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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Paris«, sagte Gunn.
»Gegen das unterirdische Tunnelsystem von Washington sind
die Katakomben von Paris aber gar nichts«, sagte Laird. »Darf
ich den Herren etwas zu trinken anbieten?«
Sandecker schüttelte den Kopf. »Ich passe.«
»Nein, danke«, erwiderte Gunn. Er wandte sich an den
Admiral. »Haben Sie das gewußt, Sir?«
»Mr. Laird hat vergessen, daß ich schon einige Jahre in
Washington lebe und mich einigermaßen auskenne. Durch ein
paar dieser Tunnel bin ich gelegentlich schon gefahren. Hier
unten ist eine halbe Armee im Einsatz. Weil die Tunnel unter
dem Grundwasserspiegel verlaufen, müssen sie ständig gewartet
werden, damit keine Feuchtigkeit eindringt und der Schimmel
nicht das Mauerwerk zerfrißt. Man muß die Penner
rausscheuchen, die Drogendealer und das Diebesgesindel, das
hier unten seine Sore hortet, dazu die jungen Leute, die auf
dunkle Kammern und Gewölbe abfahren. Und natürlich die
Abenteuerlustigen, die Hobbyhöhlenforscher, die sich vor nichts
fürchten und aus purem Spaß die zahllosen Gänge und Stollen
erkunden wollen.«
»Wie will man sich die denn alle vom Hals halten?«
»Die Verbindungswege zwischen den wichtigen
Regierungsstellen werden von speziellen Sicherheitskräften über
Videokameras und Infrarotsensoren ständig überwacht«, erklärte
Laird. »Niemand kann in den sicherheitsrelevanten Bereich
eindringen.«
»Davon hatte ich keine Ahnung«, versetzte Gunn nach einer
Weile.
Sandecker lächelte versonnen. »Der Stabschef hat die
geheimen Fluchttunnel noch nicht erwähnt.«
Laird versuchte seine Überraschung zu überspielen, indem er
sich ein Gläschen Wodka eingoß. »Sie sind außerordentlich gut
informiert, Admiral.«
»Fluchttunnel?« fragte Gunn verständnislos.
»Darf ich?« fragte Sandecker beinahe entschuldigend.
Laird nickte und seufzte. »Staatsgeheimnisse sind hierzulande
anscheinend kurzlebig.«
»Es klingt wie die Vorlage zu einem Sciencefiction-Film«,
fuhr Sandecker fort. »Es war von Anfang an ein Trugschluß, daß
der Präsident, das Kabinett und das Oberkommando der
Streitkräfte im Falle eines Atomschlages per Hubschrauber
ausgeflogen und zu einem Luftwaffenstützpunkt oder einer
unterirdischen Einsatzzentrale in Sicherheit gebracht werden
könnten. Bei einem Überraschungsangriff durch ein nur wenige
hundert Meilen vor der Küste liegendes Unterseeboot würden
die von dort aus abgefeuerten Raketen innerhalb von zehn
Minuten auf die Stadt niedergehen. Nicht annähernd genug Zeit
für eine Notevakuierung.«
»Man mußte sich eine andere Möglichkeit einfallen lassen«,
ergänzte Laird.
»Und das hat man auch getan«, wandte Sandecker ein. »Man
hat unterirdische Fluchtwege angelegt, über die hochrangige
Regierungsmitglieder aus dem Weißen Haus, aber auch
Geheimmaterialien aus dem Pentagon mittels elektromagnetisch
betriebener Transportmittel zur Andrews Air Force Base
gebracht werden können. Dort wiederum steht unter einem
gebracht werden können. Dort wiederum steht unter einem

Bomber bereit, der innerhalb weniger Sekunden starten kann.«
»Freut mich, daß ich offenbar doch etwas mehr weiß als Sie«,
erwiderte Laird hintergründig.
»Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich etwas Falsches gesagt
habe.«
»Die Andrews Air Force Base, auf der regelmäßig Flugzeuge
mit hohen Regierungsvertretern und Militärs starten und landen,
ist zu bekannt«, sagte Laird, »Sie haben durchaus recht, was die
Bereitstellung einer zum fliegenden Kommandostand
umgebauten B-2 angeht. Aber die Maschine steht in einem
geheimen unterirdischen Stützpunkt in Maryland, südöstlich von
Washington.«
»Verzeihen Sie bitte«, sagte Gunn. »Ich will Ihre Aussage
keineswegs anzweifeln, aber es kommt mir doch allzu
phantastisch vor.«
Laird räusperte sich und wandte sich dann an Gunn, als wollte
er einen ahnungslosen Schuljungen belehren. »Die Bevölkerung
wäre fassungslos, wenn sie auch nur die leiseste Ahnung von
den Finten und Winkelzügen hätte, die in der Hauptstadt
vonstatten gehen. Alles im Auftrag der Regierung und zum
Wohle des Volkes. Ich weiß noch genau, wie verdutzt ich war,
als ich hierherkam. Eigentlich bin ich es immer noch.«
Der Bus wurde langsamer und hielt neben einem kurzen
Gang, der zu einer Stahltür führte, über der zwei Videokameras
angebracht waren. Die in das nackte Gemäuer eingelassenen
Neonröhren tauchten das enge Gelaß in ein kaltes gleißendes
Licht. Gunn blieb zunächst sitzen und ließ den Blick in

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