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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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zwischen den Jägern setzte ein, alles auf Italienisch. Obwohl sie nicht wusste, was sie sagten, merkte Riley, dass Salvatore sich für sie einsetzte. Amundson war, seinem Tonfall nach zu urteilen, auf jeden Fall nicht auf ihrer Seite. Zwischen den beiden saß der Kirchenmann. Wie würde Rosetti entscheiden?
    Schließlich endete der Streit.
    Vater Rosetti sagte auf Englisch zu ihr: »Ich neige dazu, dem Leutnant zuzustimmen, dass dies einer der Tricks der Hölle ist. Ich möchte allerdings in einer so bedeutsamen Angelegenheit auf gar keinen Fall einen Fehler machen. Ich muss Rom in dieser Angelegenheit konsultieren.«
    Rom? Was, wenn man ihr befahl, vor dem Papst zu erscheinen? Was, wenn der ihr nicht glaubte? Würde man sie bis in alle Ewigkeit in einen feuchten Kerker sperren?
    Riley fuhr fort, die Innenseiten ihrer Lippen zu malträtieren, während sie die neuen Beigaben auf ihren Handflächen musterte. Die Male verblassten nicht, wie sie gehofft hatte.
    Ich sehe aus wie eine Biker-Tussi. Das ist so gemein.
    Als die Jäger und der Priester den Raum verließen, stritten sie bereits wieder miteinander.
    Und jetzt? Würde man sie als Anwärterin für eine Heiligsprechung vorschlagen oder anfangen, Feuerholz zu schlagen wie für Jeanne d’Arc?
    »Gut gemacht«, sagte Stewart leise und hievte sich aus dem Sessel.
    Stirnrunzelnd blickte sie zum Meister auf. »Sie haben gewusst, dass das geschehen würde, oder?«, fragte sie und zeigte auf das Mal des Himmels.
    »Ich habe damit gerechnet. Das Risiko hat sich gelohnt.«
    »Nur weil es nicht Ihr Arsch ist, der auf dem Spiel steht«, schoss sie zurück, doch dann bereute sie ihre Worte. Sie hatte heute eine große Klappe, und Stewart war für sie da gewesen, als es darauf ankam. »Entschuldigung. Ich bin im Moment etwas durch den Wind.«
    »Was dein gutes Recht ist. Im schlimmsten Fall werden sie dich in Haft nehmen, bis sie das Gefühl haben, du seist nicht länger eine Bedrohung.«
    »Und wie lange wird das dauern?«, fragte sie zweifelnd.
    »So, wie du Ärger anziehst?«, sagte Stewart. »Sehr lange, fürchte ich.«
    Lebenslänglich im Vatikan unter Arrest. Dumm gelaufen .
    Ein unnahbarer Jäger setzte Beck an seinem Haus ab und fuhr davon, als sei nichts Besonderes geschehen. Für den Jäger vielleicht nicht, aber Beck konnte immer noch den Abdruck seines eigenen Körpers auf dem Rasen und die schwarzen Stiefelspuren auf der Treppe zur Vordertür erkennen. Jede Wette, dass alle Nachbarn ihn da draußen gesehen hatten, mit gefesselten Händen wie irgendein mieser Versager. Lange Zeit saß er auf der Veranda im Schaukelstuhl und schaukelte in schönster Rage vor und zurück. Er schob den Augenblick, in dem er endlich hineingehen musste, vor sich her, denn er wusste, dass er dann nur noch wütender werden würde.
    Wie konnten sie es wagen, in sein Haus einzudringen, selbst wenn Riley hier gewesen war? Seit wann hatten sie das Recht, zu tun, was sie wollten?
    Seit der Bürgermeister die Jäger gebeten hatte, nach Atlanta zu kommen.
    Beck war kurz davor, Justine anzurufen, um ihr zu sagen, dass er wieder ein freier Mann war, als er mitten in der Bewegung verharrte. Finster starrte er das Handy an und riss die hintere Abdeckung ab. Im Inneren schien nichts verändert worden zu sein, aber der Vatikan verfügte wahrscheinlich über die entsprechende Technik, um unbemerkt jedes Wort, das er sagte, mitschneiden zu können.
    Während er das Telefon wieder zusammensetzte, entschied er sich, nicht anzurufen. Als er die Spannung nicht länger ertragen konnte, schloss Beck die Tür auf und betrat das Haus. Das zersplitterte Glas lag immer noch auf dem Küchenfußboden. Die Sessel waren verschoben worden, der Tisch hatte sich einen anderen Platz gesucht. Jemand hatte seinen Vorratsschrank geöffnet und seine Fängerutensilien durchwühlt.
    Leise fluchend ging er von Zimmer zu Zimmer und verschaffte sich einen Überblick über den Schaden. Schubladen standen offen, und Gegenstände befanden sich nicht da, wo sie hingehörten. Jemand hatte sein Handbuch für Dämonenfänger auf den Boden geworfen. Er hob es auf, strich andächtig die zerknitterten Seiten glatt und fluchte noch ein bisschen mehr.
    Nichts davon wäre nötig gewesen, wenn sie nur nach einem ein Meter siebzig großen Mädchen gesucht hätten. Aber sie wollten sich mit ihm anlegen, wollten ihn wissen lassen, wie wenig sie von Dämonenfängern allgemein und ihm speziell hielten. Da Amundson die eigentliche Durchsuchung

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