Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
Schotte.
    »Einer der Nekromanten hat Paul heute Nachmittag mitgenommen«, erklärte Stewart. »Mort blieb nichts anderes übrig, als ihn gehen zu lassen.«
    »Welcher Nekro?«, fragte Beck kalt.
    »Ihr Hoher Lord Ozymandias. Du wirst ihm nicht nachstellen, Junge. Wenn du es versuchst, werfe ich dich persönlich aus der Zunft, vorausgesetzt, du bist dann noch am Leben. Verstanden?«
    Beck erkannte einen direkten Befehl, wenn er ihn hörte, auch wenn er sich darüber ärgerte.
    »Jawohl, Sir.« Eines Tages werde ich den Mistkerl erwischen . »Wie nimmt Riley es auf?«
    »Schlecht. Sie war dabei, als es passierte.«
    »O Gott. Soll ich zu ihr kommen?«
    »Nicht nötig. Sie ist früh ins Bett gegangen, und das ist der beste Ort für sie. Eine andere Sache – dieser Artikel in der Zeitung. Von jetzt an wirst du dich von Miss Armando fernhalten. Sie bringt nichts als Ärger.«
    Das kannst du laut sagen . »Schon passiert, Sir.«
    »Gut. Morgen Abend treffen wir uns mit der Gesellschaft der Totenbeschwörer. Du musst mit dabei sein.«
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte Beck, ballte und lockerte seine freie Hand.
    Kaum hatte der Meister aufgelegt, hämmerte Beck mit der Faust gegen die nächste Wand. Einmal für Justine. Einmal für Paul. Alles, was es bewirkte, war, dass seine Hand wehtat und die Wand eine Delle bekommen hatte.
    Bescheuert.
    Beck warf sich seine Reisetasche über die Schulter und ging zur Tür. Es war an der Zeit, dass er seinen Job machte, zumindest, bis sie ihm den wegnahmen.
    Ori blieb in der Morgendämmerung seltsam ruhig. Das machte Riley mehr Angst, als wenn er sie anschreien würde. Unfähig, nach einer unruhigen Nacht noch länger zu schlafen, schleppte sie sich nach unten in die Bibliothek und machte sich an die Hausaufgaben. Mathe, Geschichte und Gemeinschaftskunde kamen ihr völlig nutzlos vor, aber immerhin lenkte es sie von ihrem entführten Dad ab.
    Um neun scheuchte die Haushälterin sie von der Arbeit auf. Die Frau bestand darauf, ihr etwas zu essen zu machen. Riley hatte keinen Appetit, aber sie aß, so viel sie konnte, sonst hätte sich die Frau um ihre Gesundheit gesorgt. Nachdem sie geduscht hatte, kehrte sie in die Bibliothek zurück und machte sich wieder an die Arbeit. Als sie die grundlegenden Nachforschungen über Sartael und seine Rolle in der Hölle abgeschlossen hatte, entdeckte Riley ein Buch über die Geschichte des Dämonenfangs, geschrieben von einem von Stewarts Vorfahren im frühen neunzehnten Jahrhundert.
    Die Geschichte der Dämonen und ihrer Rolle in der Geschichte der Menschheit bot Stoff für eine lange, aber interessante Lektüre. Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Dämonen zum ersten Mal aufgetaucht waren, als Adam und Eva vor die Tür des Paradieses gesetzt wurden. Je weiter sich die Menschheit entwickelte, desto komplexer wurde auch die Höllenbrut. Als die Menschen Stadtstaaten gründeten, waren die Dämonen bei ihnen und nutzten jede Schwäche aus. Als die Technik sich weiterentwickelte, entwickelte sich auch die Höllenbrut weiter. Die Erfindung des Computers hatte das Auftauchen der Technik-Dämonen zur Folge und so weiter.
    Nach mehreren Stunden streckte Riley sich und sah auf die Uhr in ihrem Handy. Und erschrak.
    O Mist! Ich komme zu spät zur Schule!
    Eine Runde Nachsitzen war das Letzte, was sie brauchte.
    Ihre Lehrerin Mrs Haggerty hatte die Schüler bereits ins ehemalige Starbucks gerufen, das ihnen als Klassenzimmer diente. Riley eilte hinein und ließ ihren Rucksack neben den kleinen Tisch fallen, den sie als Schreibtisch benutzte. Die Lehrerin runzelte missbilligend die Stirn, aber die öffentliche Blamage und Nachsitzen blieben ihr erspart.
    Als Riley saß, atmete sie tief ein und inhalierte den Duft von frischgemahlenem Kaffee, der immer noch in der Luft hing. Natürlich gab es keinen Kaffee mehr, aber das Gebäude würde den Geruch für immer bewahren. Riley beschwerte sich nicht: Bei den ständigen Budgetkürzungen könnte sie auch gut wieder in diesem verwaisten Supermarkt landen.
    Peter saß rechts neben ihr. Mit den Lippen formte er Begrüßungsworte, und sie nickte als Antwort. Das Mädchen vor ihr, Brandy, war nicht gerade eine Freundin, aber sie war auch keine Feindin mehr. Nur jemand, der Riley tolerierte, so lange sie nützlich zu sein schien. Ihr langes braunes Haar fegte immer wieder über Rileys Tisch und ihr Schulheft. Es war zwar äußerst verlockend, etwas hineinzubinden und abzuwarten, ob es Brandy auffallen würde, aber

Weitere Kostenlose Bücher