinen Sinn für Humor. »Dass er für die Hölle arbeitet, habe ich erst später herausgefunden.«
    Amundson ergriff das Wort. »Sind die Fänger so ungebildet, dass sie einen gefallenen Engel nicht erkennen, wenn sie ihn sehen?«
    »Würden Sie einen erkennen?«, schoss sie zurück. »Er hat schließlich kein großes X auf der Stirn gehabt oder so.«
    »Es gibt Wege, herauszufinden, wem sie dienen«, erwiderte der Mann.
    »Nun, die hat mir nie jemand erklärt, und Gedanken lesen kann ich auch nicht«, erwiderte Riley. »Er war höflich und hat mich nicht wie ein Kind behandelt, wie sonst jeder Mensch auf diesem Planeten.«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Stewarts Mundwinkel. »Dämonenfänger lernen in ihrer Ausbildung nichts über die gefallenen Engel. Man ist bislang davon ausgegangen, dass sie niemals einem begegnen werden, bevor sie Meisterniveau erreicht haben. Offensichtlich ist es an der Zeit, diese Annahme zu revidieren.«
    Der Priester nickte ernst und richtete den Blick wieder auf Riley. »Wo befindet sich der Leichnam Ihres Vaters im Moment?«
    Unwissentlich hatte ihr Rosetti mit dem Zusatz »im Moment« ein Schlupfloch geboten. Ihr Dad konnte bei Mort oder irgendwo anders sein.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Haben Sie Ihre unsterbliche Seele der Hölle versprochen?«
    Obwohl er ihr mehr Angst machte als jeder andere von den Jägern, starrte sie Rosetti finster an. »Nein, ich habe meine Seele nicht preisgegeben«, sagte sie fest.
    Der Priester beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. »Sie sind das erste weibliche Mitglied in der Dämonenfängerzunft von Atlanta. Wie ich gehört habe, ist Ihre Ausbildung bisher recht turbulent verlaufen, um es diplomatisch auszudrücken.« Er machte eine theatralische Pause. »Vielleicht haben Sie sich darüber geärgert, wie die anderen Fänger Sie behandelt haben, und sahen eine Möglichkeit, sich zu rächen?«
    »Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen«, sagte sie misstrauisch.
    »Haben Sie die Dämonen in den Weihwasserschutzkreis im Tabernakel gelassen?«
    »Was?«, rief Riley. »Sie spinnen ja. Simon wäre in der Nacht beinahe gestorben.«
    »Ach ja, Mr Adler«, sagte der Priester und suchte in seinen Unterlagen, bis er eine Akte mit einem Bild von Simon und einer Menge klitzekleinen Gekrakels fand. Wie ein Erlebnisbericht. Der Priester blickte von dem Dokument zu ihr auf. »Wir haben mit ihm gesprochen. Er macht sich ernsthaft Sorgen, wem Ihre Loyalität gilt.«
    Das war noch eine Untertreibung.
    »Er war so besorgt, dass er Sie mit Weihwasser auf die Probe gestellt hat.«
    Stewart richtete seine Aufmerksamkeit auf sie. »Stimmt das?«
    Vielen Dank auch, Simon . »Er wollte sehen, ob mir Hörner wachsen. Er wirkte richtig sauer, als das nicht passierte.«
    »Er erzählte uns, dass Sie eine Dämonenkralle besitzen«, sagte der Priester. »Tragen Sie sie jetzt auch?«
    Riley schüttelte den Kopf, erleichtert, weil sie so klug gewesen war, sie abzunehmen. Wahrscheinlich hätten sie sie sofort vernichtet.
    »Warum besitzen Sie ein Symbol der Hölle? Fühlen Sie sich dadurch Ihrem Meister näher?«
    »Harper?« Dann dämmerte es ihr, wen der Priester meinte. »Sie meinen Luzifer? Ach, kommen Sie. Ich habe die Kralle behalten, weil das Viech mich beinahe umgebracht hätte. Ich habe Narben, die das beweisen.« Die ich Ihnen nicht zeigen werde .
    »Sie müssen es aus unserer Perspektive betrachten, Miss Blackthorne«, fuhr der Priester fort. »Sie stehen in engem Kontakt zu einem gefallenen Engel, und Sie tragen häufig ein Symbol der Hölle.« Er schwieg erneut. »Und Sie sind unversehrt aus dem Tabernakel gekommen.«
    »Unversehrt? Und was ist mit meinen

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