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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Ausschau nach ihnen hielt.
    Dave Luger kontrollierte das erste Auge - einen Radarstrahl in einem 45-Grad-Kegel zu beiden Seiten der glatten Nase des Old Dog. Jedes Hindernis, auf das die Radarenergie traf, erschien sofort auf Lugers Kontrollschirm.
    Die anderen Augen - die Sensoren und Antennen des elektronischen Systems der Abwehrmaßnahmen - waren fast alle computergesteuert. Die Computer analysierten sekundenschnell jedes Signal, identifizierten es, bestimmten seinen Gefahrengrad und störten oder blockierten es je nach Notwendigkeit.
    Luger mußte die Radarstellung konstant nachregeln, den Schirm nach kleinen Berggipfeln oder -kämmen absuchen, jederzeit imstande sein, ihre Umgebung zu beurteilen.
    Er unterdrückte ein Gähnen und drehte sich eine Luftdüse ins Gesicht. Die letzten dreißig Minuten war er pausenlos vorgebeugt dagesessen, mit starrem Blick auf seinen Radarschirm. Der Fallschirm, den er umgeschnallt hatte, drückte, als trete ihm jemand mit den Stiefeln in die Nieren, aber er wollte es nicht riskieren, den Blick vom Schirm zu lassen, um ihn zurechtzurücken. Er wußte, daß die Piloten oben blind waren. Mehr als einige schroffgezackte Gipfel in der Ferne am grauen sternenhellen Horizont konnten sie nicht erkennen - was sie nur um so nervöser machen mußte.
    Ohne den Bodenabstandscomputer hatten sie nur sein Radar für die Berge. War der Schirm frei, konnte er vorsichtiges Absinken dirigieren, bis Geländekonturen erschienen. Dann wies er wieder an hochzusteigen, bis die Konturen verschwunden waren. Es war wie die Bodenabstandskontrolle in den G-und H-Modellen der B-52 - mit Ausnahme der Tatsache, daß es hier keinen Monitor für die Piloten gab, auf welchem die alles mitverfolgen konnten. Luger war praktisch ihr Auge.
    Gerade beobachtete er eine besondere Reflektion auf seinem Schirm. Dieser hatte eine Reichweite von dreißig Meilen, aber irgendwie hatte er diese hohe Gratlinie nicht gesehen, ehe sie bereits ziemlich groß war. Er trat schnell auf den Bordfunkkontakt unter seinem linken Stiefel.
    »Hohes Terrain, dreizehn Meilen, zwölf Uhr.«
    Elliott und Ormack richteten sich beide auf. Ormack erhöhte instinktiv die Energiezufuhr, um jeden Moment bereit zu sein, die Nase des Old Dog nach oben zu ziehen. »Dreizehn Meilen!« sagte er. »Wieso haben Sie das nicht früher gesehen?«
    »Erst steigen, später fragen, Colonel!«
    Ormack fletschte die Zähne und zog das Steuer zurück, sobald er einen merklichen Anstieg der Luftgeschwindigkeit verspürte. Er zog den Old Dog fünfhundert Fuß höher und ging dann wieder auf Horizontalkurs.
    »Gelände klar für dreißig Meilen«, meldete Luger. Ormack schaltete wieder zurück auf den Niedrigflug-Autopiloten, und Elliott überprüfte die Positionen.
    »Wiederholung, warum, zum Teufel, haben Sie dieses Gelände nicht früher gesehen, Luger?« fragte Ormack. »Wir sind in der bisher kritischsten Phase dieses Einsatzes, und Sie sitzen da unten und pennen!«
    »Das ist doch Unsinn, Colonel!« mischte sich McLanahan ein. »Es gibt ein Dutzend Gründe, warum man Geländeerhebungen nicht erkennen kann, bis sie verhältnismäßig nahe sind, vom Schnee über Nebel bis zu Bäumen. Aber ganz bestimmt liegt es nicht daran, weil hier unten einer pennt. Vielleicht möchten Sie mal ein Weilchen hier runterkommen, Colonel, und selbst diesen Haufen Eisen hier aus dem Dreck raushalten ...«
    »Schluß jetzt!« befahl Elliott. Er war schweigsam gewesen, seit sie der SA-2-Rakete ausgewichen waren, aber jetzt war er verärgert. Er schoß Ormack einen Blick hinüber. »Verdammt noch mal, jetzt ist doch keine Zeit zum Rumstreiten.« Zu Ormack sagte er: »Was ist los, John? Die Jungs da unten schlafen nicht, das wissen Sie doch ganz genau.«
    Ormack rieb sich die Augen. Er starrte hinaus in die tintenschwarze Dunkelheit, in der sie sich befanden. »Tut mir leid.
    Ich bin einfach auch nur nervös.« Er atmete tief ein und versuchte sich seine steife Schulter zu massieren. »Ich bin jetzt schon am Rande des Durchdrehens seit -«
    Er blickte zu Elliott hinüber. Der General war in seinem Sitz nach vorne gesunken, seine Hände hingen schlaff über dem Steuer, sein Kopf baumelte zur Seite.
    »General!« Er griff hinüber und schüttelte Elliott an der rechten Schulter. Der General reagierte nicht.
    »Pereira! Kommen Sie schnell her!«
    Angelina blickte nach vorn und sah Elliott schlaff in seinem Sitz hängen. Sie schnallte hastig ihre Brust- und Beingurte auf.
    »Was ist los?«

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