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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bildschirm blickte, während er
das AUV per Computer steuerte. Man sah nichts als eine lange
graue Stahlbetonwand, die sich irgendwo im Dämmerlicht
verlor. »Mir kommt das, ehrlich gesagt, so vor, als ob da jemand
viel Lärm um nichts macht.«
»Kann ich nicht widersprechen«, sagte Gunn. »Aber wir
haben nun mal vom Weißen Haus den Auftrag erhalten, uns
Sungari von unten anzusehen.«
»Ist man dort etwa wirklich der Meinung, daß Qin Shang
illegale Einwanderer über geheime Tunnelanlagen von Bord
seiner Schiffe schmuggelt?«
»Irgendein hohes Tier in Washington nimmt das offenbar an.
Deswegen sind wir hier.«
»Soll ich uns aus der Kombüse einen Kaffee bringen lassen?«
fragte Stewart.
»Ich könnte eine Tasse gebrauchen.«
Kurz darauf stellte der Smutje das Tablett mit den Tassen und
der vollen Kaffeekanne vor ihnen ab. Drei Stunden später war
die Kanne leer, aber entdeckt hatten sie bislang nichts. Auf dem
Bildschirm waren immer nur die gleichen Stahlbetonmauern zu
sehen, die tief im Boden verankert waren und ein Abrutschen
des aufgeschütteten Erdreichs verhindern sollten. Es war schon
fast zwölf Uhr mittags, als Gunn sich zu Stewart umwandte.
»Damit hätten wir den westlichen Teil des Hafens durch«,
sagte er. Er klang müde und rieb sich die Augen, »Wird mit der
Zeit ganz schön anstrengend, wenn man sich stundenlang
Stahlbeton anschauen muß.«
»Haben Sie irgendwas entdeckt, was auf eine Tür oder einen
Tunnel hindeuten könnte?«
»Nicht das geringste.«
»Wenn wir uns ranhalten, können wir bis Einbruch der
Dunkelheit auch die andere Seite untersucht haben«, sagte
Stewart.
»Je früher wir damit fertig sind, desto besser.« Gunn gab
einen kurzen Befehl in den Computer ein, worauf der
Tauchroboter sofort die Ostseite des Hafens ansteuerte. Dann
lehnte er sich zurück und wartete ab.
»Und Sie wollen auch bestimmt kein Sandwich haben?«
fragte Stewart.
Gunn schüttelte den Kopf. »Ich ziehe das jetzt durch und
schlage mir dann beim Abendessen tüchtig den Bauch voll.«
Es dauerte nur zehn Minuten, bis der Tauchroboter auf der
anderen Seite des Hafens angelangt war. Gunn steuerte ihn zur
nördlichsten Stelle, programmierte ihn auf Südkurs und gab ihm
den Befehl, sämtliche Stahlbetonmauern abzusuchen. Das AUV
hatte kaum zweihundert Meter zurückgelegt, als das Telefon
neben ihm summte. »Können Sie bitte rangehen?« fragte er
Stewart.
Der Kapitän der Manne Denizen nahm ab, meldete sich und
gab den Hörer an Gunn weiter. »Es ist Dirk Pitt.«
»Pitt?« Gunn zog erstaunt die Augenbrauen hoch und wandte
sich vom Bildschirm ab. Er übernahm den Hörer. »Dirk?«
»Hallo, Rudi«, meldete sich die nur allzu bekannte Stimme.
»Ich rufe aus einem Flugzeug an, das sich gerade irgendwo über
der Wüste von Nevada befindet.«
»Wie ist die Erkundung der United States gelaufen?«
»Eine Zeitlang war's ein bißchen haarig. Aber Al und ich
haben keinerlei Öffnungen entdeckt. Rumpf und Kiel sind so
glatt wie ein Babypopo.«
»Ich glaube, uns geht's da nicht anders, es sei denn, wir finden
in den nächsten paar Stunden noch etwas.«
»Setzt du ein Tauchboot ein?« fragte Pitt.
»Nicht nötig« erwiderte Gunn. »Ein AUV tut's hier
genausogut.«
»Paß gut drauf auf, sonst kommen die Jungs von Qin Shangs
Unterwasserpatrouille und klauen es vor deiner Nase, Das sind
hinterlistige Kerle.«
Gunn zögerte einen Moment, bevor er antwortete. Er fragte
sich, was Pitt damit meinte. Er wollte gerade nachhaken, als Pitt
sich wieder vernehmen ließ, »Die fahren hier gerade das
Mittagessen auf, Rudi. Alles Weitere bereden wir, wenn wir in
Washington sind. Viel Glück und beste Grüße an Frank
Stewart.« Dann war die Leitung tot.
»Wie geht's Dirk?« fragte Stewart. »Ich hab' ihn das letzte
Mal gesehen, als wir ihn vor der peruanischen Küste aus dem
Wasser gefischt haben.«
»Eigensinnig wie eh und je. Er hat mir eine seltsame Warnung
zukommen lassen.«
»Eine Warnung?«
»Er hat gesagt, daß Qin Shangs Unterwasserpatrouille unser
AUV stehlen könnte«, antwortete Gunn, der sichtlich verdutzt
war.
»Was für eine Unterwasserpatrouille?« versetzte Stewart
spöttisch.
Gunn antwortete nicht. Plötzlich riß er die Augen auf und
deutete auf den Bildschirm, »Mein Gott, schau dir das an!«
Stewart schaute hin und erstarrte.
Ein Gesicht mit einer Taucherbrille füllte den Bildschirm aus.
Fassungslos sahen sie zu, wie der Taucher die Brille abnahm, so
dass man die Schlitzaugen und die

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