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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Prostituierte, in illegalen
Hinterhofbetrieben und anderen, von den Banden kontrollierten
Tätigkeiten. Wer bei guter körperlicher Verfassung ist - das gilt
normalerweise für die jüngeren Männer -, muß einen Vertrag
unterzeichnen, wonach er sich verpflichtet, die Kosten für das
Einschleusen mit Zins und Zinseszins zurückzuzahlen. Danach
teilt man ihnen eine Arbeit in einer Wäscherei, einem Restaurant
oder einem kleinen Industriebetrieb zu, wo sie vierzehn Stunden
am Tag schuften müssen, und das sieben Tage die Woche. Es
dauert sechs bis acht Jahre, bis ein illegaler Einwanderer seine
Schulden abgezahlt hat.«
»Nachdem sie die nötigen Papiere, die natürlich gefälscht
sind, erhalten haben, werden viele von ihnen echte
Amerikaner«, fuhr Monroe fort. »Solange in den Vereinigten
Staaten ein Bedarf an billigen Arbeitskräften besteht, werden
geschickte Schlepperorganisationen dies ausnutzen und
weiterhin massenhaft illegale Einwanderer einschleusen.«
»Es muß doch jede Menge Möglichkeiten geben, wie sich
dieser Zustrom unterbinden läßt«, sagte Sandecker, während er
zu einer silbernen Kanne auf einem neben ihm stehenden
Servierwagen griff und sich eine Tasse Kaffee eingoß.
»Wie, wenn nicht durch eine internationale Blockade des
chinesischen Festlands, kann man dem Einhalt gebieten?« fragte
Gunn.
»Die Antwort ist ganz einfach«, erwiderte Laird. »Wir können
es nicht, jedenfalls nicht nach den Bestimmungen des
Völkerrechts. Uns sind die Hände gebunden. Die betroffenen
Staaten, darunter auch die USA, können lediglich zur Kenntnis
nehmen, daß sich hier eine Gefahr für den Weltfrieden anbahnt,
und alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz ihrer Grenzen
treffen.«
»Zum Beispiel die Army und die Marineinfanterie an unseren
Küsten in Stellung bringen und sämtliche Eindringlinge
verjagen«, schlug Sandecker spöttisch vor.
Der Präsident warf ihm einen scharfen Blick zu. »Sie haben
anscheinend nicht verstanden, worum es hier geht, Admiral. Wir
haben es in diesem Fall mit einer friedlichen Invasion zu tun.
Ich kann nicht mit schwerem Geschütz gegen unbewaffnete
Männer, Frauen und Kinder vorgehen.«
Sandecker ließ nicht locker. »Aber was hindert Sie daran, Mr.
President, unsere Streitkräfte einzusetzen und die Grenzen
hermetisch abriegeln zu lassen? Vermutlich ließe sich dadurch
auch der Drogenimport in unser Land ein für alle Male
unterbinden.«
Der Präsident zuckte die Achseln. »Auf die Idee sind schon
schlauere Köpfe als ich gekommen.«
»Illegale Einwanderer abzufangen ist nicht die Aufgabe des
Pentagon«, sagte Laird bestimmt.
»Vielleicht habe ich ja etwas falsch verstanden. Aber ich war
immer der Meinung, daß unsere Streitkräfte den Auftrag haben,
die Vereinigten Staaten zu schützen und zu verteidigen. Ob
friedlich oder nicht, für mich handelt es sich hier um eine
Invasion. Ich wüßte nicht, was uns daran hindern sollte, die
Army und die Marineinfanterie einzusetzen und Mr. Monroe bei
der Überwachung der Grenzen zu helfen, wenn er zuwenig
Personal dafür hat. Warum unterstützt die Marine nicht Admiral
Fergusons überlastete Küstenwache, und warum zieht man die
Luftwaffe nicht zu Aufklärungsflügen heran?«
»Hier geht es um politische Überlegungen, auf die ich keinen
Einfluß habe«, sagte der Präsident, der jetzt zunehmend
ungehalten klang.
»Weil man zum Beispiel nicht mit einem strengen
Handelsembargo reagieren möchte? Weil die Chinesen unserer
Industrie und Landwirtschaft Jahr für Jahr Erzeugnisse im Wert
von zig Milliarden Dollar abkaufen?«
»Da Sie das Thema schon ansprechen, Admiral«, sagte Laird
nachdrücklich, »sollten Sie auch wissen, daß die Chinesen
mittlerweile den Japanern den Rang abgelaufen haben, was den
Ankauf von US-Staatsanleihen angeht. Wir sollten uns in unser
aller Interesse lieber nicht mit ihnen anlegen.«
Gunn sah, daß sein Chef vor Wut allmählich rot anlief,
während der Präsident zusehends blasser wurde. »Admiral
Sandecker hat sicherlich vollstes Verständnis für die schwierige
Lage, in der Sie sich befinden, Mr. President«, warf er ruhig ein.
»Aber ich glaube, uns beiden ist nicht recht klar, inwieweit die
NUMA hier Hilfestellung leisten kann.«
»Ich erkläre dir gern, welchen Beitrag du leisten kannst, Jim«,
sagte Ferguson zu seinem alten Freund.
»Ich bitte darum«, versetzte Sandecker unwirsch.
»Es ist kein Geheimnis, daß die Küstenwache, wie man so
schön sagt, strategisch

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