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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nichts«,
beruhigte ihn Kung Chong.
»Irgend etwas Verdächtiges am anderen Seeufer?«
»Unsere Außenkameras zeigen, daß sich zwischen den
Bäumen hinter der Hütte etwas bewegt. Aber im Inneren ist
nichts zu sehen. Keine Spur vom derzeitigen Bewohner.«
»Ich will, daß ein Stoßtrupp zu der Hütte geschickt wird. Ich
muß wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
»Es dauert aber eine Weile, bis ein Stoßtrupp aufgestellt ist«,
sagte Kung Chong.
»Schicken Sie unterdessen einen Mann rüber und lassen Sie
sein Auto stillegen, damit er sich nicht absetzen kann.«
»Wenn dabei irgend etwas schiefgeht, geraten wir dann nicht
mit den hiesigen Behörden in Konflikt?«
»Darum mache ich mir die geringsten Sorgen. Wenn mich
mein Gefühl nicht trügt, haben wir es hier mit einer Gefahr für
unseren Dienstherrn zu tun, der uns guten Lohn zahlt.«
»Soll er liquidiert werden?«
»Ich glaube, das ist die sicherste Lösung«, sagte Lo Han
nickend. »Aber seid vorsichtig. Keine weiteren Fehler. Es wäre
nicht klug, wenn wir uns Qin Shangs Zorn zuziehen würden.«
    »Mr. Pitt?« Julia Lees Flüstern war in der Dunkelheit kaum zu
hören.
»Ja.« Pitt hatte den Jet-Ski an einer kleinen Bucht neben der
Hütte zurückgelassen und sich Julia und ihren Schutzbefohlenen
vom Wald aus genähert. Schwerfällig ließ er sich auf einen
umgestürzten Baum sinken und zog seinen Trockentauchanzug
aus. »Wie steht's um die Leute.«
»Sie leben«, antwortete sie leise. Ihre Stimme klang leicht
heiser. »Aber gut geht es ihnen nicht. Sie sind naß bis auf die
Haut und völlig ausgefroren. Sie brauchen allesamt trockene
Kleidung und müssen dringend in medizinische Behandlung.«
Pitt strich vorsichtig über die Schußverletzung an seiner
Hüfte. »Ganz meine Meinung.«
»Warum lassen wir sie nicht in Ihre Hütte? Dort ist es warm,
und sie könnten etwas essen.«
Er schüttelte den Kopf. »Kein guter Vorschlag. Ich bin seit
zwei Tagen nicht mehr im Ort gewesen und habe kaum noch
Vorräte. Schaffen wir sie lieber ins Bootshaus, und ich bringe
sämtliche Decken und Nahrungsmittel, die ich finden kann,
runter.«
»Das ist doch Unsinn«, versetzte sie. »In der Hütte hätten sie
es viel bequemer als in einem stinkenden alten Bootshaus.«
Ziemlich starrköpfig, diese Frau, dachte Pitt, und außerdem
sehr selbständig. »Habe ich Ihnen etwa nichts von den
Überwachungskameras und den Abhörmikrofonen erzählt, mit
denen die ganze Hütte verwanzt ist? Meiner Meinung nach wäre
es besser, wenn unsere Freunde am anderen Ufer niemanden
außer mir zu Gesicht bekämen. Wenn sie sehen, daß die, Leute,
die sie tot geglaubt haben, bei mir vor dem Fernseher sitzen und
meinen Tequila trinken, rücken die hier mit voller Feuerkraft an,
ehe unsere Hilfstruppen eintreffen. Wir sollten sie lieber nicht
zu früh herausfordern.«
»Die überwachen Sie vom anderen Ufer des Sees aus?« fragte
sie verdutzt.
»Da drüben meint offenbar jemand, ich sei nicht
vertrauenswürdig, weil ich so einen stechenden Blick habe.«
Sie schaute ihn an, doch in der Dunkelheit konnte sie sein
Gesicht nur in groben Umrissen erkennen. »Wer sind Sie, Mr.
Pitt?«
»Ich?« sagte er, während er aus dem Anzug stieg. »Ich bin
bloß ein ganz gewöhnlicher Zeitgenosse, der hier am See ein
bißchen angeln und ausspannen wollte.«
»Sie sind alles andere als gewöhnlich«, sagte sie leise, drehte
sich um und blickte zu den qualmenden Überresten des
Bootssteges, aus dem immer noch Flammen züngelten. »Was
Sie heute nacht vollbracht haben, hätte kein gewöhnlicher
Mensch geschafft.«
»Und Sie, Ms. Lee? Wie kommt es, daß eine offenbar
hochintelligente Frau, die fließend Englisch spricht, an einen
Haufen illegaler Einwanderer gerät und mit einem Eisengewicht
an den Füßen in einem See versenkt wird?«
»Woher wissen Sie, daß es Illegale sind?«
»Das ist doch offensichtlich.«
Sie zuckte die Achseln. »Vermutlich ist es sinnlos, daß ich
mich noch weiter verstelle. Ich kann Ihnen leider meine
Dienstmarke nicht zeigen, aber ich bin Undercoveragentin der
amerikanischen Einwanderungsbehörde. Und ich wäre Ihnen
sehr verbunden, wenn Sie ein Telefon für mich hätten.
»Der Damenwelt stets zu Diensten.« Er ging zu einem Baum,
griff zwischen die Zweige und kehrte zurück. Er reichte ihr das
Iridium-Satellitentelefon. »Rufen Sie Ihre Vorgesetzten an und
berichten Sie ihnen, was hier vorgeht«, sagte er. »Teilen Sie
ihnen mit, daß in dem Gebäude am See

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