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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Angelina beobachtete, wie die Entfernung zwischen ihnen und dem Jagdflugzeug schnell größer wurde.
     
    Der sowjetische Pilot des Abfangjägers Mikojan-Gurewitsch-E-266 »Foxbat-E« bereitete sich darauf vor, aus seiner Maschine auszusteigen. Er beobachtete die beiden hydraulischen Systeme mit den Warnblinkern für Ausfälle und die zwei Warnleuchten für Triebwerküberdrehungen und war sich im klaren darüber, daß er, obwohl der Lichtblitz schon weit hinter ihm war, durch irgend etwas geflogen war ... er konnte die Einschläge in die Triebwerke hören, wie sie durch die hydraulischen Leitungen stießen und die Kompressorplatten auseinanderrissen. Aber wer es auch immer war, der Eindringling blieb hinter dem hellen Blinken sämtlicher Warnleuchten in seiner Kabine unsichtbar.
    Er sah auch noch eine andere Leuchtanzeige - die Zielerfassung seiner beiden K-13-A-Raketen, die sich auf den Eindringling eingepeilt hatten. Sekunden, ehe die Triebwerke seiner Maschine erlahmten, drückte der Pilot mit einer Hand die Startknöpfe seiner sämtlichen noch verbliebenen Raketen, während die andere Hand schon an dem Auslöser seines Schleudersitzes lag.
    Ormack prüfte seine Schalter und erkundigte sich bei General Elliott auf der anderen Seite des Cockpits, wie es ihm ging.
    McLanahan hatte eben sein Angriffsradar wieder auf BEREITSCHAFT umgeschaltet und beugte sich zu Luger hinüber, um ihm bei der Geländeüberwachung zu helfen. Angelina hatte eine schnelle Kontrolle des Halbkreises hinter dem Old Dog
    vorgenommen, ehe auch sie ihr Radar wieder auf BEREITSCHAFT schaltete. Wendy richtete sich den verdrehten Fallschirmgurt zurecht und versuchte sich von ihrem ersten wirklichen Flug-Kampfeinsatz geistig ein wenig abzusetzen und zu verschnaufen.
    Nur das supergekühlte Auge des Infrarotsuchers auf dem kurzen, gekurvten V-förmigen Heckleitwerk des Old Dog hatte keine Zeit, sich zu entspannen. Es verfolgte noch immer die dünner und dünner werdende Wärmefährte des Jägers, der weit hinter ihnen entschwand - als es mit einem Schlag einen sprunghaften Anstieg der Wärmesignale seines Ziels wahrnahm. Die Ursache waren zwei wärmesuchende Raketen, die auf die acht Triebwerke des Old Dog von Pratt & Whitney, Typ TF 33, zurasten. Der Hitzeanstieg kletterte rasch über die Wärmesperre Delta-pK hinaus, die vor Monaten von Wendy persönlich einprogrammiert worden war. Bei ihr und bei Ormack blinkten augenblicklich die MLD-Anzeiger auf. Gleichzeitig mit dem Aufleuchten dieser Warnblinker schoß das Täuschungssystem eine Ladung Radarstör-Glasfaserstoppeln einen Phosphorstrahl aus den linken und rechten Ejektoren ab.
    Diese automatische Antwort auf einen Angriff mit InfrarotRaketen wäre erfolgreich gewesen - wenn irgend jemand wirklich die MLD-Warnanzeigen wahrgenommen und eine Ausweichaktion eingeleitet hätte. Der Warnton erklang in allen Kopfhörern im gleichen Augenblick, als die Lichter angingen, aber sowohl Ormack wie Wendy Tork mußten das Ziel auf dem Warnbildschirm im Auge behalten und auf den Angriff warten, um dann den wärmesuchenden Raketen auszuweichen. Als Wendy das blinkende rote Licht der Raketenstartsichtung erblickte, hatten die Atoll-Raketen bereits auf nahezu Mach-2 beschleunigt und die knappe Entfernung zwischen ihnen in der Zeit eines Lidschlags überbrückt.
    Dennoch hatte das automatische System noch einen rettenden Effekt. Der Hitzestrom der Abgase, der sich zweihundert Meter unterhalb des Rumpfes des Bombers hinzog, lenkte die Sensoren der Atoll-Raketen kurzfristig etwas ab. Dann aber, etwas über einen Kilometer entfernt, konnten die Raketen die gewaltigen Hitzebälle hinter den Triebwerken des großen Old Dog doch nicht mehr ignorieren.
    Eine Rakete folgte zunächst dem unteren Wärmestreifen, wurde dann aber wieder von dem stärkeren der Triebwerke angezogen. Das plötzliche Hin und Her der IR-Detektoren von einem buchstäblich heißen Ziel zum anderen - ein Zeichen dafür, daß der Sucher eine Täuschung erkannt hatte - aktivierte ein Detonationssignal in den Sechzig-Pfund-Sprengköpfen. Die Rakete explodierte - keine zwanzig Meter hinter dem vertikalen Leitwerk-Stabilisator des Old Dog. Sie riß die oberen drei Meter des rechten Stabilisator-Leitwerks weg und ließ nur noch einen kurzen Metallstummel an der Stelle übrig, wo eigentlich der Stabilisator sein sollte.
    Die zweite Rakete ließ sich ebenfalls von der täuschenden Ablenkungsspur einige kostbare Zentimeter nach links ziehen, wenn es auch

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